Cyberangriff auf Hensoldt, Applied Materials überrascht positiv und Rivian reduziert Auswahl - BÖRSE TO GO

Cyberangriff auf die deutsche Industrie - Hensoldt in der Hand von russischen Hackern

 

Umfassender Cyberangriff auf die deutsche Rüstungsindustrie. Hensoldt meldet einen Hacker-Angriff und den Diebstahl wichtiger Daten. Applied Materials überraschte nachbörslich. Das 3. Fiskalquartal und der Ausblick fielen besser als erwartet aus. Rivian reduziert die Auswahl. Die Nachfrage der Kunden fällt geringer als erwartet aus. 

Asien entwickelt sich am letzten Handelstag der Woche uneinheitlich. Der positive Ton überwiegt, aber einzelne Benchmarks wie der KOSPI und der Dow Jones Shanghai Index bewegen sich leicht im Minus. Deutlicher positioniert sich der Terminmarkt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse liegen alle Futures im Minus. Der DAX-Future wird -0,34 % tiefer bei 13.642 Punkten gesehen.

Die Bullen haben am Donnerstag versucht, einen Boden einzuziehen. Der Handel verlief sehr zäh, führte aber am Ende zu Gewinnen bei den meisten deutschen Benchmarks. Ganz vorne dabei der DAX, der sich um 0,52 % auf 13.697,41 Punkte verbessern konnte. Gefolgt vom SDAX, der um 0,34 % auf 12.951,31 Punkte stieg. Der TecDAX schaffte noch ein kleines Plus von 0,15 % auf 3.138,82 Punkte, während der MDAX -0,05 % unter dem Schlusskurs vom Mittwoch bei 27.529,91 Punkten schloss.

Das gleiche Bild auch an der Wall Street. Der S&P 500 Index konnte sich um 0,23 % auf 4.283,74 Punkte verbessern, dicht gefolgt vom Nasdaq Composite Index, der um 0,21 % auf 12.965,34 Punkte stieg. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich nur leicht um 0,06 % auf 33.999,04 Punkte. 

 

Cyberangriff auf Rüstungsindustrie

 

Hensoldt (DE000HAG0005) meldete kurz vor Börsenschluss, dass die französische Tochter Nexeya Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. Es habe einen „ernsthaften“ Cyberangriff auf die IT-Infrastruktur gegeben. Die Hacker sollen gleich beide Datenzentren der Gesellschaft in Frankreich unter ihre Kontrolle bekommen haben. Dabei sollen Daten gestohlen worden sein und die Systeme durch die Hacker verschlüsselt worden sein. Der laufende Betrieb ist unterbrochen und Hensoldt konnte keinen Zeitpunkt nennen, wann er wieder aufgenommen werden soll. Eine Lösegeldforderung von der russischen Hacker-Gruppe Revil soll Hensoldt angeblich noch nicht bekommen haben. Der eigentliche Schaden ist aber nicht monetärer Art, sondern besteht in der Offenlegung der Funktionsweise deutscher Rüstungstechnologie.

 

Durchatmen im Halbleitersektor

 

Der Bericht von Applied Materials (US0382221051) war mit hoher Spannung erwartet worden. Das Unternehmen ist der größte Hersteller von Maschinen, um Halbleiter herzustellen. Hier war zuletzt die Sorge aufgekommen, dass sich die Nachfrage deutlich abkühlt, doch Applied Materials äußerte sich positiv. Den Umsatzausblick für das laufende 4. Fiskalquartal bezifferte man mit 6,65 Mrd. US-Dollar, während die Wall Street im Schnitt auf 6,55 Mrd. Euro getippt hatte. Auch lagen die Zahlen zum 3. Fiskalquartal deutlich über den Erwartungen. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 6,52 Mrd. Euro und der „bereinigte“ Gewinn pro Aktie lag bei 1,94 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel stiegen die Aktien von Applied Materials um 1,74 % auf 110,15 US-Dollar.

 

Rivian reduziert Auswahl

 

Die Nachfrage fällt geringer als erwartet aus. Rivian (US76954A1034) war mit großem Marketingaufwand gestartet und platzierte sich als EV-SUV Hersteller für die wohlhabende Mittel- und Oberschicht. Doch die Nachfrage bleibt unter den Erwartungen. Das Unternehmen meldete in der Nacht, dass man die Auswahl beim R1T reduzieren wird. Die Explorer-Variante des Pickup-Modells wird nicht produziert und die betroffenen Kunden haben bis Ende des Monats Zeit, um ihre Bestellungen zu stornieren oder eine andere Variante zu wählen. Die Aktien waren im regulären Handel um 1,43 % auf 35,90 US-Dollar gefallen und sanken nachbörslich leicht. 

 

 

Tagestermine

 

Der Handelstag begann um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung des deutschen Erzeugerpreisindex für den Monat Juli. Nach einem Anstieg im Jahresvergleich um 32,7 % im Juni wurde mit einer leichten Reduzierung der Preisteuerung auf eine Rate von 32,0 % gerechnet. Die Preise auf Erzeugerebene sprangen jedoch um ein neues Rekordniveau von 37,2 % im Jahresvergleich.

 

19.08.2022 - Mikey Fritz

 

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