Die Apple-Aktie stellt wieder einmal neue Rekorde auf und Analysten blicken optimistisch in die nahe Zukunft

Noch lange nicht am Ende?

 

Diskussion darüber, dass Apple seinen Zenit überschritten haben könnte, gibt es schon seit über einem Jahrzehnt. Bisher ist es dem Konzern aber stets gelungen, neue Rekorde aufzustellen und die Kritiker so verstummen zu lassen. Allerdings sah es eine Weile danach aus, als könnten die wichtigen iPhone-Geschäfte ein wenig stagnieren und damit ein Ende der traumhaften Wachstumsstory einläuten.

Zumindest an der Börse ist aber offenkundig jede Skepsis längst wieder gewichen. Erst am Donnerstag konnte Apple (US0378331005) an den hiesigen Märkten mit einem Aktienkurs von 180,88 Euro ein neues Allzeit-Hoch auf die Beine stellen. Die Börsenbewertung des wertvollsten Konzerns auf dem Planeten überstieg kürzlich die Marke von schwindelerregenden 3 Billionen US-Dollar. Auf Platz 2 folgt Microsoft mit einigem Abstand. Dort beläuft die Marktkapitalisierung sich auf derzeit etwa 2,7 Billionen Dollar.

Analysten blicken aktuell sehr optimistisch auf die Apple-Aktie. Für gute Stimmung sorgten jüngst erfreuliche Zahlen aus dem Dienstleistungssektor. Die Ausgaben im App Store haben sich im November im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent verbessert. Das bestätigt viele Experten in ihrer Erwartung, dass die Sparte im laufenden Quartal erneut überdurchschnittlich wachsen wird. Darüber hinaus blicken viele Beobachter auch wieder optimistischer auf die Verkaufszahlen von iPhone und Co.

 

Apple: Zurück zu alter Stärke?

 

Im laufenden Weihnachtsgeschäft ergaben sich bereits einige Anzeichen dafür, dass die Konsumlaune wieder etwas zurückkehren könnte. Damit einher geht auch die Erwartung, dass eines der vielen iPhone-Modelle unter vielen Weihnachtsbäumen liegen könnte. Gefüttert wird diese Erwartungshaltung dadurch, dass die Smartphone-Verkaufszahlen insgesamt nach einer längeren Durststrecke zuletzt endlich wieder zulegen konnten. Es macht sich die Hoffnung breit, dass die Talsohle endlich durchschritten werden könnte.

 

Während Apple hier also zu alter Stärke zurückkehren könnte, wurden andere Geschäftsbereiche in den letzten Jahren konsequent ausgebaut. Nicht ohne Grund empfiehlt auch auf Rekordniveau die Mehrheit der Analysten die Aktie zum Kauf. Mit Blick in Richtung Zukunft ergibt sich noch viel Potenzial bei bisher kaum beachteten Bereichen. So spielt Apple in Sachen KI bisher keine Rolle und im ersten Quartal des kommenden Jahres steht die Veröffentlichung der Vision Pro bevor, welche in Konkurrenz zu Meta Quest 3 und anderen Datenbrillen tritt.

Ob Apple damit ein Erfolg beschert sein wird und ob man beim Thema KI nicht vielleicht etwas zu lange geschlafen hat, darüber lässt sich trefflich streiten. Allerdings hat Apple oft genug bewiesen, dass es nicht unbedingt neue Technologien erfinden muss, um diesen seinen Stempel aufzudrücken. Tatsächlich feierte das Unternehmen aus Cupertino seine größten Erfolge damit, bereits existierende Technologien zu perfektionieren und vor allem mit Hochglanz-Kampagnen zu vermarkten.

 

Kein Ende in Sicht

 

Es ist nicht so, als hätte Apple derzeit mit keinen Herausforderungen zu kämpfen. Unter anderem kann das Unternehmen mit seinen Mac-Computern nur noch ein überschaubares Wachstum vorweisen und musste hier zeitweise sogar rückläufige Verkaufszahlen verkraften. Doch insgesamt fällt das kaum weiter ins Gewicht und auch Produktionsprobleme beim iPhone aus der Vergangenheit sind längst in Vergessenheit geraten. Es gibt schlicht keine ernsthaften Anzeichen dafür, dass der Konzern als Ganzes ins Wanken geraten würde.

 

Die Aktie bleibt schon allein aufgrund der starken Marke und der Erwartungshaltung der Aktionäre eine interessante Angelegenheit. Das Papier hat sich schon des Öfteren als krisensicher erwiesen und kleinere Schwächephasen konnten letztlich ohne weitere Folgen verkraftet werden. Auch in Zukunft dürften die meisten sich an ihren Anteilsscheinen festklammern. Bei einem möglichen Neueinstieg scheint sich da einzig die Frage zu stellen, ob Anleger jetzt noch zugreifen oder vielleicht doch auf den nächsten Dip warten sollten. Doch Kursgewinne lassen sich ebenso wenig garantieren wie eine wie auch immer geartete Korrektur in nächster Zeit.

08.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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