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BioNTech wird bei der neuerlichen Corona-Impfkampagne bevorzugt, was zu viel Unmut führt, aber den Aktienkurs weiter steigen lässt

Die EU gibt die Richtung vor

NTG24 - BioNTech wird bei der neuerlichen Corona-Impfkampagne bevorzugt, was zu viel Unmut führt, aber den Aktienkurs weiter steigen lässt

 

Erst kürzlich wurde ein neuer Corona-Impfstoff von BioNTech zugelassen, der einen besseren Schutz vor neuen Varianten von Covid-19 bieten soll. Der Bund bereitet bereits eine frische Impfkampagne vor, im Rahmen derer in erster Linie gefährdete Personengruppen zu einer weiteren Schutzimpfung aufgerufen werden sollen. Damit einher geht auch eine Erweiterung bestehender Lieferverträge, wobei die Konkurrenz offenbar das Nachsehen hat.

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Gegenüber der „Rheinischen Post“ spricht Thomas Preis als Chef des Apothekerverbands Nordrhein darüber, dass der Bund sich verpflichtet habe, im laufenden Jahr 17,5 Millionen Impfdosen von BioNTech (US09075V1026) in Mehrfachdosenbehältern abzunehmen. 2024 und 2025 umfassen die Lieferverträge jeweils den Kauf von 15 Millionen Dosen. Für die Impflinge bleibt die Schutzimpfung weiterhin kostenlos – allerdings nur, wenn dabei das Vakzin von BioNTech zum Einsatz kommt.

Andere Hersteller wie Moderna schauen dabei in die Röhre und erhalten keine weiteren Förderungen. Laut Preis ist das nicht nur mit Blick auf den Wettbewerb bedenklich. Er rechnet auch damit, dass damit die Impfkampagne Schaden erleiden könnte, da das Ganze in den Arztpraxen und Apotheken führen könnte. Zudem fördere dieses Vorgehen auch nicht eben die Impfbereitschaft insgesamt.

 

BioNTech: Die Anleger stört es nicht

 

Zwar werden die Menschen in Deutschland in Zukunft weiterhin auch eine Impfung von Moderna oder anderen Herstellern erhalten können. Eine solche müsste dann aber selbst bezahlt werden und nur die Wenigsten dürften sich darauf einlassen. Da braucht es kein Studium der Marktwissenschaften, um eine dezente Bevorteilung von BioNTech zu erkennen. Zumindest die Anleger stören sich daran nur wenig und die BioNTech-Aktie legte am Dienstag um 1,33 Prozent bis auf 114,40 Euro zu.

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Kritik gibt es auch daran, dass der Bund sich über einen langen Zeitraum für die Abnahme von Vakzinen in Mehrfachdosenbehältern verpflichtet hat. Jene machen den Ärzten und Apothekern das Leben auch nicht einfacher. Bei einer Impfung stehen sie unter Druck, möglichst schnell weitere Impflinge zu finden. Lassen sich solche nicht auftreiben, müssen im schlechtesten Fall mehrere Dosen einfach vernichtet werden. Dieser Tage ist es dabei deutlich schwieriger, impfwillige Personen zu finden. BioNTech hat zwar Einzeldosen grob in Aussicht gestellt, dafür aber noch keinen Zeitrahmen genannt.

Es herrscht also einiges an Unmut und aus Branchenkreisen werden die fraglichen Lieferverträge der Bundesregierung mit BioNTech als zutreffend angesehen. Allerdings sind dem Bund dabei auch die Hände gebunden, da letztlich EU-Vorgaben gefolgt werden muss. BioNTech selbst scheint erst einmal auf einer mehr oder minder sicheren Bank zu sitzen. Allerdings bleibt noch abzuwarten, ob das Ganze vielleicht noch ein Nachspiel haben könnte.

 

BioNTech: Blick nach vorn

 

Für die Aktionäre von BioNTech ist das Ganze nicht die schlechteste Ausgangslage. Zwar wird BioNTech mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit keine neuen Umsatzrekorde aufstellen. Zumindest freut das Unternehmen sich aber über verlässliche Einnahmen und damit ein Stück weit über Planungssicherheit, wie sie im Biotech-Segment nur sehr selten anzutreffen ist. Damit lässt sich auch hervorragend die Zeit überbrücken, bis die ersten Krebsmedikamente verfügbar sind, an denen hinter den Kulissen unter Hochdruck gearbeitet wird.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie BioNTech-Aktie bleibt da eine interessante Angelegenheit. Sie bietet das Versprechen großer Durchbrüche, was die Anleger von anderen Biotech-Aktien bestens kennen. Anders als dort wird dies aber durch eine gewisse Sicherheit untermauert. Zwar bleibt vollkommen offen, ob BioNTech in Sachen Krebs tatsächlich den nächsten großen Wurf erzielen kann. Zumindest gibt es aber nicht einmal ansatzweise Zweifel um die Liquidität, und allein das macht das Unternehmen in diesem Segment ein wenig zu einem Einhorn. Laufende und mögliche weitere Gerichtsverfahren sowie deren Ausgang könnten die Stimmung Zukunft aber auch wieder drücken und auf steigende Kurse ist leider kein Verlass.

06.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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