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Banken unter Druck

Banken in Amerika und Europa geraten unter Druck - Chancen sinken, Risiken steigen

NTG24 - Banken unter Druck

 

Die Banken geraten unter Druck. Die Branche wird parallel in Amerika und Europa attackiert und das auch noch aus verschiedenen Richtungen. Beide Attacken sind nicht zu unterschätzen und unterminieren das Vertrauen der Anleger in die Institute erheblich, denn die Risiken steigen und die Chancen sinken. 

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Werbebanner testenDer Italien-Schock traf die Börse am Dienstag völlig unvorbereitet. Die konservative Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte in der Nacht eine Sondersteuer auf den Zinsertrag (!) der heimischen Banken an. Meloni ist seit Längerem eine heftige Kritikerin der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, was angesichts des hohen Verschuldungsgrads der Regierung nicht verwundert. Die massiv gestiegenen Zinsen in der Euro-Zone haben den Schuldendienst Roms drastisch erhöht, was wiederum den Haushalt belastet und den Spielraum der Regierung signifikant einengt. Denn je weniger frei verfügbare Mittel im Haushalt stehen, umso weniger politische Projekte lassen sich in der Regel umsetzen. Stattdessen muss mehr gespart werden, was im Zweifel auf Protest der Bürger stösst und bei der Wiederwahl nicht hilft. 

 

Intesa Sanpaolo

 

Offiziell soll die Sondersteuer für die Banken den gebeutelten privaten Kreditnehmern helfen. Das ist natürlich nur ein Vorwand, denn Steuern sind grundsätzlich nicht zweckgebunden, sondern fliessen in den Gesamthaushalt. Auch hat es Rom nicht in seiner Hand, die Zinssätze der italienischen Banken zu senken, um die privaten Haushalte zu entlasten. Die beschlossene Sondersteuer in Höhe von 40 % auf den Zinsertrag der Banken muss allerdings noch in den nächsten 60 Tagen durch das Parlament. Ein Vorgang, der das ganze Unterfangen noch zum Kippen bringen kann. 

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Banken unter Druck

 

Wesentlich grössere Auswirkungen werden jedoch die Herabstufungen von Moody’s (US6153691059) haben. Die Ratingagentur senkte in der Nacht die Bonität von 10 kleinen und mittleren Banken in den USA. Obendrein kündigte man an, dass 11 grosse Banken ebenfalls überprüft werden und mit einer Herabstufung der Bonität rechnen müssen. Moody’s begründet die Herabstufung und Überprüfung damit, dass die Banken unter steigenden Refinanzierungskosten leiden und die Ausfälle bei Gewerbeimmobilien ein steigendes Risiko darstellen. In Verbindung mit der Herabstufung der Bonität der US-Regierung durch Fitch und den massiven unrealisierten Verlusten in den Bilanzen der Banken ist dieser Schritt ein Schlag in die Magengrube der Wall Street und kann das Vertrauen der Anleger nachhaltig schädigen. Denn:

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Erfolg der Geschäftsmodelle von Finanzinstituten ist sehr eng an die Bonität geknüpft. Da die Branche mehr als alle anderen neue Schulden emittiert, wirkt sich jede Veränderung des Marktzinses und der individuellen Bonität sofort auf den zukünftigen Ertrag aus. Da das Zinsniveau im US-Dollar durch die Fitch Herabstufung bereits weiter deutlich gestiegen ist und die Federal Reserve weitere Zinserhöhungen andenkt, sehen sich die Banken gleich drei Faktoren gegenüber, die die Fremdkapitalkosten kumulativ erhöhen.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

09.08.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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