Betrugsvorwürfe bei FTX, Bumble schwächelt und Rivian verfehlt Prognosen - BÖRSE TO GO

Binance zieht sich aus Übernahme von FTX zurück - erste Betrugsvorwürfe werden erhoben

 

Betrug bei FTX? Binance hat einen Blick in die Bücher geworfen und sich dann zurückgezogen, da das Loch bei FTX rund 8 Mrd. US-Dollar groß sein soll. Bumble schwächelt im operativen Geschäft. Der Ausblick auf das 4. Quartal enttäuschte die Anleger. Rivian verfehlte die Prognosen. Der Verlust fiel jedoch geringer als befürchtet aus. 

Asien übernimmt die Welle der Gewinnmitnahmen und handelt am Donnerstagmorgen einheitlich im Minus. Die Liste der Verlierer wird vom Taiwan Weighted Index, dem Nikkei 225 Index und dem Hang Seng Index angeführt. Nach den starken Verlusten fängt sich der Terminmarkt heute früh etwas. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future aber trotzdem noch -0,55 % tiefer bei 13.623 Punkten gesehen.

Frankfurt sah am Mittwoch leichte Gewinnmitnahmen. Am besten hielt sich der TecDAX, der nur -0,03 % unter dem Schlusskurs vom Dienstag bei 2.942,06 Punkte schloss. Der DAX gab leicht um -0,16 % auf 13.666,32 Punkte ab, ebenso wie der SDAX, der sich um -0,33 % auf 11.896,58 Punkte verschlechterte. Der MDAX hingegen gab deutlich ab und fiel um -0,82 % auf 24.279,49 Punkte. 

Im Vorfeld der heutigen Inflationszahlen erlitt die Wall Street gestern Abend starke Verluste. Alle US-Benchmarks fielen deutlich zurück. Die Liste der Verlierer wurden vom Nasdaq Composite Index angeführt, der um -2,48 % auf 10.353,17 Punkte abrutschte. Auch der S&P 500 Index gab deutlich ab und schloss -2,08 % tiefer bei 3.748,57 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -1,95 % auf 32.513,94 Punkte.

 

Betrug bei FTX?

 

Ein Blick in die Bücher und Changpeng Zhao war draußen. Es deutete sich bereits am Mittwoch an, dass Binance deutliche Vorbehalte im Vorfeld der Prüfung hatte. Man war nicht bereit, sich vorvertraglich im Rahmen einer potenziellen Übernahme von FTX zu binden. Zurecht, wie sich nun herausstellt. Zhao formulierte es diplomatisch und sprach davon, dass die Übernahme von FTX die Möglichkeiten von Binance überfordert. Die Realität ist deutlich düsterer. So bestätigte FTX, dass Kunden ihr Geld von der Börse nicht abziehen können, bevor die Börse nicht selbst eine neue externe Finanzierung bekommt. Das ist eine rote Flagge und ein deutliches Indiz, dass die Börse die Gelder der Kunden nicht von den Finanzen der Gesellschaft separiert hat, wie es sonst in der Finanzbranche üblich ist. Es deutet zudem darauf hin, dass FTX eventuell Kundengelder ohne Genehmigung eingesetzt hat, um Verluste im operativen Betrieb zu decken. Das Loch in der Bilanz soll einen Wert von 8 Mrd. US-Dollar übersteigen.

 

Bumble schwächelt

 

Bumble (US12047B1052), das Tinder für faule Männer, schwächelt beim Umsatz. Die Dating-Plattform, auf denen Frauen den ersten Schritt machen sollen, erwartet für das 4. Quartal nur noch einen Umsatz von 232 bis 237 Mio. US-Dollar. Die Börse hatte hier die Latte im Vorfeld höher gelegt und hatte sich auf 255 Mio. US-Dollar als Minimum eingeschossen. Da nützte es auch nichts, dass der Gewinn im abgelaufenen Quartal mit 0,14 US-Dollar je Aktie die Schätzungen von lediglich 0,01 US-Dollar je Aktie deutlich übertraf. Die Notierungen bei Bumble gehen seit dem IPO nur in Richtung Süden. So auch am Mittwoch, wo der Kurs im regulären Handel um -4,65 % auf 20,93 US-Dollar fiel. Nach Vorlage der Zahlen und der neuen Prognose ging es nachbörslich um -12,71 % auf 18,27 US-Dollar in den Keller.

 

 

Rivian verfehlte Prognosen

 

Die Umsatzprognosen der Wall Street für das 3. Quartal verfehlte Rivian (US76954A1034). Der Umsatz erreichte ein Niveau von 536 Mio. US-Dollar, aber die Börse hatte mit mindestens 551 Mio. US-Dollar gerechnet. Die Aktien waren schon im regulären Handel um -11,87 % auf 28,07 US-Dollar abgestürzt. Nachbörslich ergab sich jedoch eine Gegenbewegung. Die Aktien verbesserten sich wieder um 8,12 % auf 30,35 US-Dollar, da Rivian einen Verlust auswies, der kleiner als befürchtet ausfiel. Der bereinigte Verlust betrug -1,57 US-Dollar je Aktie, während die Anleger sich auf einen bereinigten Verlust von -1,82 US-Dollar je Aktie eingestellt hatten. Auch konnte man mehr Neubestellungen melden und bestätigte den Produktionsausblick für 2022. Mit Erleichterung nahm die Wall Street auch auf, dass Rivian den Produktionsstart des kleineren R2 um ein Jahr auf 2026 verschoben hat. 

 

Tagestermine

 

Die amerikanische Inflationsrate für den Monat Oktober steht heute am Nachmittag im Mittelpunkt. Nach einer Inflationsrate von 8,2 % im September wird für Oktober mit einem leichten Rückgang auf 8,0 % gerechnet. Für die Kernrate wird ein Wachstum von 6,5 % nach 6,6 % im September prognostiziert.

 

10.11.2022 - Mikey Fritz

 

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