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BÖRSE TO GO - ams, Richemont und Toyota Motor

Gewinnmitnahmen über Nacht

NTG24 - BÖRSE TO GO - ams, Richemont und Toyota Motor

 

Vor dem Wochenende beginnt die Zurückhaltung der Anleger wieder zuzunehmen. Nach vier sehr starken Börsentagen liegen die Futures heute Nacht im Minus. Während der asiatischen Sitzung überwiegen die Gewinnmitnahmen und drücken die Futures teilweise deutlich. Eine Stunde vor Eröffnung der europäischen Vorbörse liegt der DAX-Future bei 12.433 Punkten und damit -0,89 % unter dem Schlusskurs des Vortages. Auch der Nasdaq-Future verliert deutlich und gibt um mehr als -1,15 % ab und sank unter 11.935 Punkte. Der S&P 500 Future fiel um mehr als -0,75 % auf weniger als 3.480 Punkte. 

Der Donnerstag bescherte den Anleger weitere starke Kursgewinne. Nicht nur an der Wall Street, sondern auch in Frankfurt kletterten die Kurse und glichen einen Teil der Verluste von vergangener Woche aus. Die Benchmark mit dem größten Gewinn war der Nachzügler vom Mittwoch. Der SDAX stieg um 2,02 % auf 12.409,12 Punkte. Die Aktien von SNP (+7,33 %) und LPKF (+7,02 %) performten am stärksten. 

Der DAX eroberte die Marke von 12.500 Punkten zurück. Zum Handelsschluss erreichte der deutsche Leitindex einen Stand von 12.568,09 Punkten (+1,98 %). In der Spitze stieg der DAX auf ein Intraday-Hoch von 12.591,30 Punkten. Um den seit September herrschenden Abwärtstrend endgültig zu brechen, hat der Index allerdings noch ein paar Schritte zu machen. Ein Schlusskurs über 13.138 Punkten wäre dazu notwendig. Das schmälert nicht die starke Performance der letzten vier Handelstag, die am Donnerstag unter anderem von den hohen Kursgewinnen bei Delivery Hero (+8,05 %) und Linde (+5,74 %) getragen wurden. Linde hatte Zahlen zum 3. Quartal vorgelegt, die zu umfangreichen Eindeckungen von Short-Positionen führten. 

Die Wall Street reagierte positiv auf das gestrige Ergebnis des Offenmarktausschusses der FED. Der US-Dollar Leitzins blieb wie erwartet unverändert, aber FED-Präsident Powell erneuerte seine Kritik am republikanisch geführten Senat, der seit Wochen verhindert, dass weitere Unterstützungsmaßnahmen an die amerikanische Bevölkerung fließen. Powell betonte, dass die Wirtschaft weitere Hilfen benötigt und das die FED dies nicht alleine leisten kann. Der Fiskalpolitik stünden Mittel und Wege zur Verfügung, die der Notenbank verwehrt sind. 

Die US-Benchmarks setzten ihre Rallye nach der FED-Entscheidung fort, litten dann aber in der letzten Handelsstunde unter leichten Gewinnmitnahmen. Im Saldo führte der Nasdaq Composite Index den Handel mit einem Plus von 2,59 % auf 11.890,93 Punkte an, gefolgt vom S&P 500 Index und Dow Jones Industrial Average, die beide 1,95 % zulegen konnten. 

 

ams stutzt Osram zurecht

 

Nach dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag stutzen die Österreicher der Osram-Führung weiter die Flügel. Wie am späten Donnerstagnachmittag bekannt wurde, komplimentierte man den Technologievorstand Stefan Kampmann von Osram zur Tür hinaus und reduzierte den Vorstand damit insgesamt auf noch genau zwei Positionen. Wie es aussieht, wird Kampmann keine neue Position bei ams erhalten. 

Die konsolidierten Zahlen von ams sind schlecht ausgefallen. Durch die Übernahme von Osram steigerte das Unternehmen zwar den Umsatz unbereinigt von 580 auf 1,22 Mrd. Euro, aber im Gegenzug übernahm man auch die hohen Verluste von Osram, so dass am Ende ein Netto-Verlust von -122 Mio. Euro für das 3. Quartal stehenblieb. Vor Steuern wies das fortzuführende Geschäft einen Verlust von -146 Mio. Euro aus, nach einem Gewinn von 142 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Auf die ersten neun Monate betrachtet erreichte ams somit einen Umsatz von 2,09 Mrd. Euro und einen Netto-Verlust von -131 Mio. Euro.

 

Wichtige Quartalsberichte am Freitag: Allianz, Coty, CVS Health, freenet, Hershey, Honda Motor, Isuzu Motors, Marriott, Mylan, Rheinmetall, Rhön-Klinikum, Schweizer Electronics, Sumitomo und Westag & Getalit  

 

Richemont fällt zurück

 

Der Umsatz von Richemont fiel im 1. Halbjahr um -26 % auf 5,48 Mrd. Euro. Der Hersteller von Luxus-Produkten schaffte es aber nicht, die Kosten im Gleichklang zu senken. Schon der Rohertrag litt überdurchschnittlich stark und fiel um -31 % auf 3,17 Mrd. Euro. Am Ende blieb für die Aktionäre nach Steuern ein Gewinn von 159 Mio. Euro stehen. Immerhin ein Gewinn, nachdem im 2. Kalenderquartal viele Geschäfte über mehrere Wochen geschlossen bleiben mussten. Doch der Rückgang um -82 % im Jahresvergleich schmerzt natürlich. 

 

Auch Toyota leidet unter Covid-19

 

Die Halbjahreszahlen von Toyota sind alles andere als eine Freude. Der japanische Konzern muss im Gegensatz zu seinen amerikanischen und europäischen Konkurrenten ohne das noch halbwegs starke 1. Kalenderquartal auskommen, denn das Geschäftsjahr begann erst am 01. April 2020. Entsprechend schwach erscheint das Geschäft. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten um -25,9 % auf 11,38 Billionen Yen, das operative Ergebnis fiel um gleich -62,8 % auf 519,98 Mrd. Yen und nach Steuern blieb für die Aktionäre ein Netto-Gewinn von 629,37 Mrd. Yen (-45,3 %) stehen. 

 

Toyota Motor Corp

 

Das Management hob den Jahresausblick leicht an. Zumindest was den erwarteten Jahresausstoß für Toyota und Lexus angeht. Alles in allem wird man jedoch bis Ende März 2021 rund 1 Mio. Fahrzeuge weniger produzieren, was einem Rückgang im Jahresvergleich von fast -10 % entsprechen wird. Die Anleger in Tokio zeigten sich erleichtert über das positive Momentum und ließen die Aktien heute im Verlauf des Handels zeitweise um mehr als 1 % auf über 7.050 Yen steigen. 

 

Folgende wichtige Aktien werden heute Ex-Dividende gehandelt: Apple, Baker Hughes und Capital One Financial

 

Tagestermine 

 

Nach dem schwachen Wachstum der Auftragseingänge der deutschen Industrie wird heute früh um 08:00 Uhr die Industrieproduktion für den Monat September veröffentlicht. Die Erwartungen pendeln sich bei einem Wachstum von 2,7 % im Vergleich zum Vormonat ein. 

Im Mittelpunkt werden heute aber die monatlichen amerikanischen Arbeitsmarktdaten stehen. Bei der Arbeitslosenquote wird ein Absinken von 7,9 % auf 7,7 % für den Monat Oktober erwartet. Die Prognosen gehen davon aus, dass außerhalb der Landwirtschaft 600.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. 

 

06.11.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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