BYD macht weiterhin große Schritte nach vorne und erobert auf dem wichtigen Heimatmarkt weitere Marktanteile

Das lässt die Analysten frohlocken

 

Bereits vor einer Weile konnte BYD Volkswagen auf dem wichtigen chinesischen Markt den Rang als Marktführer ablaufen. Darauf scheint der chinesische Autobauer sich aber nicht ausruhen zu wollen. Wie jüngste Daten von chinesischen Markterhebungen zeigen, konnte BYD seine Marktanteile im zweiten Quartal weiter ausbauen und damit den Anspruch auf die Führungsrolle untermauern.

595.300 Fahrzeuge konnte BYD (CNE100000296) im zweiten Quartal an die Frau oder den Mann bringen, wie Zahlen des China Automotive Technology and Research Center zeigen, über die hierzulande unter anderem „Der Aktionär“ berichtete. Der Marktanteil von BYD steigt dadurch auf beeindruckende 11,2 Prozent und mit einiger Wahrscheinlichkeit ist hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Strategie des Unternehmens scheint sich voll auszuzahlen und wird aktuell von positiven Effekten wie sinkenden Materialkosten begleitet.

Gerade auf dem chinesischen Markt profitiert BYD auch von schnellen Fortschritten bei der Elektrifizierung der Flotte. In Deutschland wird noch munter über Technologieoffenheit diskutiert und dieses Argument wird vor allem von der Regierungspartei FDP gerne genutzt, um ein konkretes Aus für Verbrenner zu verschieben oder zu verhindern. Währenddessen ist in China bereits absehbar, dass E-Autos in nicht allzu ferner Zukunft Marktdominanz erreichen werden.

 

BYD: Ein Vorbild für Europa?

 

Der Volkswagen-Konzern rechnet damit, dass in China bereits im Jahr 2025 mehr elektrische Fahrzeuge als Verbrenner neu zugelassen werden, wie das „Handelsblatt“ in seiner Ausgabe vom Dienstag berichtet. Beobachter erwarten, dass damit ein Kipppunkt erreicht werden könnte. Das Wachstum bei Elektroautos könnte hier noch einmal exponentiell zulegen. Da BYD in dieser Hinsicht kaum besser aufgestellt sein könnte und vom günstigen Kleinwagen bis zur luxuriösen Luxuslimousine so ziemlich alles im Programm hat, kommt dies dem Konzern nur zugute.

 

Währenddessen spielen die Elektroautos europäischer Player in China bisher kaum eine Rolle. Das spricht dafür, dass BYD in Zukunft weitere Marktanteile auf dem gigantischen Markt für sich beanspruchen können wird. Mit etwas Fantasie lässt sich daraus auch ein mögliches Vorbild für Europa ablesen. Wie bereits erwähnt tut man sich hier mit der elektrischen Revolution teils noch etwas schwer. Aufzuhalten dürfte jene aber kaum noch sein.

BYD hat gerade erst damit begonnen, in hiesigen Gefilden Fuß zu fassen. Experten sehen gute Chancen für einen Durchbruch, da BYD vergleichsweise günstige Autos liefert, die bis oben hin mit Technik gefüllt sind und in bisherigen Tests der Fachpresse einen guten Eindruck hinterlassen. Es dürfte noch etwas dauern, bis europäische Autofahrer BYD als eine echte Alternative respektieren werden. Doch sofern der Konzern sich keine größeren Patzer erlaubt oder politisch ausgebremst wird, ist der Erfolgskurs auch außerhalb Chinas bereits absehbar.

 

Die Analysten sind euphorisiert

 

Die BYD-Aktie reagierte kaum auf die jüngsten Meldungen und verlor im gestrigen Handel sogar leicht um 0,55 Prozent an Wert. Das ändert aber nichts an der hervorragenden Stimmung bei den Analysten. Letztere empfehlen den Titel weiterhin mit großer Mehrheit zum Kauf, und das teils it schwindelerregenden Kurszielen. Die Citi Bank stellt beispielsweise 602 Hongkong-Dollar in Aussicht, was gut 68 Euro entspricht. Verglichen mit dem jüngsten Schlusskurs bei 30,74 Euro würde das mehr als einer Verdopplung entsprechen.

Nicht alle sind ganz so optimistisch, doch die Bullen erhalten weiterhin viel Rückenwind. Auch der Autor dieser Zeilen sieht bei BYD eine Wachstumsstory, die noch lange nicht an ihrem Ende angekommen sein dürfte. Natürlich gibt es nie Garantien für eine aus Anlegersicht erfreuliche Kursentwicklung. Doch bei BYD läuft derart viel richtig, dass alles andere als weitere Kurssteigerungen als eine Überraschung bezeichnet werden darf. Das gilt besonders mit Blick auf die doch noch eher niedrige Bewertung des Titels. Risiken ergeben sich vor allem in politischer Hinsicht und ignorieren lässt sich dies freilich nicht. Doch unter den richtigen Voraussetzungen könnte hier gerade die Entstehung eines neuen großen Players auf dem weltweiten Automarkt zu beobachten sein.

26.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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