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Nach der Gewinnwarnung von BASF zeichnen sich weitere dunkle Vorzeichen für den Chemiesektor ab

Kein Ende des Abschwungs in Sicht?

NTG24 - Nach der Gewinnwarnung von BASF zeichnen sich weitere dunkle Vorzeichen für den Chemiesektor ab

 

Als BASF am Mittwoch nach Börsenschluss eine Gewinnwarnung herausgab, reagierten die Aktionäre darauf noch relativ gelassen. Nachdem die Konkurrenz die Aussichten für das zweite Halbjahr bereits teils deutlich nach unten korrigierte, wurde mit einem solchen Schritt bereits gerechnet. Nun zeichnen sich aber weitere dunkle Wolken am Horizont ab, was es der BASF-Aktie nicht einfacher machen dürfte.

Alles blickt dabei auf das kürzlich angelaufene zweite Halbjahr. Zu Jahresbeginn ging man bei BASF (DE000BASF111) noch davon aus, dass dieses den schwächelnden Geschäften wieder einen Auftrieb verleihen würde. Danach sieht es aber bisher leider nicht aus. Zwar wird nicht damit gerechnet, dass es bei der Nachfrage einen weiteren Abschwung geben wird. Es zeichnet sich aber auch nicht unbedingt eine große Erholung ab. Eben deshalb wurde die Prognose um ein gutes Stück nach unten korrigiert.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie jüngsten Konjunkturdaten aus China zeichnen ebenfalls kein besonders angenehmes Bild. Die zweitgrößte Volkswirtschaft auf dem Planeten wuchs im zweiten Quartal laut der dortigen Statistikbehörde zwar wieder etwas schneller. Mit einem Plus von 6,3 Prozent blieb sie aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Letztere rechneten mit einem Plus von 7,1 Prozent. Es bleibt eine nicht unwesentliche Differenz und Sorgen bereiten dürfte den Anlegern auch ein neuer Höchststand bei der Jugendarbeitslosigkeit. 21,3 Prozent der 16- bis 21-Jährigen waren im Reich der Mitte im Juni ohne Anstellung. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 20,8 Prozent.

 

BASF: Schwache Märkte

 

Zwar lässt sich auf die Schnelle nicht beziffern, was dies für die Geschäfte von BASF bedeuten mag. Da mit die größten Abnehmer des Unternehmens in China sitzen, ist ein Abschwung bzw. ein langsames Wachstum dort für das Unternehmen nie eine gute Nachricht. Der Gegenwind scheint weiter zuzunehmen. Auch die Analysten berücksichtigen die jüngsten Entwicklungen mittlerweile bei ihren Prognosen.

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Die Deutsche Bank bleibt dabei noch ziemlich optimistisch und lässt sowohl Kaufempfehlung als auch das Kursziel bei 54 Euro unangetastet. Nach Ansicht der dortigen Experten sind die Eckdaten bisher wie erwartet ausgefallen und auch von der Gewinnwarnung zeigte man sich wenig überrascht. Die DZ Bank schlägt ähnliche Töne an, reduzierte ihr Kursziel aber von 56 Euro auf nun ebenfalls 54 Euro. Dem gegenüber stehen etwas skeptische Analysten bei Jefferies, wie „Der Aktionär“ zu berichten weiß.

Dort reicht es nur für eine Halteempfehlung und das Kursziel wurde in der vergangenen Woche deutlich von 47 auf nur noch 44 Euro reduziert. Verglichen mit dem letzten Schlusskurs bei 45,36 Euro ergibt sich da kein Aufwärtspotenzial mit. Stattdessen wird sogar noch eine leichte Korrektur für möglich gehalten. Eine solche ist leider auch aus charttechnischer Sicht nicht unwahrscheinlich, denn an Impulsen für plötzliche Kursanstiege fehlt es momentan leider.

 

Das wird nicht einfach

 

Mit einem Crash ist bei der BASF-Aktie wohl erst einmal nicht zu rechnen, denn dass der Konzern es in den Sommermonaten und darüber hinaus nicht einfach haben würde, das haben die meisten Investoren schon längst auf dem Schirm. Allerdings scheint der Abwärtstrend sich immer weiter zu verfestigen. Weitere negative Meldungen aus dem verarbeitenden Gewerbe könnten diesen Trend weiter antreiben, vielleicht sogar beschleunigen.

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Werbebanner EMH PM TradeEs ist also wohl davon auszugehen, dass der Abwärtstrend da noch ein Weilchen anhalten wird. Ob vorherige Unterstützungen etwas oberhalb von 42 Euro dem standhalten können, darauf würde ich persönlich aktuell keine Wetten abschließen. Gänzlich uninteressant ist die BASF-Aktie gerade auf lange Sicht nicht, schließlich gilt das Papier als Dividendenperle und ist noch immer recht niedrig bewertet. Es ist aber gut möglich, dass es noch einmal günstigere Einstiegskurse zu sehen geben wird.

17.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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