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BASF im Sinkflug, auch TUI muss weiter Federn lassen, Nel ASA testet wichtigen Support und Tesla flirtet mit China

Die Angst regiert an den Märkten

NTG24 - BASF im Sinkflug, auch TUI muss weiter Federn lassen, Nel ASA testet wichtigen Support und Tesla flirtet mit China

 

Der Start in die neue Woche hätte für Anleger kaum schlechter verlaufen können. Reihenweise ging es mit den Kursen in die Tiefe. Der S&P 500 erlebte seinen höchsten Jahresverlust seit Jahren und auch andere Indizes gingen regelrecht in die Knie. Neuerliche Inflationssorgen waren dabei nur einer von vielen Faktoren, welche die Börsianer nachhaltig verunsicherten.

An den deutschen Märkten spielten vor allem Gassorgen mal wieder eine große Rolle, nachdem Gazprom (RU0007661625) eine erneute wartungsbedingte Unterbrechung bei Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ankündigte. Ende August soll drei Tage lang kein Gas durch die Pipeline fließen. Die Märkte reagierten darauf mit einem Preissprung beim Erdgas, was unter anderem der Aktie von BASF (DE000BASF111) überhaupt nicht gutgetan an.

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Jene musste gestern Verluste von 4,31 Prozent wegstecken und rutschte dadurch bis auf 41,18 Euro in die Tiefe. Damit begibt der Titel sich wieder gefährlich nahe an das 52-Wochen-Tief bei 39,32 Euro heran und angesichts der aktuellen Stimmung kann wohl kaum ausgeschlossen werden, dass die Bären hier einen neuerlichen Angriffsversuch starten.

 

TUI hält dem Druck nicht stand

 

Bei TUI (DE000TUAG000) blicken die Investoren derweil mit fragenden Blicken auf die Preisentwicklung des Touristikkonzerns. Die hohe Inflation wird an dem Unternehmen kaum spurlos vorbeigehen und spätestens ab dem kommenden Jahr werden die Preise in vielen Bereichen anziehen müssen. Gleichzeitig sorgen höhere Lebenshaltungskosten aber auch dafür, dass viele Beobachter mit einem Einbruch bei den Buchungen rechnen. Das könnte durch Preiserhöhungen noch verstärkt werden. TUI kann derzeit nur wenig tun, um die Laune bei den eigenen Anlegern wieder zu heben.

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Werbebanner WikifolioSo kam es, wie es kommen musste und die TUI-Aktie verlor im gestrigen Handel um schmerzhafte 5,37 Prozent an Wert. Der Kurs gab bis auf 1,52 Euro nach. Lediglich bei 1,50 Euro gibt es noch einen gewissen psychologischen Support. Darunter spricht aber alles für eine Rückkehr zum 52-Wochen-Tief bei 1,43 Euro. Wie weit es noch in Richtung Süden gehen könnte, sollte diese Linie unterschritten werden, steht momentan noch in den Sternen. Zu sagen, dass die TUI-Aktie gerade eine schwere Zeit durchmacht, wäre aber noch sehr wohlwollend formuliert.

 

Bei Nel ASA gehen die Bullen auf dem Zahnfleisch

 

Die Marke von 1,50 Euro ist auch bei Nel ASA (NO0010081235) von enormer Wichtigkeit. Hier verfügt diese charttechnisch sogar über deutlich mehr Bedeutung als im Falle von TUI und mit einem Durchkreuzen nach unten könnte es zurück in den langfristigen Abwärtskanal gehen. Umso sorgenvoller dürften die Anteilseigner gestern darauf geblickt haben, dass Nel die wichtige Linie des Öfteren nach unten durchkreuzte.

Mit Ach und Krach konnten die Bullen das Papier per Handelsschluss noch auf exakt 1,50 Euro heben und damit zunächst Schlimmeres verhindern. Die Lage bleibt aber enorm angespannt und aktuell spricht wenig bis gar nichts für eine spontane Gegenbewegung. Da hilft wohl erst einmal nur, das Beste zu hoffen. Gleichzeitig sollten Anleger aber auch mit dem Schlimmsten rechnen, denn die Laune an den Märkten scheint mal wieder auf einem Tiefpunkt angelangt zu sein.

 

Tesla – wes Brot ich ess, des Lied ich sing?

 

Bei Tesla (US88160R1014) halten die Sorgen der Anleger sich noch vergleichsweise in Grenzen. Der Konzern dürfte aber wieder einmal für viel Gesprächsstoff sorgen. Niemand Geringeres als Tesla-Chef Elon Musk warb kürzlich in einem von der chinesischen Regierung herausgegebenen Magazin für das eigene Unternehmen und zeigt sich damit der dortigen Führung gegenüber wohlwollend eingestellt.

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Werbebanner ISIN-WatchlistRein geschäftlich ist das nachvollziehbar, denn China ist für Tesla der mit Abstand wichtigste Markt. Es gibt aber viel Kritik an dem chinafreundlichen Auftreten. Denn zum Einen betreibt das Land eine beispiellose Zensurmaschine, wo sich Musk selbst doch so sehr an der angeblichen Zensur in US-Medien stört. Zum anderen stehen selbst die von Musk präferierten Republikaner China gegenüber sehr skeptisch da und im eigenen Land könnte sich ein Schmusekurs mit Peking noch als Nachteil erweisen. Bei den Anlegern halten sich Sorgen in diese Richtung noch in Grenzen. Das Thema sollte aber im Auge behalten werden.

 

Auf und ab

 

Es war wohl damit zu rechnen, dass die Sommerrallye eher früher denn später ein Ende finden würde. Denn bestehende Krisen waren zu keinem Zeitpunkt überwunden und eigentlich gab es für teils massive Kurserholungen gar keinen richtigen Grund. Nun zeigen die Anleger sich regelrecht entgeistert darüber, dass die Inflation wohl doch noch nicht ihren Höhepunkt überwunden hat. Allerdings werden die Märkte sich früher oder später auch von dieser Enttäuschung wieder erholen. Die große Frage lautet eigentlich nur, wann es dazu kommen wird und ob eine Rückkehr in den generellen Abwärtstrend noch vermieden werden kann.

 

23.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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