BYD gelingt es einfach nicht, den Abwärtskanal zu verlassen

Damit hat niemand gerechnet

 

Überraschend gab BYD am Dienstag tiefgreifende personelle Änderungen bei der Tochter BYD Auto bekannt. Jene werden sowohl Chairman Wang Chuanfu als auch Direktor Wang Jie verlassen. Da die Anleger mit einer solchen Nachricht nicht gerechnet hatten, fielen die Reaktionen entsprechend heftig aus.

An der Börse in Hongkong rasselte BYD (CNE100000296) um über neun Prozent in die Tiefe und setzte damit den laufenen Abwärtstrend mit hohem Tempo fort. Dass vom BYD-Management versprochen wurde, dass der Geschäftsbetrieb unberührt bleibe, konnte gesten niemanden so recht beruhigen. Auch die neuen Besetzungen der freigewordenen Posten in Form von Tian Chunlong und Wang Bo sorgten nicht unbedingt für Begeisterungsstürme.

Hierzulande folgte die BYD-Aktie dem Beispiel aus Fernost, wenn auch nicht ganz so drastisch. Kursverluste von fünf Prozent sind aber ganz sicher nichts, worüber die Aktionäre sich sonderlich freuen dürften. Besonders nicht angesichts der Tatsache, dass es seit Jahresbeginn nun schon um knapp 30 Prozent abwärts ging.

 

Dabei konnte BYD im frühen Handel noch zulegen, wohl auch aufgrund eines Berichts von „Tech Wire Asia“. Dort wurde dem Unternehmen bescheinigt, im vergangenen Jahr mehr NEVs in China verkauft zu haben als der große US-Konkurrent Tesla. Zwar gilt das nur, wenn auch Hybridfahrzeuge berücksichtigt werden, welche Tesla bekanntlich nicht herstellt. Das soll den Erfolg aber nicht schmälern. Im laufenden Jahr sollen die Auslieferungen noch einmal deutlich zulegen.

 

Nichts zu machen?

 

Dass nicht einmal solche Nachrichten im laufenden Abwärtstrend nachhaltige Signale hinterlassen können, sollte einem als Anleger wohl zu denken geben. Wahrscheinlich spielt auch die aktuell allgemein schwer unsichere Lage an den Märkten eine gewisse Rolle. Zwar mag BYD als chinesisches Unternehmen von der Ukraine-Krise nicht ganz so schwer beeinflusst sein wie viele westliche und vor allem russische Titel. Spurlos vorbei geht das Ganze aber auch hier nicht.

 

09.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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