Noch kann die Commerzbank sich an den Märkten behaupten, doch der Druck von oben nimmt wieder zu

Die Bullen können sich nicht ausruhen

 

Die neue Woche startete an der Börse wieder einmal mit viel Ungewissheit und alten Sorgen. Unsichere konjunkturelle Aussichten ließen Zugewinne aus der Vorwoche zum Teil schnell wieder verpuffen. Die Commerzbank konnte sich dem Verkaufsdruck einigermaßen entziehen und die Bullen scheinen hier nicht kampflos aufgeben zu wollen.

 

Rote Vorzeichen gab und gibt es bei der Commerzbank (DE000CBK1001) dennoch zu sehen. Bisher halten die sich noch in Grenzen. Am Dienstagmorgen etwa ging es um eher überschaubare 0,24 Prozent in die Tiefe. Allerdings steht die Aktie auf wackeligen Beinen und mit 10,19 Euro zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels nur knapp über wichtigen charttechnischen Marken.

Wochenlang feilten die Käufer bei der Commerzbank daran, die Aktie nach dem Einbruch im März endlich wieder über die Linie bei 10 Euro zu befördern. Jener kommt sowohl charttechnisch als auch psychologisch eine große Bedeutung zu. Umso wichtiger wäre es, diese nicht so schnell wieder aus der Hand zu geben. Im derzeitigen Marktumfeld ist das aber sicherlich leichter gesagt als getan.

Keinen Bonus erhält die Commerzbank mehr durch die Aussicht auf steigende Zinsen. Zwar stellen Experten sich darauf ein, dass die EZB den Leitzins noch das eine oder andere Mal in die Höhe schrauben wird. Doch die Zurückhaltung auf Seiten der Fed lässt ein Ende der Zinssteigerungen zumindest erahnen. Zudem hat die jüngste Bankenkrise gezeigt, dass höhere Zinsen auch für den Bankensektor durchaus Risiken mit sich bringen.

 

Commerzbank: eine Bewährungsprobe

 

Echte neue Signale gibt es bei der Commerzbank aktuell nicht zu vernehmen. Bei der 10-Euro-Marke könnte sich aber dennoch entscheiden, in welche Richtung es mit dem Papier mittelfristig gehen wird. Da bleibt nur zu hoffen, dass die aktuelle Schwächephase an den Märkten gut überstanden werden kann. Die Aktie hinterlässt noch immer eine recht freundliche Figur und nüchtern betrachtet gibt es weiterhin einiges an Aufwärtspotenzial. Leider ist das allein aber noch kein Garant für die nächste Rallye.

20.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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