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BÖRSE TO GO - Airbnb, EZB und Ferrari

Airbnb IPO schlägt alle Erwartungen

NTG24 - BÖRSE TO GO - Airbnb, EZB und Ferrari

 

Der asiatische Handel neigt heute früh zur Schwäche. Insbesondere der chinesische und japanische Aktienmarkt notieren tief im Minus. Die schlechte Stimmung spiegelt sich auch am Terminmarkt wider, wo die wichtigsten Futures überwiegend im Minus notieren. Der DAX-Future verzeichnet kurz vor Eröffnung der europäischen Vorbörse ein leichtes Minus von -0,16 % auf 13.269 Punkte und der Nasdaq-Future wird -0,22 % tiefer gesehen bei 12.375 Punkten. 

Der DAX startete am Donnerstag mit überraschend viel Optimismus, der sich auch bis zur Eröffnung der Wall Street halten konnte. Die Abgaben in der New Yorker Vorbörse zogen dann jedoch auch in Frankfurt sofort die Kurse mit nach unten. Der DAX erholte sich zum Schluss noch etwas, doch für ein Plus reichte es nicht. Der deutsche Leitindex sank um -0,33 % auf 13.295,73 Punkte. Die Liste der Verlierer im DAX wurde am Donnerstag von Infineon Technologies (-2,25 %) und den BMW-Stämmen (-2,42 %) angeführt. 

 

MDAX

 

Als einzige deutsche Benchmark konnte sich der MDAX ins Plus vorarbeiten und es auch bis zum Schluss halten. Der Index des Mittelstands stieg um 0,23 % auf 29.689,13 Punkte. Auf der Liste der Tagesgewinner waren es vor allem die Short-Eindeckungen bei Thyssenkrupp (+4,59 %) und das anhaltend hohe Interesse an HelloFresh (+14,96 %), die von Bedeutung waren. 

Die Wall Street war gespalten. Während die klassischen Benchmarks leichte Verluste auswiesen, konnten die Technologietitel und kleinen Unternehmen den Rest des Marktes outperformen. Der Nasdaq Composite Index verbesserte sich um 0,54 % auf 12.405,81 Punkte und der Russell 2000 Index kletterte um 1,08 % auf 1.922,70 Punkte. Der S&P 500 Index gab dagegen -0,13 % auf 3.668,10 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index verlor -0,23 % auf 29.999,26 Punkte. 

 

Airbnb mit 86 Mrd. US-Dollar bewertet

 

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Das Gesicht von Brian Chesky sprach Bände. Der CEO von Airbnb wurde gerade live interviewt, als die Moderatorin ihm mitteilte, wo der voraussichtliche Eröffnungskurs der Aktien liegt. Eine ehrliche Mischung aus Schock, Ungläubigkeit und Freude signalisierte, dass Chesky mit viel gerechnet hatte, aber nicht mit soviel Euphorie der Wall Street. Kein Wunder, denn Airbnb stand acht Monate zuvor am Abgrund. Das Unternehmen war nicht nur gezwungen, ein Viertel der Mitarbeiter zu entlassen und massive Kostensenkungen durchzuführen, sondern musste auch frisches Kapital zu sehr niedrigen Bewertungen hereinholen. Aus heutiger Sicht verkaufte das Unternehmen mitten in der Corona-Krise ihre jungen Aktien zu ca. 30 US-Dollar das Stück. 

Die Aktien von Airbnb schlossen am Donnerstag bei 144,71 US-Dollar. Der Emissionspreis lag bei 68 US-Dollar und der Eröffnungspreis bei 146 US-Dollar. Das gewährt dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 86,46 Mrd. US-Dollar. Das liegt leicht über dem hoch bewerteten Konkurrenten Booking.com und ist doppelt so hoch wie die Marktkapitalisierung der Marriott Hotel Gruppe. Das Unternehmen erlöste durch das IPO 3,4 Mrd. US-Dollar. Die Gründer beteiligt sich mit 1,5 Mio. Aktien an dem Börsengang, der ihnen 106 Mio. US-Dollar privat in die Kassen spülte. 

 

EZB öffnet die Tore weiter und länger

 

Keine Zurückhaltung in Frankfurt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde verkündet am Donnerstagnachmittag, dass die europäische Notenbank ihre bisherigen Maßnahmen länger beibehalten wird als ursprünglich geplant und obendrauf den Umfang ausweiten wird. Unter anderem wird das Anleihekaufprogramm PEPP um 500 Mrd. Euro auf insgesamt 1,86 Billionen Euro ausgeweitet. Die Laufzeit für Zukäufe in dem Programm wurde von Mitte 2021 auf „mindestens“ März 2022 ausgeweitet. Die Erlöse und Tilgungen aus dem Portfolio werden bis „mindestens“ 2023 neu angelegt, sodass frühestens im Jahr 2024 die Wirkung des Stimulus nachlassen würde. 

Auch die direkte Unterstützung der Banken wurde ausgeweitet. Den Instituten werden ausgesprochen günstige Kredite (TLTRO) mit einem Zinssatz von bis zu -1,0 % p.a. angeboten. Einzige Voraussetzung ist, dass die Banken mindestens genauso viel Kreditvolumen an die Realwirtschaft weiterleiten, wie sie über das Programm bekommen. Die Laufzeit des Kreditprogramms wurde obendrein bis Ende März 2022 ausgeweitet. 

 

Ferrari Chef tritt ab

 

Nach nur 2 ½ Jahren tritt Louis Camilleri als Chef von Ferrari zurück. Camilleri, der seine Karriere bei Philip Morris gemacht hatte, hatte bereits seit 2015 einen Platz im Verwaltungsrat von Ferrari und sprang dann im Sommer 2018 als Chef ein, nachdem Sergio Marchionne verstarb. Camilleri hat Ferrari erfolgreich geführt, tauchte jedoch selten in der Öffentlichkeit auf. Kürzlich erkrankte er an Covid-19 und Ferrari gab heute Nacht bekannt, dass er nicht als Chef von Ferrari zurückkehren wird. Parallel dazu gibt Camilleri auch seinen Posten als Verwaltungsratschef von Philip Morris International auf. 

John Elkann wird kurzfristig übernehmen. Elkann ist der Tausendsassa der Agnelli-Familie, der nicht nur der CEO von Fiat Chrysler ist, sondern auch die familieneigene Holding Exor leitet, die mehr als ein Drittel der Stimmen von Ferrari hält. 

 

Tagestermine

 

Aus Deutschland bekommen wir heute früh um 08:00 Uhr die abschließenden Inflationsdaten für November. Nach einer Inflationsrate von -0,2 % im Oktober soll sich der Trend zu sinkenden Preisen im November leicht auf -0,3 % verstärkt haben. Gemessen nach den harmonisierten Vorgaben der EU soll die Inflationsrate sogar von -0,5 % auf -0,7 % gesunken sein. 

Ebenfalls von Bedeutung im Hinblick auf die Erwartungen des Marktes sind heute Nachmittag die Indizes der Universität Michigan. Um 16:00 Uhr wird die Universität zahlreiche Stimmungsindikator für die amerikanische Wirtschaft veröffentlichen. Unter anderem die Inflationserwartung für den Monat Dezember, die zuletzt bei 2,8 % lag. Ebenfalls viel Beachtung wird der Index des Verbrauchervertrauens finden, der im November bei 76,9 Punkten lag und nun für Dezember bei 76,5 Punkten gesehen wird. 

 

11.12.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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