Alaska Airlines, United Airlines – Boeing droht hoher Schaden durch entstandene Umsatzeinbußen

Mit Alaska Airlines kann nun die erste Fluggesellschaft Umsatzausfälle gegenüber dem Flugzeugbauer Boeing geltend machen

 

Mit Alaska Airlines kann nun die erste Fluggesellschaft Umsatzausfälle gegenüber dem Flugzeugbauer Boeing geltend machen. Durch technische Probleme drohen weitere Millionenkosten.

Die Fluggesellschaft Alaska Airlines (US0116591092) hat im vergangenen Quartal rund 160 Millionen US-Dollar von dem US-amerikanischen Flugzeugbauer Boeing (US0970231058) erhalten. Diese Zahlungen dürften wahrscheinlich im zweiten Quartal etwas geringer ausfallen. Damit ist Alaska Airlines die erste Fluggesellschaft die Umsatzeinbußen gegenüber Boeing monetär geltend machen konnte.

 

Die Zahlungen wurden aufgrund des beinahe Unglücks einer nahezu neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Januar dieses Jahres getätigt. Hierbei ist bei der Maschine im Steigflug kurz nach dem Start ein Rumpfteil herausgeflogen. Das keinem Passagier etwas zugestoßen ist, liegt nur an dem glücklichen Zufall, dass die beiden Sitze an dem Teil frei geblieben sind und das Flugzeug noch in geringer Höhe zum Zeitpunkt des Zwischenfalls war.

Grund für den Defekt des Rumpfteils waren laut der Ermittlungsbehörde vier Befestigungsbolzen, die an dem Rumpfteil fehlten. Bereits vorher hatte es Probleme mit den Bolzen an diesem Abschnitt der Maschinen-Reihe gegeben, so dass Boeing das Rumpfteil an der Maschine sogar im Boeing-Werk für Nacharbeiten herausgenommen hatte. Dieser Vorfall brachte das Fass zum Überlaufen, so dass die FAA nach dem Vorfall aufgrund der eklatanten Lücken in der Qualitätskontrolle bei Boeing anordnete, alle Maschinen des Typs sofort am Boden zu lassen.

Neben Alaska Airlines musste unter anderem auch der Boeing-Großkunde United Airlines (US9100471096) die Maschinen am Boden lassen. Als dann die Maschinen Anfang März wieder abheben durften, fiel bei einer Maschine von United Airlines ein Reifen beim Start ab, was zu erneuten Verzögerungen und Qualitätsproblemen führten. United Airlines machte bislang noch keinen Umsatzeinbußen gegenüber Boeing geltend. Allerdings ist davon auszugehen, dass United Airlines dafür die Preise für die nächsten Auslieferungen deutlich drücken kann.

Dabei wird Boeing auch in den nächsten Quartalen weiterhin aufgrund der hohen Kosten und schwachen Produktionsraten Geld verlieren. Die Produktion wird zudem weiterhin durch verschärfte Kontrollen in den US-Werken durch die Behörden gehemmt. Darüber hinaus müssen Nacharbeiten an den Maschinen des Typs 637-9 Max noch abgeschlossen werden, damit das Problem mit den fehlenden Bolzen beseitigt wird. Während die FAA aufgrund der schärferen Qualitätskontrollen einen maximalen Wert von 38 Maschinen pro Monat vorgibt, sank der tatsächliche Produktionswert im März sogar unter die Schwelle von 10 Maschinen.

06.04.2024 - Felix Eisenhauer

 

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