BYD mit neuen Rekorden, Volkswagen hat das Nachsehen, Plug Power bleibt auf niedrigem Niveau und Nel ASA kämpft weiter ums Überleben an der Börse

Bis auf wenige Ausnahmen gab es am Montag Enttäuschungen an den Märkten zu sehen

 

Die neue Woche startete an der Börse eigentlich noch recht verheißungsvoll. Doch letztlich konnten DAX und Co ihre frühen Zugewinne nicht verteidigen und entsprechend ging es auch bei vielen Einzeltiteln im späten Handel wieder abwärts. Unter dem Strich gab es da so manche Enttäuschung, obschon es aus den USA aufgrund des Labour Day keinerlei Vorgaben gab. Immerhin gab es aber doch die eine oder andere Ausnahme zu sehen.

 

Weiter auf dem Vormarsch war die Aktie von BYD (CNE100000296), die sich um 2,6 Prozent bis auf stolze 30,60 Euro verbessern konnte. Das dürfte mit Sicherheit an den Auslieferungszahlen für den August liegen, denn der chinesische Autobauer konnte einmal mehr einen neuen Rekord für sich verbuchen. Nicht ganz 275.000 New Energy Vehicles (NEV) konnten im vergangenen Monat verkauft werden. Dazu werden sowohl reine Elektrofahrzeuge als auch Autos mit Hybridantrieb gezählt.

Verglichen mit dem Vorjahr gingen die Absätze damit um 57 Prozent in die Höhe, wie „Der Aktionär“ berichtet. Damit ist BYD auf dem besten Wege, seine ambitionierten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen, und das trotz einer eher schlechten Stimmung im Sektor und der bisher nur überschaubaren Beteiligung am von Tesla angezettelten Preiskrieg. Das spricht für eine große Stärke und hinterlässt bei den Aktionären Eindruck.

 

Wolfgang Porsche fordert Sparkurs bei Volkswagen

 

Davon kann Volkswagen (DE0007664039) dieser Tage nur träumen. Die Aktie der Wolfsburger hängt mit auf dem tiefsten Stand seit etwa drei Jahren fest und konnte auch am Montag keinen Befreiungsschlag erzielen. Stattdessen ging es einmal mehr leicht abwärts. Zugewinne aus dem frühen Handel wurden vollständig abgegeben und mit einem Schlusskurs von 108,30 Euro wurde das 52-Wochen-Tief bei 107,96 Euro nur leicht verfehlt.

Zu tun hat die schwache Performance unter anderem mit enttäuschenden Geschäften auf dem wichtigen chinesischen Markt. Aufsichtsratsmitglied und Familienaktionär Wolfgang Porsche forderte den Konzern nun dazu auf, die Kosten zu senken. Wie einem Artikel von „n-tv“ zu entnehmen ist, soll laut Porsche „über alles nachgedacht werden“. Auf diese Weise soll Volkswagen endlich wieder wettbewerbsfähiger werden. Konkrete Schritte wurden allerdings nicht angekündigt.

 

Plug Power: Die Hoffnung schwindet

 

Mindestens genauso schlecht, wenn nicht sogar noch etwas trauriger, fällt die Stimmung derzeit im Wasserstoffsegment aus. Dort konnte Plug Power (US72919P2020) einmal mehr keine Bäume ausreißen. Während die US-Börsen geschlossen blieben, ging es mit den Kursen hierzulande um 0,65 Prozent auf magere 7,92 Euro abwärts. Schon seit Längerem hängt die Aktie auf niedrigem Niveau fest.

Nach Ansicht der Analysten von Morgan Stanley wird das wohl auch erstmal so bleiben. In einer neuerlichen Studie hat die US-Bank zwar die neutrale Einstellung beibehalten. Auffällig ist aber eine deutliche Herabsetzung des Kursziels, welches statt auf 15 US-Dollar nun nur noch auf 10 Dollar beziffert wird. Das spricht für so manchen Zweifel an den mittelfristigen Aussichten. Das einzig positive an dieser Einschätzung ist, dass immerhin noch etwas Aufwärtspotenzial erkannt wird. Bei weiteren Enttäuschungen mag sich das aber auch noch ändern.

 

Nel ASA kommt nicht vom Fleck

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) hat es sich mit der Kauflaune der Bullen schon seit einer ganzen Weile erledigt. Zwar konnten die Norweger im laufenden Jahr durchaus das eine oder andere Mal mit guten Neuigkeiten punkten. Nun herrscht aber schon seit einer ganzen Weile Funkstille und der Kurs musste deutliche Korrekturen hinnehmen. Statt an einer Erholung zu werkeln, sind die Käufer voll und ganz damit beschäftigt, den nächsten Absturz zu verhindern.

Immerhin scheint das bisher recht gut zu funktionieren. Ohne neuen Antrieb konnte die wichtige Linie bei einem Euro am Montag einmal mehr verteidigt werden. Zu Handelsschluss standen wieder einmal exakt 1,00 Euro auf dem Ticker und zum Pennystock ist die Nel ASA-Aktie noch nicht mutiert. Es bleibt aber die Frage, wie lange der Titel sich auf diesem Niveau noch halten können wird, denn der Druck von oben ist kaum zu übersehen. Zudem gibt es auch sonst wenige bis gar keine Zeichen der Hoffnung.

 

Zwischen Hoffnung und Angst

 

Die Börsianer haben es weiterhin nicht einfach. Aktuell spielen in Ermangelung an anderen nennenswerten Neuigkeiten psychologische Faktoren eine große Rolle. Für den Herbst rechnen viele mit einer Erholung an den Börsen, allerdings ist der September historisch auch ein eher schwacher Monat. Das „Handelsblatt“ vermutet zudem, dass der generelle Optimismus sich als hinderlich erweisen könnte, da viele Anleger dadurch bedingt bereits ihre Käufe getätigt hätten und es an wichtigen Nachkäufern fehle. Solche und andere Theorien lassen sich schwerlich überprüfen. Doch absehbar ist, dass auch dieser Monat einmal mehr sehr herausfordernd ausfallen dürfte.

05.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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