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Apple verabschiedet sich von Intel

Event ohne neue Impulse für die Aktie

NTG24 - Apple verabschiedet sich von Intel

 

Apple lieferte sein drittes virtuelles Event hintereinander ab. Das Event war eine Überraschung, denn üblicherweise hält das Unternehmen im 2. Halbjahr nur eine Präsentation maximal zwei ab. Durch die Corona-Krise wurde jedoch alles virtuell ohne Publikum abgehalten, was die Präsentation beschleunigte und neue Formate erlaubte. Das Highlight des Tages war der Abschied von Intel

Apple hat lange mit Intel im Bereich seiner iMacs, MacBooks und Mac Pros zusammengearbeitet. Obwohl man schon vor mehr als einer Dekade angefangen hatte, eigene Chips zu entwickeln, deren Leistungskennzahlen deutlich über denen von Intel liegen, hat man bis heute gezögert, den Wechsel vorzunehmen. Das Problem lag nie auf der Hardwareseite, sondern allein auf der Softwareseite, denn der Übergang zwischen beiden Hardwareplattformen muss reibungslos und transparent für die Kundschaft laufen und möglichst wenig Arbeit für die Softwarehäuser bedeuten. Nur wenn beides erfüllt ist, wird der Umsatz keinen Schaden nehmen. 

 

M1 - der Nachfolger

 

Apple wird nicht einfach die bisherigen iPhone-Chips übernehmen, sondern hat eine neue Chip-Linie geschaffen. Der erste Vertreter wird der M1 sein. Der hochintegrierte Chip ist explizit auf die Bedürfnisse von Laptops ausgelegt und soll die wichtigsten Probleme ausmerzen, die bisher mit den Chips von Intel bestanden. Diese sind ein zu hoher Stromverbrauch, zu viel Wärmeentwicklung und eine zu geringe Grafikleistung. 

Der M1-Chip liefert ab, was Apple versprochen hat. Basierend auf der aktuellsten 5 Nanometer-Technologie werden insgesamt 16 Milliarden Transistoren verbaut. Der Chip enthält eine 8-Core GPU und eine 8-Core CPU, wobei hier vier CPUs darauf spezialisiert sind, möglichst hohe Performance zu liefern und 4 CPUs darauf spezialisiert sind, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Entsprechend den jeweiligen Anforderungen werden die CPUs hinzu oder abgeschaltet. Dadurch erreichte Apple die gewünschten Ziele bestehend aus hoher Performance, niedrigem Energieverbrauch und minimalen Platzverbrauch. 

 

Apple Inc.

 

Die Performance soll weit überdurchschnittlich sein. Man gibt an, dass der M1 98 % aller PCs schlägt, die in den letzten 12 Monaten verkauft wurden. Beim MacBook Air 13 Zoll hat man die Wärmeentwicklung derart stark senken können, dass das Gerät ohne Ventilator verkauft wird. Gleichzeitig erhöht sich die Batterielaufzeit um mehr als sechs Stunden im Vergleich zu den bisherigen Versionen. 15 Stunden Internet-Surfen und 18 Stunden Videos sollen mit dem kleinen Laptop nun möglich sein. Beim grossen Bruder, dem MacBook Pro, erweitert sich die Batterielaufzeit gleich um 10 Stunden auf insgesamt 20 Stunden Abspielzeit für Videos, bis der Laptop wieder an die Strippe muss.  

In drei Produkten wird der Chip ab sofort verbaut. Im MacBook Air, MacBook Pro 13 Zoll und im Mac Mini. Die restlichen Produkte sollen in 2021 und den darauffolgenden Jahren folgen. Ganz nebenbei hat Apple übrigens auch WiFi 6 für alle neuen Produkte eingeführt. Mit dem entsprechenden Wireless-Router lassen sich so WLANs mit einem Datendurchsatz von bis zu 1,2 Gbit/s erzielen. Und die Geräte können zudem mit ihren neuen GPUs Displays mit 6K-Auflösung ansteuern. 

 

Big Sur ist die Brücke

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas Betriebssystem Big Sur sorgt automatisch dafür, dass alle Applikationen richtig ausgeführt werden können. Es spielt keine Rolle, ob die Softwareanwendung für Intel oder den neuen M1-Chip geschrieben wurde. Apple hat dafür gesorgt, dass die alten Programme nur neu kompiliert werden müssen und dann vom System in eine universell ausführbare Datei geschrieben werden. Diese Datei enthält dann beide Varianten des Programms. Eine für Intel-Prozessoren und eine für M1-Prozessoren. Die nativen Applikationen für den M1 sind natürlich deutlich kleiner und schneller. Ein weiterer Vorteil des Wechsels zur eigenen Chip-Architektur: Alle iPhone und iPad Applikationen können auf den neuen M1-Rechnern ausgeführt werden.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

11.11.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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