Intuit mit starkem Wachstum, Lang & Schwarz mit Steuerverdacht und Daimler verliert seinen CTO - BÖRSE TO GO

Intuit legt ein starkes Umsatzwachstum vor - beim Ausblick bleibt der Börsenliebling jedoch verhalten

 

Intuit kann im 4. Fiskalquartal den Umsatz um 41 % steigern. Beim Ergebnis schwächelt der Börsenliebling jedoch. Steuerskandal bei Lang & Schwarz? Die Aktie stürzte nachbörslich ab, nachdem der Verdacht auf eine Verwicklung in den Cum-Ex-Steuerbetrug aufkam. Daimler verliert Sajjad Khan. Ändert Mercedes nun die Roadmap für die Softwareentwicklung? 

Asien präsentiert sich heute früh etwas durchwachsen. Die Gewinne an den Aktienmärkten überwiegen, aber einzelne Benchmarks wie der Nikkei 225, der Hang Seng und der KOSPI notieren während des Handels zwischendurch leicht im Minus. Ebenso durchwachsen präsentiert sich auch der Terminmarkt. So wird der DAX-Future vor Eröffnung der europäischen Vorbörse nahezu unverändert zum Schlusskurs bei 15.897 Punkten gesehen. 

Frankfurt ist noch nicht ganz überzeugt vom neuen Optimismus, der aus Asien herüberschwappt. Am Dienstag konnten zwar alle deutschen Benchmarks deutlich im Plus schließen, aber um die Mittagszeit vor Eröffnung der Wall Street nahmen die meisten ihre kurzfristigen Gewinne mit und warteten die Signale aus New York ab. Nachdem der amerikanische Handel grünes Licht gab, setzte dann ein schneller Intraday-Rebound ein. Am Ende schloss der DAX 0,33 % höher bei 15.905,85 Punkten. Der Tagessieger war jedoch der MDAX, der um 0,53 % auf 36.139,85 Punkte steigen und dabei ein neues Allzeithoch setzen konnte. Der SDAX stieg um 0,45 % auf 16.979,99 Punkte, dicht gefolgt vom TecDAX, der um 0,40 % auf 3.929,71 Punkte und damit auf ein neues 52-Wochenhoch stieg. 

Die Wall Street startete dagegen stark und endete schwach. Es reichte letztlich zu einem Plus bei allen amerikanischen Benchmarks, aber das Interesse der Anleger fokussierte sich im Wesentlichen auf die Risk-on Assets. So konnte sich der Nasdaq Composite Index um 0,52 % auf 15.019,80 Punkte verbessern. Die Technologiebenchmark war damit der Tagesgewinner an der Wall Street und konnte ein neues Allzeithoch setzen. Der S&P 500 Index verbesserte sich leicht um 0,15 % auf 4.486,23 Punkte, aber es reichte gerade noch, um ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis zu setzen. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich leicht um 0,09 % auf 35.366,26 Punkte. 

 

Intuit mit starkem Umsatz und schwachem Ergebnis

 

Intuit (US4612021034) hat starkes Wachstum für das 4. Fiskalquartal vorgelegt. Der Gesamtumsatz konnte auf 2,6 Mrd. US-Dollar und damit um 41 % im Jahresvergleich gesteigert werden. Das resultierte aus einem starken organischen Geschäft, aber auch aus der Übernahme von Credit Karma, die rund 405 Mio. US-Dollar zum Quartalsumsatz beisteuerten. Im Gegensatz zum Umsatz verzeichnete der Spezialist für Steuersoftware jedoch beim operativen Ergebnis einen Rückgang um -17 % auf 402 Mio. US-Dollar im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie sank um -18 % auf 1,37 US-Dollar. Auch für das laufende 1. Fiskalquartal signalisierte Intuit ein unterdurchschnittliches Ergebnis von lediglich 0,14 bis 0,19 US-Dollar je Aktie bei einem gleichzeitig um 36 bis 38 % wachsenden Umsatz. Die Aktien von Intuit hatten sich im regulären Handel leicht um 0,28 % auf 554,02 US-Dollar verbessert und stiegen nachbörslich stark um 1,80 % auf 564,00 US-Dollar. 

 

 

Steuerskandal bei Lang & Schwarz? 

 

Der Düsseldorfer Broker Lang & Schwarz (DE0006459324) überraschte gestern nachbörslich seine Aktionäre. Die für den 26. August angesetzte Hauptversammlung wurde kurzfristig abgesagt, nachdem sich neue schwerwiegende Erkenntnisse ergeben haben, die das Abstimmungsverhalten der Anleger beeinflussen können. Dabei handelt es sich um eine Steuerprüfung für die Jahre 2007 bis 2011, die dem Verdacht nachgeht, ob es zu unrechtmäßigen Anrechnungen bzw. Erstattungen nicht gezahlter Kapitalertragsteuern und Solidaritätszuschläge bei Aktiengeschäften um den Dividendenstichtag herum kam. Die Beschreibung des Verdachts passt auf den sogenannten Cum-Ex Skandal. Lang & Schwarz weist jeden Verdacht von sich, kündigte gleichzeitig aber seinen Aktionären an, dass man plant, eine Rückstellung in Höhe von 45 Mio. Euro bilden zu wollen, um für mögliche Änderungs-, Haftungs- und Zahlungsbescheide gewappnet zu sein. Der Vorstand warnte in diesem Zusammenhang auch, dass die geplante Dividendenzahlung für 2021 von dieser Rückstellung beeinflusst werden wird. Einen neuen Termin für die Hauptversammlung hat das Unternehmen nicht bekannt gegeben. Die Aktien von Lang & Schwarz schlossen im nachbörslichen Handel bei 81,10 Euro nach einem Schlusskurs von 128,60 Euro auf Xetra. 

 

Daimler verliert seinen CTO

 

Überraschend wurde gestern Abend bekannt, dass Sajjad Khan Mercedes verlassen wird. Khan hatte im Daimler (DE0007100000) Konzern die Aufgabe bekommen, das Softwarekonzept der Fahrzeuge zu revolutionieren. Da die Softwarekomponente bei Fahrzeugen in der Zukunft einen höheren Stellenwert beim Kauf bekommt als die Hardwareseite, ist es für alle Autohersteller entscheidend, herausragende Softwarefeatures zu bieten. Dies ist in der Regel nur mit einem hauseigenen Betriebssystem und einem darauf aufbauenden Ökosystem möglich, das die Kunden im Bann hält. Dass Khan als Chief Technology Officer nun mitten im Umbau geht und direkt durch den Schweden Magnus Östberg ersetzt wird, deutet auf einen Strategieschwenk im Hintergrund hin. Während Khan für Eigenentwicklung steht, steht Östberg dafür, dass Mercedes Softwarekomponenten von Dritten einkauft. 

 

Tagestermine

 

Im europäischen Handel steht heute Vormittag der Ifo-Geschäftsklimaindex im Vordergrund. Das Konjunkturbarometer für den Monat August wird um 10:00 Uhr bekannt gegeben und die Analysten erwarten eine leichte Verschlechterung von zuvor 100,8 auf nun 100,4 Punkte. Die Bewegung resultiert aus dem erwarteten Rückgang des Geschäftserwartungsindex, der von 101,2 auf 100,00 Punkte gefallen sein soll. Der Index der aktuellen Lageeinschätzung soll hingegen leicht von 100,4 auf 100,8 Punkte gestiegen sein. 

 

25.08.2021 - Mikey Fritz

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