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BYD wagt sich mit einem eigenen Supersportwagen aus der Deckung und buhlt um die Gunst der wohlbetuchten Kundschaft

Die Aktionäre rechnen sich keine neuen Chancen aus

NTG24 - BYD wagt sich mit einem eigenen Supersportwagen aus der Deckung und buhlt um die Gunst der wohlbetuchten Kundschaft

 

Während Konkurrenten wie Volkswagen schon fast ein wenig verzweifelt darum kämpfen, ihre Preise zu drücken ohne die Marge ins Bodenlose fallen zu lassen, scheint man bei BYD momentan in die entgegengesetzte Richtung zu denken. Das kann der chinesische Autobauer sich aber vielleicht auch erlauben, da sich im Portfolio bereits einige vergleichsweise günstige Stromer finden. Nun geht man im deutlich teureren Segment einen Schritt vorwärts.

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Bereits zu Beginn des laufenden Jahres kündigte BYD (CNE100000296) ein eigenes Fahrzeug aus dem Bereich der Supersportwagen an, für welches eigens die Marke YangWang ins Leben gerufen wurde. Nun gibt es erste Details zu einem Luxusflitzer, der auf den Namen U9 hört und rein äußerlich ein wenig dem Audi R8 ähnelt. Ob deshalb die Bezeichnung nicht vollkommen unähnlich ausfällt, darüber lässt sich aber wohl nur mutmaßen.

Für das Fahrzeug beantragte BYD in China eine Verkaufslizenz und im Rahmen davon gab es nun auch erste Spezifikationen zu vernehmen. So sollen gleich vier Elektromotoren dem Gefährt eine Antriebsleistung von 960 kW oder etwas mehr als 1.300 PS bescheren. Damit ist es laut Herstellerangaben möglich, innerhalb von etwa zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Als Maximalgeschwindigkeit werden 300 km/h angegeben. Vermutlich wäre noch etwas mehr möglich, doch eine Abriegelung verhindert das Erreichen höherer Geschwindigkeiten.

 

BYD geht keine Kompromisse ein

 

In Sachen Reichweite spricht BYD von etwa 700 km, dürfte dabei aber wohl kaum die angegebene Maximalgeschwindigkeit im Hinterkopf gehabt haben. Bei der Ausstattung gibt es derweil keinerlei Kompromisse und der Konzern fährt mehr oder minder alles auf, was er zu bieten hat. Das darf angesichts eines Verkaufspreises von mehr als einer Million Yuan bzw. mindestens 130.000 Euro aber wohl erwartet werden. Ob und wann das Gefährt seinen Weg in Richtung Westen finden wird, ist derzeit noch offen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenAuch für den chinesischen Heimatmarkt gibt es bisher keinen festen Termin für einen Markstart. Aktuell befindet sich die Produktion noch in der Vorbereitung. Ob BYD damit den nächsten Verkaufsschlager in der Hinterhand hat, daran scheint es an den Börsen aber noch Zweifel zu geben. Die BYD-Aktie konnte sich von ihren jüngsten Verlusten am Montag noch immer nicht erholen. Stattdessen ging es erneut leicht abwärts und der Kurs ließ um etwa 0,3 Prozent bis auf 25,03 Euro nach.

In den Augen der Anteilseigner ist eine zu schwache Präsenz im Bereich der Luxusboliden aktuell tatsächlich das geringste Problem von BYD. Weitaus größere Sorgen macht man sich um den Volumenmarkt, wo ein veritabler Preiskrieg ins Rollen gekommen ist. Ende November gab es auch von BYD Rabatte. Der Konzern betonte zwar, dass jene vorübergehender Natur seien. Für den Dezember wurde die Aktion aber verlängert und ob die Preise tatsächlich irgendwann wieder steigen, daran bestehen durchaus Zweifel.

 

Die Anleger bangen um die Marge

 

Die Verkaufszahlen von BYD lassen noch immer nur wenig zu wünschen übrig. An den Märkten geht aber die Sorge um, dass die Marge des Konzerns immer weiter nachgeben wird. Noch dazu droht weiterhin Gegenwind aus der EU, wo derzeit untersucht wird, ob chinesische Hersteller vielleicht aufgrund von staatlichen Subventionen nicht hinnehmbare Vorteile gegenüber hiesigen Autobauern haben könnten. Konkrete Maßnahmen wurden bisher nicht beschlossen, doch ignorieren können die Anleger das Ganze kaum.

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Es bleibt also erst einmal bei viel Unsicherheit im Kurs der BYD-Aktie, was Gift für den bisherigen Aufwärtstrend ist. Noch ist es zu früh, um schon den Untergang herbeireden zu wollen und nüchtern betrachtet bietet das Papier auch noch immer viele interessante Chancen. Doch der aktuelle Durchhänger bei der Anlegerstimmung ist nicht von der Hand zu weisen und es gab zuletzt auch keinerlei Anzeichen für eine Rückkehr der Kauflaune. Da spricht nichts dagegen, zunächst auf frische Impulse zu warten und wer bisher noch nicht investiert ist, kann das bequem von der Seitenlinie aus tun.

19.10.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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