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BASF stellt sich auf schwierige Zeiten ein, will die Aktionäre darunter aber nicht leiden lassen

Die Aussichten bleiben trüb

NTG24 - BASF stellt sich auf schwierige Zeiten ein, will die Aktionäre darunter aber nicht leiden lassen

 

Aus Anlegersicht zeigt sich bei BASF derzeit Licht und Schatten. Anders, als erwartet verzichtete der Konzern jüngst auf eine weitere Gewinnwarnung für das laufende Jahr und überraschte zudem mit einem Festhalten an den Dividendenplänen. Das kam an den Märkten gut an und die BASF-Aktie konnte am Dienstag um 4,45 Prozent bis auf 43,54 Euro zulegen. Allerdings gibt es bei den weiteren Aussichten für den Chemiekonzern auch viele Schattenseiten.

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Werbebanner DegussaGrundsätzlich zeigt sich BASF (DE000BASF111) wenig optimistisch für die nächsten Monate und erwartet einen schwierigen Start ins neue Jahr. Das Unternehmen warnt vor weiter wachsenden Risiken sowohl für die eigenen Geschäfte als auch die Weltwirtschaft im Allgemeinen. Es ist also eher nicht damit zu rechnen, dass es operativ wieder sprunghaft nach oben gehen wird. Dass trotzdem die Dividende nicht angerührt wird, ist für viele Investoren eine große Erleichterung.

Zufrieden mit dieser Entscheidung ist aber längst nicht jeder. Wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist, gibt es unter anderem von der Berenberg Bank auch Kritik an der Entscheidung. Unter Verweis auf die aktuelle wirtschaftliche Lage und fehlendes progressives Wachstum wird dort eine Absenkung der Dividende als das Gebot der Stunde angesehen. Der Verzicht darauf ist letztlich ein zweischneidiges Schwert. Zwar freuen die Anteilseigner sich über eine verlässliche Rendite, gehen aber das Risiko ein, dass dadurch die ohnehin überschaubaren Bilanzen weiter belastet werden. Das wiederum könnte den Aktienkurs in Zukunft noch in die Tiefe ziehen.

 

BASF ist sich unsicher

 

Fundamental sieht BASF derzeit kaum Anzeichen der Besserung. Weder in China noch in Indien erkennt das Unternehmen eine Besserung der Lage. Allerdings wird auch klargemacht, dass sich die Entwicklung der kommenden Monate nur sehr schwierig einschätzen lässt. Offen bleibt unter anderem, wie sich die Kosten entwickeln werden. Sollten die Ölpreise noch weiter in die Höhe springen, was angesichts des Nahostkonflikts denkbar erscheint, wäre das auch für BASF schwer unvorteilhaft.

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Sinkende Margen in Kombination mit einer sinkenden Nachfrage bleiben ein Szenario, welches BASF für den Moment nicht ausschließen will. Unter dem Strich bleibt es bei viel Verunsicherung. Darauf reagiert der Konzern unter anderem, indem Kosten gesenkt und Investitionen zurückgefahren werden sollen. In den kommenden Jahren soll das Budget für Investitionen um 14 Prozent gekürzt werden. Das bereits vor Längerem angekündigte Sparprogramm soll ab 2026 1,1 Milliarden Euro jährlich einsparen.

Einnahmen erhofft sich BASF derweil von niemand anderem als dem Steuerzahler. Wie in der „FAZ“ zu lesen ist, verhandelt der Konzern derzeit über Garantien des Bundes für Teile der aufgegebenen Russland-Aktivitäten der Tochter Wintershall. Gerüchteweise könnte es dabei um etwa 2,5 Milliarden Euro gehen, die vom Bund an BASF überwiesen werden könnten. Das Unternehmen sieht Medienberichten zufolge eine Enteignung in Russland als erfolgt an, da Konten leergeräumt seien und ein Verkauf von Unternehmensteilen unter Präsident Putin nicht möglich sei.

 

BASF backt kleinere Brötchen

 

Aus Anlegersicht ist es zunächst erfreulich, dass es um BASF besser bestellt ist, als die größten Skeptiker es bis zuletzt noch vermuteten. Es bleiben bei den weiteren Aussichten aber gleich mehrere, dicke Wermutstropfen und vor allem eine große Portion Unsicherheit. Gerade deshalb ist die weiterhin ansehnliche Dividende ein wichtiges Signal. Denn ohne eine solche fehlt es momentan an Gründen für Investments.

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Die BASF-Aktie freut sich vor allem deshalb über eine kräftige Erholung, die im Chart aber noch lange nicht die endgültige Trendwende mit sich bringt. Für eine solche muss das Unternehmen auch fundamental möglichst bald wieder zurück in die Spur finden. Das wird den Verantwortlichen aber alles andere als einfach gemacht. Angesichts einer fast schon historisch niedrigen Bewertung ist die BASF-Aktie nicht uninteressant, gerade für langfristig orientierte Anleger. Die Schwäche im Chemiesektor hält jedoch an und aufgrund der teils massiven Risiken sind hier sehr starke Nerven gefragt.

01.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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