BYD erfolgreich in Schweden, Spannung bei Palantir vor den Zahlen, Nel ASA weiterhin schwach und Tesla bereitet das Facelift des Model 3 vor

Die Anleger hoffen stets auf gute Neuigkeiten

 

Wieder einmal beginnt eine neue Handelswoche und während am Wochenende Ruhe eingekehrt war, dürfte dies in den kommenden Tagen kaum so bleiben. Es stehen weitere wichtige Quartalszahlen an und zweifellos wird es auch davon abgesehen gute sowie schlechte Neuigkeiten zu vernehmen geben. Anleger können sich leider nie darauf verlassen, dass bei einem Unternehmen alles in bester Ordnung wäre.

Das trifft auch auf BYD (CNE100000296) zu, obschon der chinesische Autobauer in jüngster Vergangenheit einige Erfolge erzielen konnte. Erst kürzlich gelang es, in Schweden bei den Verkaufszahlen von Elektroautos auf den ersten Platz zu klettern, wie die „Automobilwoche“ berichtet. Das dürfte als ein Beispiel für das restliche Europa gelten. Auf dem chinesischen Heimatmarkt ist BYD derweil auch bereits schwer erfolgreich.

 

Es stehen also alle Zeichen auf Wachstum, doch die politischen Verstimmungen zwischen China und dem Westen bleiben gerade für hiesige Anleger ein kaum einschätzbares Risiko. Jenes ist sowohl indirekter als auch direkter Natur. Sollte der Handelsstreit sich weiter intensivieren, könnten bestimmte Sanktionen dem Eroberungszug von BYD in Europa ein jähes Ende bereiten. Zwar gibt es dafür bisher keine konkreten Hinweise und eigentlich dürfte gerade Europa kein Interesse an der Aussicht haben, im Gegenzug den Zugang zum chinesischen Markt verwehrt zu kommen. Dennoch liegt eine gewisse Unsicherheit über der BYD-Aktie und über China-Aktien allgemein.

 

Palantir: Jetzt gilt’s!

 

Bei Palantir (US69608A1088) schien im laufenden Jahr bisher alles in bester Ordnung zu sein. Die Aktie bedankte sich für viele gute Neuigkeiten und beeindruckende Quartalszahlen mit einer kräftigen Kursrallye. Jene ließ den Aktienkurs seit Jahresbeginn um satte 170 Prozent in die Höhe schnellen. Zuletzt ließen sich allerdings Gewinnmitnahmen beobachten und die Aktionäre dürften jetzt sehr genau auf den Newsticker schauen.

Bereits heute stehen bei Palantir neue Zahlen. Jene werden zeigen, ob die Vorschusslorbeeren der letzten Wochen berechtigt waren oder eben nicht. Analysten blicken eher skeptisch auf die Palantir-Aktie und rechnet nicht mit neuen Überraschungen bei den Zahlen – und wenn dann höchstens negativer Natur. Das bringt Nervosität in den Chart, eröffnet aber auch die Möglichkeit, dass Palantir wieder einmal die Erwartungen sprengt und die nächste Phase im Aufwärtstrend beschreitet. Für Spannung ist also in jedem Fall gesorgt.

 

Nel ASA im Tal der Tränen

 

An und für sich scheint bei Nel ASA (NO0010081235) derzeit nicht viel falsch zu laufen. Der Wasserstoff-Experte dümpelt so vor sich hin, informiert aber immer wieder über neue Aufträge und konnten nun schon zwei Mal in Folge bei Quartalszahlen für angenehme Überraschungen sorgen. Da sollte man meinen, dass die Anteilseigner dem Konzern mittlerweile etwas mehr Vertrauen entgegenbringen würden.

Zu spüren ist davon leider nicht viel. Zwar reagiert die Nel ASA-Aktie stets positiv auf gute Neuigkeiten. Die Kursgewinne waren bisher aber nie von Dauer und es sollte noch kein nachhaltiger Ausbruch über die Linie bei 1,20 Euro gelingen. Jene musste in der vergangenen Woche wieder einmal aufgegeben werden und charttechnisch befindet das Papier sich in gefährlichem Territorium. Es droht der Sturz in weitaus tiefere Gefilde. Selbst Pennystock-Kurse lassen sich nicht mit Sicherheit ausschließen. Dem gegenüber steht die Hoffnung, dass Neuigkeiten (mal wieder) für eine spontane Trendwende sorgen werden.

 

Tesla mit Neuigkeiten?

 

Abgesehen vielleicht vom impulsiven und teils erratischen Verhalten des Chefs hatten Anleger bei Tesla (US88160R1014) in den letzten Monaten wenig Grund zum Meckern. Dem Unternehmen gelang es trotz Flaute in der Branche, immer neue Verkaufsrekorde aufzustellen. Das geschah zwar ein wenig mit der Brechstange in Form von teils massiven Preisrabatten. Die Taktik scheint sich aber auszuzahlen.

Für die Zukunft setzt Tesla aber nicht nur auf günstige Preise für hohe Verkaufszahlen, sondern wohl auch auf Modellpflege. Medienberichten zufolge befindet sich ein Facelift des Model 3 derzeit kurz vor Produktionsbeginn. Noch im August könnte es Insidern zufolge losgehen und das bisherige Model 3 soll dann komplett ersetzt werden. Offiziell gibt es darüber noch keine Ankündigung und auch Spekulationen über das Design und Änderungen an den Batterien bleiben unbestätigt. Aufgrund der Vielzahl der Gerüchte ist aber davon auszugehen, dass zumindest an der einen oder anderen Spekulation etwas dran ist.

 

Irgendwas ist immer

 

Selbst wenn es für ein Unternehmen mal bestens läuft, so kann sich das ganz schnell wieder ändern und eine kleine Portion Skepsis ist auf Anlegerseite grundsätzlich nie verkehrt. Die nächste Hiobsbotschaft kann sich schließlich hinter jeder Ecke verbergen. Gleichwohl ist es auch nicht die Lösung, allen Aktien grundsätzlich negativ gegenüberzustehen, denn wer nicht investiert, hat schon verloren. Wichtig ist, eine gesunde Mischung aus Vorsicht und Zuversicht zu finden. Letztlich hat Investieren immer auch mit Vertrauen zu tun. Wer einem Konzern anhaltendes Wachstum zutraut, der darf sich deren Anteilsscheine gerne genauer ansehen. Dass es aber immer auch Risiken gibt, sollte nicht geleugnet werden.

 

07.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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