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BÖRSE TO GO - Airbus, Boeing und Continental

Schwacher Start in die letzten Juni-Tage

NTG24 - BÖRSE TO GO - Airbus, Boeing und Continental

 

Die Börse endete Freitag und startet die neue Woche im Minus. Kein deutscher Index schloss am letzten Handelstag der Woche im Plus. Der MDAX führte die Liste der Verlierer mit einem Minus von -1,00 % auf 25.620,35 Punkte an. Der DAX sank um -0,73 % auf 12.089,39 Punkte. Der DAX-Future liegt im asiatischen Handel mehr als -0,4 % im Minus, nach einem Schlusskurs von 12.062,00 Punkten am Freitagabend.

Die USA erlebten Freitagabend einen starken Selloff. Die signifikant ansteigenden Infektionszahlen und Todesfälle in den USA belegen die Theorie einer 2. Ansteckungswelle, ausgelöst durch eine frühzeitige Rückkehr zur Normalität. Die amerikanische Börse sorgt sich nun, dass einzelne Bundesstaaten erneut einen Lockdown verkünden. Alle US-Indizes verloren stark. Am stärksten gab der Dow Jones Industrial Average Index mit einem Verlust von -2,84 % auf 25.015,55 Punkten ab. Auch heute früh liegen alle US-Futures leicht im Minus. 

Asien folgt der Wall Street ins Minus. Wir sehen heute früh Verluste auf der ganzen Breite. Selbst in China werden alle Benchmarks tiefer gesehen. Der China A50 Index gibt im asiatischen Handel mehr als -0,9 % ab. Der australische S&P / ASX 200 Index notiert mehr als -1,8 % und der japanische Nikkei 225 Index mehr als -2 % tiefer. 

 

Bei Airbus drohen Entlassungen 

 

Die Krise bei den Fluggesellschaften hinterlässt auch im Auftragsbuch von Airbus ein tiefes Loch. Auf Basis der heutigen Zahlen geht der Konzern inzwischen davon aus, dass die Produktion sich bis Ende 2021 um ca. 40 % reduzieren wird. Eine sicherlich sehr optimistische Schätzung der Geschäftsführung, angesichts der zahlreichen Fluggesellschaften weltweit, die ums Überleben kämpfen und durch die Bank weg eine nur langsame Normalisierung der Nachfrage erwarten. 

Die Geschäftsführung verhandelt noch mit den Gewerkschaften über Maßnahmen. Da der Konzern stark politisiert ist, werden keine radikalen Einschnitte erwartet. Als notwendig wird eine Reduzierung um 15.000 Stellen (-16 %) angesehen. Das Unternehmen wird alle Maßnahmen ergreifen, um den Abbau schonend vorzunehmen. Auch sollen nicht einzelne Standorte mit Produktionskürzungen übermäßig belastet werden, sondern alle Standorte sollen gleichmäßig belastet werden. 

 

Boeing startet erste Testflüge

 

Der in Verruf geratene Typ 737 MAX darf nach einer langen Überholungsphase nun erstmals wieder starten. Allerdings nur, um die veränderten Hard- und Softwaremaßnahmen zu testen. Die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA hat Boeing am Wochenende nach einem Jahr Flugverbot wieder die Erlaubnis zu Testflügen gegeben.

 

Boeing Co

 

Schon im Mai hatte Boeing die Produktion des 737 MAX wieder aufgenommen. Seinerzeit war an der Börse gemunkelt worden, dass der Flugzeughersteller das Licht am Ende des Tunnels sieht und sich auf eine Freigabe durch die FAA vorbereitet. Wenn alles optimal läuft, wird Boeing ab dem 4. Quartal wieder an Kunden ausliefern können. 

 

Automobil-Branche ringt mit Überkapazitäten

 

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie lange der Nachfrageeinbruch dauern wird. Der Absatzeinbruch in diesem Jahr ist historisch, beginnt sich aber auch wieder zu erholen. China, aber auch einzelne europäische Märkte stehen exemplarisch für die Rückkehr der Nachfrage. Dennoch ist das keine Rückkehr zum Niveau vor „Covid-19“ und die Automobilhersteller und ihre Zulieferer stellen sich die Frage, auf welche Kapazitäten sie sich zukünftig einstellen sollen. 

Kurzarbeit ist keine Dauerlösung. Die arbeitspolitische Maßnahme ist zur Überbrückung von kurzfristigen Einbrüchen gedacht. Die Stellen der Arbeitnehmer werden durch staatliche Finanzierungsmaßnahmen gesichert und der Status Quo für die Unternehmen erhalten. Umgekehrt dürfen die Unternehmen aber auch kaum Veränderungen vornehmen. Hält eine gewisse Überkapazität jedoch länger an, kommt kein betroffenes Unternehmen drumherum, die Produktion zu kürzen und Mitarbeiter umzubesetzen oder zu entlassen. Das kündigt sich nun bei großen Zulieferern wie Bosch, Continental oder auch ZF an und führt zu starkem Widerstand vonseiten der Gewerkschaften. Aus Sicht der Börse ist das problematisch, denn in den Kursen von Zulieferern wie Continental ist eine schnelle Erholung und Normalisierung eingepreist. 

 

Verbraucherpreisindizes mit negativer Prognose

 

Zum Ende des Monats werden heute in drei EU-Ländern die ersten Inflationsschätzungen für Juni veröffentlicht. Spanien beginnt den Reigen um 09:00 Uhr mit den vorläufigen Verbraucherpreisindizes in der nationalen und EU-harmonisierten Fassung. Die Indizes vergleichen die Veränderung zum Vormonat und Vorjahresmonat. Die Prognose für die Veränderung zum Vorjahresmonat (EU-harmonisiert) liegt bei -0,5 %. Auf Spanien folgen um 10:30 Uhr noch die Verbraucherpreisindizes aus Portugal und um 14:00 Uhr die Daten aus Deutschland.

In den USA stehen heute die jüngsten Zahlen vom Immobilienmarkt im Mittelpunkt. Die Wall Street wird um 16:00 Uhr vor allem auf die schwebenden Hausverkäufe im Monat Mai schauen. Nach einem Einbruch um -21,8 % im April wird nun ein Anstieg um 19,7 % erwartet.

 

29.06.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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