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BÖRSE TO GO - Rocket Internet, Ryanair und Tesla

Positiver Börsenauftakt erwartet

NTG24 - BÖRSE TO GO - Rocket Internet, Ryanair und Tesla

 

Die Bullen versuchen es noch einmal. Die Futures sind heute früh erneut alle im Plus. Der DAX-Future hat sich im asiatischen Handel über die Marke von 13.000 Punkten gehangelt und notiert mehr als 0,4 % im Plus. Auch die US-Futures liegen alle höher vor der Börseneröffnung in Europa. Heraus sticht der Nasdaq-Future, der zeitweise mehr als 0,6 % zulegen kann. Das ist eine deutliche Verbesserung der Stimmung im Vergleich zum gestrigen Börsenschluss in Europa. 

Nach einem positiven Start konnte sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag mit Mühe im Plus halten. Zum Beginn des Handels in New York mehrten sich die Kursverluste, die bis Börsenschluss in Europa knapp wieder aufgeholt wurden. Am Ende schlossen alle deutschen Benchmarks leicht im Plus. Der DAX schloss +0,22 % höher bei 12974,25 Punkten und verpasste es damit wieder über der Marke von 13.000 Punkten zu schließen. Der MDAX stieg um +0,25 % auf 27.521,70 Punkte.

Die Wall Street ließ dagegen nichts von ihrer Stärke vermissen. Alle wichtigen Benchmarks stiegen stark und endeten auch nahe der Tageshöchstkurse. Tagesgewinner war der Nasdaq Composite Index mit einem Plus von 1,39 % auf 11.939,67 Punkte. Der S&P 500 Index und der Dow stiegen jeweils um 0,75 % und 0,76 %.

Outperformer ist heute im asiatischen Handel der S&P / ASX 200 Index. Die australische Benchmark klettert um mehr als +1,8 % und erholte sich damit vom Einbruch am Montag. Der chinesische Aktienmarkt entwickelt sich heute früh uneinheitlich. Der Shanghai Composite Index und der Dow Jones Shanghai Index sinken beide mehr als -0,4 % während des Handels, während der China A50 Index zwischenzeitlich um mehr als 0,2 % steigen kann. Die Anleger warten auf Pekings Antwort, nachdem die USA angekündigt hatten, in einen engen Dialog mit Taiwan zu treten. 

 

Rocket Internet kassiert ein zweites Mal

 

Der Börsengang im Oktober 2014 spült Rocket Internet rund 1 ½ Mrd. Euro in die Kasse. Jetzt will man die Kleinaktionäre zu Tiefstkursen mit Almosen abspeisen und die Aktien von der Börse nehmen. Die Gesellschaft bietet lediglich 18,57 Euro je Aktie an. Eine Wertvernichtung von -56 % innerhalb von sechs Jahren, die gleichzeitig weltweit die erfolgreichsten Jahre in der Geschichte für Start-up Unternehmen waren. Erfolg sieht anders aus. 

 

Rocket Internet SE

 

Der Beschluss steht bereits vor der Hauptversammlung fest. Oliver Samwer hält direkt und indirekt knapp 50 % der Aktien. Gleichzeitig kündigte Rocket Internet punktgenau ein kurzfristiges Aktienrückkauf an, das 8,84 % des Grundkapitals bis zum 15. September aufkaufen soll. Die Aktionäre haben aber natürlich die Wahl, ob sie ihre Aktien zum aktuell niedrigen Preis verkaufen oder ob sie die Aktien halten. Ihre Rechte an den Aktien verlieren sie nicht, aber eine einfache Möglichkeit, die Aktien nach dem Going-Private noch zu verkaufen.

 

Ryanair wirft raus

 

Die Auslastung der Maschinen im Sommer liegt weit unter den Erwartungen. Nach einer kurzen Erholung im Juli brachen im August die Buchungen bei den Fluggesellschaften wieder weg. So auch bei Ryanair, die diesen Trend frühzeitig kommunizierten. Anders als Gesellschaften wie die Lufthansa können sich die Iren jedoch nicht auf die Hilfe durch einen Staat stützen, sondern müssen die Krise aus eigener Kraft stemmen. Die jüngste Marketing-Offensive spricht daher Bände: Man bietet in einem kurzfristigen Ausverkauf eine Million 5-Euro Flugtickets an, um die Maschinen auszulasten. 

Lediglich 40 % der Flotte ist in der Luft. Und diese Maschinen sind keineswegs ausgelastet. Ryanair möchte mit dem Verkauf der Billig-Tickets dafür sorgen, dass die Auslastung der Maschinen wenigstens 70 % erreicht. Da der Ticket-Preis bei einem Flug mit Ryanair bekanntlich nicht der einzige Kostenblock ist, kommt die Gesellschaft über die parallelen Einkommensquellen wie Gepäckgebühren, Umsätze mit Essen und Getränken, usw. am Ende auf einen Deckungsbetrag, der die Lücken im Cashflow schließt. 

 

Folgende Aktien gehen heute Ex-Dividende: Amcor, Home Depot, Linde und Qualcomm

 

Tesla zieht Privatplatzierung durch

 

Statt einem normalen öffentlichen Angebot verkaufte Tesla neue Aktien im Wert von 5 Mrd. US-Dollar an ein Bankenkonsortium. Zu dem Konsortium zählen die Bank of America, Barclays, BNP Paribas, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley, SG Americas Securities und Wells Fargo. Oder anders gesagt: Die Banken werden die Tranchen im Wesentlichen in Nordamerika und Europa verteilen. 

Die Art und Weise der Kapitalerhöhung überraschte viele. Typischerweise werden diese ATMs (at-the-market) Vereinbarungen von Unternehmen getroffen, die keine Chance sehen, ihre Kapitalerhöhung bei institutionellen Ankerinvestoren zu platzieren. Regelmäßig werden daher neue Aktien in ATMs auch mit einem Discount von bis zu 5 % verkauft. Offensichtlich wurde bei dieser Entscheidung Geschwindigkeit höher gewichtet als ein maximaler Erlös. Auf der anderen Seite sind die Aktien derart überbewertet, dass es für Tesla nur noch einen marginalen Unterschied macht. Die Aktien reagierten auf die überraschende Verbreiterung der Kapitalbasis mit Abschlägen in Höhe von -4,67 %.

 

Wichtige Quartalsberichte am Mittwoch: Brown Forman und Macy’s

 

Anstieg der Einzelhandelsumsätze erwartet

 

Deutschland beginnt heute um 08:00 Uhr den Reigen mit den Einzelhandelsumsätzen für den Monat Juli. Im Vergleich zum Vorjahr wird ein Anstieg um 3,0 % nach 5,9 % im Juni erwartet. Im Vergleich zum Vormonat sollen die Umsätze um 0,5 % gestiegen sein. 

Um 11:00 Uhr erwarten wir die Entwicklung der Erzeugerpreise in der Euro-Zone im Monat Juli. Im Jahresvergleich wird noch ein Rückgang der Preise um -3,4 % erwartet, aber im Vergleich zum Vormonat soll sich eine Steigerung um 0,5 % ergeben haben. Erzeugerpreise dienen als Frühindikatoren für die Verbraucherpreise.

ADP wird um 14:30 Uhr ihre Einschätzung zur Arbeitsplatzentwicklung in den USA im August abgeben. Die Prognose lautet, dass ADP 950.000 neu geschaffene Arbeitsplätze melden wird. 

Nach Börsenbeginn in New York werden um 16:00 Uhr die Auftragseingänge veröffentlicht. Die Aufträge der US-Industrie sollen im Juli um 6,0 % gewachsen sein. 

Abschließend folgt um 16:30 Uhr die Bekanntgabe der Rohöllagerbestände. Die Erwartung ist, dass die Bestände in der vergangenen Woche um -1,9 Mio. Barrel gefallen sind. 

 

02.09.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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