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BASF macht ernst bei den selbstgesteckten Klimazielen

Die Anleger bleiben skeptisch

NTG24 - BASF macht ernst bei den selbstgesteckten Klimazielen

 

Allen Krisen zum Trotz scheint BASF an seinen Klimazielen festhalten zu wollen. Bis zum Jahr 2050 will der Chemieriese vollständig klimaneutral arbeiten, bis 2030 soll die Energieversorgung bereits vollständig aus erneuerbaren Quellen kommen. All das sind keine leichten Ziele für einen der größten Verbraucher im Land. Einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung hat BASF aber kürzlich angekündigt.

Mit den größten Energiebedarf bei BASF (DE000BASF111) haben sogenannte Steamcracker, welche eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Basischemikalien spielen. Jene benötigen eine ungeheure Menge an Energie und sorgen dadurch auch für viele CO2-Emissionen. Insgesamt stieß BASF im vergangenen Jahr 20,2 Millionen Tonnen CO2 aus. Damit sich diese Zahl in Zukunft deutlich verringert, soll nun erstmals ein rein elektrischer Steamcracker entstehen.

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Werbebanner WikifolioSelbstredend sollen die im besten Fall mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden und laut BASF-Chef Martin Brudermüller ergibt sich damit das Potenzial, künftig die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. In Betrieb gehen soll der erste elektrische Steamcracker bereits im kommenden Jahr. Geplant ist dann, mit 6 Megawatt aus erneuerbaren Energien 4 Tonnen Kohlenwasserstoffe zu verarbeiten, wie die „Rhein-Neckar-Zeitung“ zu berichten weiß.

Natürlich handelt es sich bei dem Projekt erstmal mehr oder weniger um eine Machbarkeitsstudie, welche BASF nicht von heute auf morgen zu einem klimaneutralen Unternehmen wandeln lässt. Sollten die gesetzten Ziele erreicht werden, ließe sich darauf aber aufbauen. Das wären nicht nur gute Nachrichten für Klimaschützer. Auch für die Aktionäre ist eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu begrüßen. Schließlich würde BASF sich damit unabhängig machen vo fossilen Brennstoffen und damit auch von Sorgen um die Versorgung mit eben jenen sowie den ständigen Preisschwankungen in diesem Bereich.

 

Die BASF-Aktie im roten Bereich

 

Dieser Tage können die Anleger sich aber nicht so recht über das Engagement von BASF für weniger CO2-Emissionen freuen. An den Märkten spielte das Thema am Donnerstag so gut wie überhaupt keine Rolle. Im Vordergrund standen stattdessen einmal mehr Sorgen um steigende Zinsen und eine darauf möglicherweise resultierende Rezession. Das brachte der Aktie von BASF Kursverluste von 1,82 Prozent ein und senkte den Kurs bis auf 41,30 Euro.

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Die wichtige Linie bei 40 Euro rückt damit immer näher und darunter wartet bereits bei 39,32 Euro das bisherige 52-Wochen-Tief. Anders ausgedrückt bleibt die BASF-Aktie auf niedrigem Niveau und solange die Sorgen um die Konjunktur nicht verschwinden, dürfte sich daran kaum etwas ändern. Damit im Hinterkopf gibt es aktuell kaum Aussichten auf ein spontanes Comeback von BASF an der Börse. Denn egal, wie die Notenbanken sich verhalten werden, die Aussichten für die Wirtschaft sind derzeit alles andere als gut.

 

Pest oder Cholera

 

Steigende Zinsen sind nie eine gute Nachricht für die Konjunktur und es ist nur nachvollziehbar, dass viele sich dadurch einen deutlichen Abschwung erwarten. Die hohe Inflation dürfte auf lange Sicht allerdings noch schädlicher sein und so gibt es derzeit kaum Szenarien, in denen sich eine plötzliche Erholung ergeben würde. Die Anleger müssen daher wohl oder übel damit rechnen, dass nicht nur BASF in den nächsten Jahren kleinere Brötchen backen muss.

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Werbebanner ISIN-WatchlistAllerdings wird bekanntlich nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird und BASF konnte in den letzten beiden Jahren trotz vieler Krisen mit ansehnlichen Ergebnissen überzeugen. Gut möglich, dass der Chemiekonzern auch in Zukunft mit positiven Überraschungen glänzen kann. Noch dazu ist die Dividende weiterhin ansehnlich und aufgrund der niedrigen Kurse ergibt sich derzeit eine besonders hohe Dividendenrendite für die Anleger. Natürlich garantiert all das nicht, dass die BASF-Aktie schon bald wieder bessere Zeiten erleben wird. Es sind aber immerhin einige Lichtblicke inmitten einer mehr als angespannten Ausgangslage.

 

02.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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