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Für BioNTech könnte ein heißer Herbst bevorstehen

Die Entscheidung fällt schon bald

NTG24 - Für BioNTech könnte ein heißer Herbst bevorstehen

 

In Sachen Corona sind die Impfkampagnen etwas eingeschlafen und zumindest mit den aktuell verfügbaren Vakzinen rechnet niemand ernsthaft damit, dass BioNTech neue Umsatzrekorde aufstellen wird. Umso mehr Aufmerksamkeit gibt es für neue Vakzine, welche an die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 angepasst sind. Eben die könnten schon bald ihren Weg in Impfzentren und Arztpraxen finden.

Nachdem BioNTech (US09075V1026) dafür bereits in den USA eine Notfallzulassung beantragte, reichte der Konzern eigenen Angaben zufolge nun auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen entsprechenden Antrag ein. Die will nicht lange fackeln und kündigte an, bereits am 1. September über eine Zulassung zu entscheiden. Am gleichen Tag steht auch eine Entscheidung über einen neuen Impfstoff des Konkurrenten Moderna (US60770K1079) an.

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Werbebanner WikifolioSo die Prüfer ihren Segen erteilen werden, will BioNTech dann noch im kommenden Monat mit der Auslieferung von Impfstoffen beginnen. Das dürfte wieder für eine steigende Nachfrage sorgen, denn zumindest nach bisherigen Studiendaten schützt das Mittel deutlich besser gegen aktuell grassierende Corona-Varianten als Comirnaty, welches noch auf Grundlage der Urform des Virus entwickelt wurde. Eine Auffrischungsimpfung dürfte vor allem älteren Personen und Risikopatienten nahegelegt werden.

Ob es auch zu neuerlichen Massenimpfungen kommen wird, hängt aber wohl vom weiteren Infektionsgeschehen im Herbst ab. Die Wiedereröffnung von Impfzentren wird wohl nur dann geschehen, wenn die Intensivstationen wieder an ihre Grenzen zu gelangen scheinen. Das liegt zwar im Bereich des Möglichen und einige Experten warnen schon seit Längerem vor möglichen großen Problemen im Herbst. Es ist aber eben längst nicht in Stein gemeißelt, dass die Situation wieder außer Kontrolle geraten wird.

 

BioNTech zofft sich mit der Konkurrenz

 

Derweil gibt es für die Anleger von BioNTech auch weniger erfreuliche Nachrichten. Mit dem Frieden unter den verschiedenen Impfstoffherstellern scheint es sich endgültig erledigt zu haben. Denn nach einer Klage von CureVac (NL0015436031) muss sich BioNTech nun auch mit Vorwürfen von Moderna herumplagen, laut denen die Mainzer bei ihrer Entwicklung so manches Detail nicht ganz selbst entwickelt haben könnten.

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Was an den Vorwürfen dran ist oder nicht, soll an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Für den Moment stehen hier erstmal Aussagen gegen Aussagen. Vollkommen unklar ist aber, wie die Klagen ihr Ende finden könnten. Gefordert wird von den Klägerinnen eine Beteiligung an den Umsätzen mit dem Corona-Vakzin. Sollten diese sich damit durchsetzen können, dürften die Aktionäre darüber wenig erfreut sein und es könnte potenziell zum nächsten Kursrutsch kommen. Die BioNTech-Aktie hinterlässt derweil schon jetzt einen zwiespältigen Eindruck.

 

BioNTech im Sinkflug?

 

Grundsätzlich ist BioNTech mit einer Marktkapitalisierung von knapp 35 Milliarden USD weiterhin ein absolutes Schwergewicht und die Aktie lässt sich nicht unbedingt als günstig bezeichnen. Nicht zu verkennen ist aber, dass die Kurse auf Jahressicht um 52 Prozent nachgegeben haben. Darin spiegelt sich die klare Erwartung der Anleger wider, dass der Konzern seine größten Erfolge bereits hinter sich haben könnte. Gerade beim Thema Corona-Impfstoffe spricht trotz der neuen Vakzine viel dafür, dass dies auch zutrifft.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Optimisten lassen ihren Blick aber etwas weiter in die Ferne schweifen und blicken auch auf andere Projekte in der Pipeline. Allem voran Medikamente zur Behandlung von Krebs erfreuen sich bei BioNTech über viel Aufmerksamkeit und ein Durchbruch in diesem Bereich könnte die Umsätze auf lange Zeit in die Höhe schießen lassen. Es ist also nicht so, als würde BioNTech nur aus Corona-Impfstoffen bestehen. Doch dürften alle anderen Wirkstoffe noch sehr lange auf sich warten lassen und genau wie bei jedem Wirkstoffkandidaten gibt es keine Garantie dafür, dass es jemals eine Zulassung geben wird. In dieser Hinsicht wandelt sich BioNTech wieder etwas zu einem klassischen Biotech-Unternehmen. Immerhin aber mit dem Unterschied, dass die Finanzierung über viel viele Jahre als gesichert gelten darf.

 

29.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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