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BASF wagt die ersten Schritte auf dem Weg zu einem neuen Geschäftsfeld, welches künftig die Gewinne antreiben soll

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NTG24 - BASF wagt die ersten Schritte auf dem Weg zu einem neuen Geschäftsfeld, welches künftig die Gewinne antreiben soll

 

In der vergangenen Woche hat BASF in Schwarzheide seine erste Anlage für Batteriestoffe in Europa eröffnet. Das klingt erstmal nicht weiter sensationell, doch hinter dem Werk steckt einiges mehr als nur ein neuer Standort. Es steht sinnbildlich für eine Transformation im Unternehmen, die unter anderem von BASF-Chef Martin Brudermüller vorangetrieben wird.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, will BASF (DE000BASF111) in Schwarzheide genügen Kathodenmaterial herstellen, um jährlich mehr als 400.000 Elektroautos auszurüsten. Die Kapazitäten sind bereits aus Jahre ausgebucht und es ist eher mit einem Anstieg der Nachfrage denn mit einem Rückgang zu rechnen. BASF will die neue Fabrik zu einem echten Meilenstein werden lassen, die Kommissionsvize Maros Sefcovic im Rahmen der Einweihung stolz verkündete.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBASF will dabei helfen, die europäische Batterieherstellung unabhängiger von globalen Lieferketten zu machen. Damit soll der Kontinent in Zukunft auch manche Krise unbeschadet überstehen können. Wie wichtig es ist, sich nicht nur auf einige wenige Länder als Zulieferer zu verlassen, das haben die vergangenen Jahre schließlich eindrucksvoll gezeigt. Ob Gas aus Russland oder Chips aus Fernost: im Westen bekam man schmerzhaft zu spüren, wie schnell solche Lieferketten einstürzen können.

 

BASF strebt nach Gewinn

 

Nun ist BASF aber freilich kein Wohlfahrtsverein und verfolgt mit dem neuen Werk entsprechend auch ganz konkrete Ziele für das eigene Unternehmen. Kathoden für E-Auto-Batterien sollen zu einem wichtigen Standbein ausgebaut werden, um den boomenden Markt bedienen zu können und sich ansehnliche Gewinne zu sichern. Zwar sind dafür derzeit hohe Investitionen nötig. Die Verantwortlichen zeigen sich aber zuversichtlich, dass diese sich auch eines Tages auszahlen werden.

International hinterlässt das Ganze ebenfalls Eindruck. Denn als erstes Unternehmen überhaupt verfügt BASF nun über große Fertigung für Batteriematerial sowohl in den USA als auch in China und eben Europa. BASF festigt damit seinen Anspruch, in diesem Segment in Zukunft ein gehöriges Wörtchen mitzureden, vielleicht sogar die Marktführerschaft anzustreben. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos scheint das Vorhaben geradezu zum Erfolg verdammt zu sein. Es ist kaum ein Szenario vorstellbar, in dem die Nachfrage nicht noch schwer anziehen wird.

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Gleichwohl ist das letzte Wort im Konkurrenzkampf noch nicht gesprochen. Die meisten Experten werten die Ambitionen von BASF als positiv und auch die jüngsten Fortschritte entlocken den Profis das eine oder andere Lob. Doch der Wettbewerb ist bereits schwer aktiv und es fließen auch andernorts Milliarden in die Fertigung von Batteriematerial. Aus Anlegersicht hat BASF klar den richtigen Weg eingeschlafen. Wichtig ist aber, sich auf ersten Erfolgen nicht auszuruhen und weiter am Ball zu bleiben, was auch weitere Investitionen erforderlich machen wird. Gerade Letzteres wird nicht jedem schmecken, schon gar nicht in Zeiten von steigenden Kosten und einem dezenten Nachfrageproblem im Kernsegment des Chemiegiganten.

 

Schreck lass nach

 

Den Lanxess-Schock hat die BASF-Aktie mittlerweile nur etwas verkraftet. Im Chart befindet das Papier sich in Erwartung an ein schwieriges zweites Halbjahr weiterhin klar im Abwärtstrend. Einige Anleger befürchten, dass nach Lanxess (DE0005470405) nun auch in Ludwigshafen eine Gewinnwarnung anstehen könnte. Offiziell gab es dazu bisher zwar kein Wort zu hören. Das hält ab den Börsen aber freilich niemanden davon ab, schon mal kräftig zu spekulieren. Die Angst allein reicht völlig aus, um die BASF-Aktie zuverlässig auf niedrigem Niveau zu halten.

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Werbebanner EMH PM TradeMit etwas Weitsicht erscheinen Erfolge in einzelnen Segmenten durchaus als eine interessante Chance und vielleicht sind die niedrigen Kurse bei BASF letztlich nur als Einstiegschance zu verstehen. Trotz der aussichtsreichen Aktivitäten des Konzerns schwing hier aber viel Risiko mit. Wie es im laufenden Jahr noch weitergehen mag, bleibt eine offene Angelegenheit und allenfalls mit viel Geduld ist die BASF-Aktie derzeit einen Blick wert. Wer aber ein schnelles Comeback mit satten Kurssprüngen erwartet, der ist hier eher an der falschen Adresse.

03.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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