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BASF prüft den Verkauf der kriselnden Tochter Wintershall und es scheint sich dafür vielleicht schon ein Interessent zu finden

Schlägt Adnoc zu?

NTG24 - BASF prüft den Verkauf der kriselnden Tochter Wintershall und es scheint sich dafür vielleicht schon ein Interessent zu finden

 

BASF hat momentan mit viel Gegenwind zu kämpfen und etwas überspitzt ausgedrückt scheint es nirgends mehr so richtig zu laufen. Schwer ins Schleudern geraten ist auch die Tochter Wintershall, welche nach dem Wegfall der Geschäfte in Russland tief in die roten Zahlen gerutscht ist. Bekannt ist bereits, dass für die Ölgesellschaft ein Verkauf geprüft wird. Gerüchten zufolge gibt es dafür nun auch schon einen ernsthaften Interessenten.

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Einer Meldung der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ zufolge prüft demnach der Ölkonzern Adnoc ein mögliches Kaufangebot und soll sich damit sogar schon seit einiger Zeit befasst haben. Die Bewertung könnte sich auf über zehn Milliarden Euro belaufen, sodass BASF (DE000BASF111) mit der Veräußerung seiner 73 Prozent der Anteile ein hübsches Sümmchen einnehmen könnte. Hoffnung für die Aktionäre macht außerdem, dass es mit Harbour Energy einen weiteren potenzielle Interessenten geben könnte, sodass der tatsächliche Kaufpreis etwas in die Höhe getrieben werden könnte.

Allerdings handelt es sich bei alledem um bisher unbestätigte Gerüchte. Weder BASF noch Adnoc ließen sich bisher zu einer Stellungnahme hinreißen. Auch bei Harbour Energy verkneift man sich jeglichen Kommentar. Bei laufenden Verhandlungen, so diese denn stattfinden mögen, ist das nichts Ungewöhnliches. Bei dem einen oder anderen Anleger dürfte dennoch das zarte Pflänzchen der Hoffnung wieder etwas aufblühen. Wintershall brachte zuletzt Verluste in Höhe von 535 Millionen Euro ein und bemüht sich seither, mit Einsparmaßnahmen wieder auf Kurs zu kommen.

 

Adnoc auf Einkaufstour

 

In der Theorie klingen die Übernahmefantasien nicht unrealistisch. Adnoc mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten dürfte sich um Russland-Sanktionen eher weniger Gedanken machen und hat damit durchaus Möglichkeiten in der Hinterhand, Wintershall wieder auf Kurs zu bringen. Allerdings stellt sich natürlich auch die Frage, ob die Behörden damit im Hinterkopf einer Übernahme ohne Weiteres zustimmen würden oder ob das Ganze an Bedingungen geknüpft werden könnte.

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Werbebanner C.HAFNERIn jedem Fall dürfte eine Veräußerung zu einem hohen Preis der BASF-Aktie endlich wieder etwas Luft zum Atmen verschaffen. Adnoc zeigt an europäischen Chemie-Konzernen schon seit Längerem Interesse. Bekanntlich gibt es Gespräche um eine mögliche Übernahme von Covestro und in Österreich hat man die Petrochemie-Töchter Borealis und Borouge von OMV ins Visier genommen. Auf den ersten Blick scheint also alles zu passen, dennoch können die Aktionäre sich auf eine baldige Übernahme von Wintershall freilich nicht blind verlassen.

Zudem würde eine solche auch nicht über Nacht alle Probleme von BASF verschwinden lassen. Mit Sicherheit würden viele Anteilseigner in der derzeitigen Phase einen Abschied von Wintershall begrüßen. Doch neue Wachstumschancen tun sich dadurch allein noch nicht auf. Auch an der eher schleppenden Nachfrage bei gleichzeitig hohen Kosten im Kerngeschäft wird sich dadurch kaum etwas ändern. Vielleicht auch deshalb und aufgrund des spekulativen Charakters der jüngsten Meldungen hielten die Reaktionen an der Börse sich schwer in Grenzen.

 

Wenig Bewegung bei der BASF-Aktie

 

Die BASF-Aktie bewegte sich am Donnerstag zwar immerhin in die aus Anlegersicht richtige Richtung. Die Aufschläge dielen mit 0,2 Prozent aber mehr als überschaubar aus. Mit einem Schlusskurs von 43,81 Euro blieb der Titel in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 40,25 Euro. Den Anteilseignern bietet sich momentan kaum mehr als ein kleiner Lichtblick, nicht aber die Aussicht auf eine nachhaltige Trendwende.

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Abseits von Übernahmefantasien fällt der Blick ins kommende Jahr eher mau aus. Zwar gibt es einige Stimmen aus der Chemiebranche, welche ein Ende der Talfahrt sehen und von einem baldigen Ende des Lagerabbaus bei der Kundschaft sprechen. Dennoch regiert die Vorsicht und so ziemlich niemand in der Branche rechnet in den nächsten Monaten mit der Rückkehr zu Rekordgeschäften aus der Vergangenheit. Dieses Sentiment dürfte der BASF-Aktie das Leben noch eine Weile lang schwermachen.

24.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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