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Weiterer Rückenwind für BYD, Vorwürfe gegen Nvidia, nichts Neues bei Nel ASA und Palantir wird kritisch beäugt

Das sorgt für Aufmerksamkeit

NTG24 - Weiterer Rückenwind für BYD, Vorwürfe gegen Nvidia, nichts Neues bei Nel ASA und Palantir wird kritisch beäugt

 

Die Rolle der Analysten wird an den Märkten unterschiedlich eingeschätzt. Für einige sind die Kommentare und Prognosen der Börsenprofis eine wertvolle Hilfe, andere halten das Ganze für überschätzt. Doch auch wenn Analysten schon mal danebenliegen können, so hat ihr Wort aufgrund ihrer Expertise und Einsichten in Unternehmen, die anderen vorbehalten bleiben, durchaus ein gewisses Gewicht.

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Zugute kommt dies BYD (CNE100000296), denn der chinesische Autobauer hat kürzlich wieder einmal lobende Worte erhalten. Die DZ Bank spricht von guten Zahlen im ersten Halbjahr und bekräftigt die Kaufempfehlung für die BYD-Aktie. Zudem wurde das Kursziel von zuvor 305 HKD auf nun 320 HKD angehoben. Letzteres entspricht umgerechnet etwa 37,62 Euro. Die Märkte reagierten mit weiteren grünen Vorzeichen am Donnerstag.

Allerdings tun die Bullen sich sichtlich schwer damit, die BYD-Aktie wieder über die nicht ganz unwichtige Marke bei 30 Euro zu befördern. Genauer gesagt schwächelte das Papier gestern schon bei 29 Euro und gab im späten Handel bis auf 28,94 Euro nach. Das Tagesplus schrumpfte auf sehr übersichtliche 0,14 Prozent zusammen. Zwar blickt BYD auf eine ansehnliche Erholung in der laufenden Woche. Aus charttechnischer Sicht könnte es aber noch etwas mehr Dampf gebrauchen.

 

Betreibt Nvidia ein Schneeballsystem?

 

Bei Nvidia (US67066G1040) fielen die Zugewinne am Freitag mit 0,18 Prozent ähnlich niedrig aus, allerdings befindet der Titel sich auf einem sehr viel höheren Niveau Mit einem Schlusskurs von 493,55 US-Dollar haben die Bullen das Rekordhoch knapp oberhalb von 500 Euro fest im Blick und Analysten trauen der Aktie noch Kurse von über 600 Dollar zu. Die jüngste Euphoriewelle wurde nach den Zahlen für das zweite Quartal losgetreten.

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In eben diesen sieht die Analystin Samantha LaDuc aber gewisse Fragezeichen, wie Medienberichten zu entnehmen ist. Gestört wird sich vor allem an der weitgehend unbekannten Firma Coreweave, an der Nvidia beteiligt ist. Jene soll einen Kredit über 2,3 Milliarden Dollar bei Banken aufgenommen haben, die ihrerseits an Nvidia beteiligt sind. Gekauft wurden mit dem Geld Nvidia-Chips, die gleichzeitig als Sicherheit herhalten mussten. Nun steht der Verdacht im Raum, dass hier ein Schneeballsystem aufgebaut wurde, und eben dadurch die Gewinne von Nvidia die Erwartungen um ziemlich genau 2,3 Milliarden Dollar übersteigen konnten. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf, der bisher alles andere als stichhaltig bewiesen ist. Im Auge behalten Anleger das Ganze aber dennoch.

 

Nel ASA: Mit Hängen und Würgen

 

In Sachen Nel ASA (NO0010081235) sind die Analysten in den letzten Monaten immer pessimistischer geworden. Den Norwegern ist es aber tatsächlich gelungen, die sinkenden Erwartungen mit schöner Regelmäßigkeit noch zu unterbieten. Das durchschnittliche Kursziel hat sich im Laufe der Zeit auf überschaubare 1,45 Euro reduziert. Der tatsächliche Kurs kämpft derzeit darum, nicht unter die 1-Euro-Marke zu fallen.

Das gelang am Donnerstag mal wieder nur mit Hängen und Würgen und mit einem Schlusskurs von exakt einem Euro bleibt die Gefahr ein ständiger Begleiter. Vor zwei Wochen zog die Credit Suisse daraus Konsequenzen. Für die Nel ASA-Aktie gibt es dort nun eine klare Verkaufsempfehlung und das Kursziel wird bei nur noch 8 NOK angesetzt, was umgerechnet ungefähr 0,70 Euro entspricht. Freundliche Aussichten sind das nicht gerade.

 

Korrektur bei Palantir voraus?

 

Palantir (US69608A1088) begeisterte die Märkte in diesem Jahr mit allerhand KI-Fantasien, die auch nicht einfach nur so aus der Luft gegriffen sind. In Kombination mit erfreulichen Zahlen erfuhr die Aktie einen beispiellosen Aufwärtstrend und blickt derzeit auf ein Kursplus von 123,7 Prozent seit Jahresbeginn. Die große Frage ist hier natürlich, ob es noch weiter in die Höhe gehen kann. Morgan Stanley sieht dafür eher keine Grundlage.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie US-Bank warnte kürzlich davor, dass ein Übermaß an Optimismus herrschen würde und Chancen im KI-Bereich bereits eingepreist seien. Außerdem wird ein Risiko dafür gesehen, dass die Umsatzdynamik an Schwung verlieren könnte, trotz den lukrativen Geschäften mit diversen Regierungen. Das hinterließ an den Märkten sichtlich Eindruck und die Palantir-Aktie segelte am Donnerstag um knapp 6,5 Prozent auf 13,78 Euro in die Tiefe. Das ist noch kein Absturz, aber vielleicht ein erster Warnschuss.

 

Der Blick in die Glaskugel

 

An den Märkten dreht sich im Prinzip stets alles um die Zukunft, und die Marktakteure versuchen diese nach bestem Wissen und Gewissen zu deuten. Die Ansichten der Analysten sind da, gerade mit Blick auf deren Konsens, nicht der schlechteste Anhaltspunkt. Letztlich ist es bisher aber noch niemandem gelungen, zuverlässig die Zukunft vorherzusagen und so müssen Anleger sich auch künftig darüber im Klaren sein, dass es weder für die nächste Rallye noch für einen Crash in irgendeiner Form eine Garantie geben kann.

01.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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