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BYD fackelt nicht lange und schluckt das China-Geschäft des US-Zulieferers Jabil Circuit

Das passt zur Strategie

NTG24 - BYD fackelt nicht lange und schluckt das China-Geschäft des US-Zulieferers Jabil Circuit

 

Während viele Autobauer derzeit händeringend daran arbeiten, sich in Zukunft unabhängiger von externen Zulieferern zu machen, ist BYD schon längst einen Schritt weiter. Der chinesische Konzern fertigt viele wichtige Bauteile in Eigenregie, darunter bestimmte Halbleiter sowie die wichtigen Akkus für Elektroautos. Mit einem weiteren Zukauf unterstreich BYD noch einmal seinen Anspruch darauf, möglichst alles aus einer Hand anbieten zu wollen.

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Erst in diesem Monat gründete der US-Zulieferer Jabil Circuit ein neues Unternehmen mit Produktionsstätten in zwei chinesischen Städten. Wie einer Börsenmitteilung zu entnehmen ist, verleibt sich BYD (CNE100000296) das China-Geschäft von Jabil nun ein und zahlt dafür 2,17 Milliarden US-Dollar. Von dem Deal zeigen sich beide Parteien regelrecht begeistert. BYD zielt mit dem Ganzen darauf ab, das Geschäft mit Smartphone-Komponenten zu erweitern, will aber auch allgemein Produktportfolio und Kundenstamm erweitern, was ziemlich viel bedeuten kann.

Jabil Circuit spricht derweil davon, durch die Übernahme den „aktionärsorientierten Kapitalrahmen zu verbessern“ und schließt in dieser Hinsicht auch Aktienrückkäufe nicht aus. Das klingt schon fast nach einer klassischen Win-win-Situation und auch an der Börse herrschte am Montag Feierlaune. Die BYD-Aktie legte gestern in Stuttgart um 2,1 Prozent zu und verbesserte ihren Kurs bis auf 27,25 Euro. Das mag aber zweifellos auch an der generell besseren Stimmung an den chinesischen Handelsplätzen gelegen haben.

 

Beste Aussichten für BYD?

 

Für BYD ändert sich durch die Übernahme direkt erst einmal nicht viel. Den Aktionären verleihen derartige Aktionen aber gerade jetzt frisches Selbstbewusstsein. Denn eigentlich fällt die Stimmung an den Märkten schon seit einer Weile eher gedrückt aus und nicht wenige Beobachter, darunter auch gestandene Ökonomen, befürchten einen anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung. Im Zuge dessen halten sich viele Unternehmen mit Übernahmen eher zurück und halten ihr Geld beisammen. Dass BYD sich auch jetzt noch an Fusionen herantraut, ist schon eine kleine Machtdemonstration.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDen Anlegern gefällt besonders, dass es sich dabei um einen Zulieferer handelt, mit dem das lukrative Geschäft mit Elektroautos weiter ausgebaut werden kann. Jenes ist unverändert das wichtigste Standbein für BYD, und es verspricht auf dem chinesischen Heimatmarkt ein enormes Wachstumsrisiko. Denn während in Europa noch darüber diskutiert wird, ob und wann der Verbrenner ausgedient hat, wird in China die Mobilitätswende bereits mit Nachdruck vorangebracht. Experten rechnend damit, dass schon in naher Zukunft die Stromer bei den Neuzulassungszahlen die Nase vorn haben könnten.

Die frühen Investitionen in diesem Bereich zahlen sich für BYD immer mehr aus. Der Konzern hat in diesem Jahr bereits die Marktführerschaft in dem gigantischen chinesischen Markt übernommen und denkt gar nicht daran, diese wieder aus der Hand zu geben. Die Fertigung wichtiger Bauteile aus eigener Hand erweist sich dabei als Schlüsselfaktor dafür, überzeugende Fahrzeuge zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten zu können.

 

BYD: Alles richtig gemacht

 

Das Nachsehen haben vor allem ausländische Konkurrenten. Das gilt insbesondere dann, wenn sie nicht zufällig Tesla heißen. Volkswagen und Konsorten geraten in China zunehmend unter Druck, während heimische Hersteller Boden gutmachen. Kaum ein Anbieter ist dabei so stark positioniert wie BYD und die Expansion ins Ausland kommt derzeit erst langsam so richtig ins Rollen. Anders ausgedrückt ergibt sich hier noch ein gewaltiges Aufwärtspotenzial, und mit den jüngsten Entscheidungen belegt BYD, dieses auch möglichst ausnutzen zu wollen.

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Der Blick in die Zukunft fällt also weiterhin freundlich aus. Als Risiken verbleiben mögliche politische Querelen sowie die noch immer unsichere Aussicht bei der chinesischen Wirtschaft. Auch die BYD-Aktie befindet sich trotz der kleinen Zugewinne vom Montag noch nicht in allerbester Verfassung. Schließlich ist es gar nicht so lange her, dass die 30-Euro-Marke noch als wichtiger Support, und nicht als Widerstand gehandelt wurde. Da ist es für blanke Euphorie vielleicht noch etwas früh. Doch auf einem guten Weg scheint der Autobauer sich grundsätzlich schon zu befinden.

29.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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