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Früher als geplant informiert die Commerzbank über Ausschüttungspläne und geht dabei einen Schritt nach vorn

Die Anleger atmen wieder durch

NTG24 - Früher als geplant informiert die Commerzbank über Ausschüttungspläne und geht dabei einen Schritt nach vorn

 

Am vergangenen Freitag berichtete das „Handelsblatt“ über Gerüchte zur kommenden Strategie der Commerzbank. Im Mittelpunkt standen dabei steigende Gewinne sowie die zu erwartenden Ausschüttungen der Aktionäre und die Eigenkapitalrendite. Mit den kommunizierten Zahlen waren die Anleger sichtlich unzufrieden, was zu einem kleinen Kursrutsch an der Börse führte. Sichtlich unter Druck stehend wagte die Commerzbank nun den Übergang zum Angriff.

Mit der offiziellen Vorstellung der Ausschüttungspläne für die kommenden Jahre rechneten Experten eigentlich erst im November. Nun hat die Commerzbank (DE000CBK1001) überraschend schon deutlich früher ihre Vorstellung der Zukunft erläutert. Dabei geht das Geldhaus sichtlich über die bisherigen Spekulationen hinaus. So soll die Eigenkapitalrendite bis 2027 auf über elf Prozent steigen. Diese Marke gilt als eine der wichtigsten Kennzahlen, um die Profitabilität von Banken einzuschätzen.

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Werbebanner AuragentumDarüber hinaus wird in Aussicht gestellt, dass in den Jahren 2025 bis 2027 über 50 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Begrenzt werden sollen die Ausschüttungen lediglich damit, dass jene das Konzernergebnis nach Abzug von Zinszahlungen für AT1-Anleihen nicht überschreitet. Darüber berichtete am Donnerstag ebenfalls das „Handelsblatt“.

 

Commerzbank: Schreck lass nach

 

Mit den nun mitgeteilten Zahlen geht die Commerzbank auffällig über die bisher im Umlauf befindlichen Ausschüttungsquoten hinaus. Es gelingt dem Geldhaus damit, an den Märkten für etwas Beruhigung zu sorgen. Die Aktie konnte sich gestern wieder um 0,85 Prozent bis auf 9,71 Euro verbessern. Sämtliche Verluste der letzten Tage sind damit noch nicht ausgeglichen und auch die wichtige 10-Euro-Marke bleibt noch ein gutes Stück entfernt.

Zumindest wird den Anteilseignern aber die Sorge genommen, dass Gewinne in den nächsten Jahren knapper als bisher gedacht ausfallen könnten und dass die Commerzbank die Aktionäre mit eher dünnen Ausschüttungen abspeisen will. In Stein gemeißelt ist derweil noch nichts und in jedem Fall wird konkreten Vorhaben stets die Bankenaufsicht zustimmen müssen. Entstanden sind die neuen Ziele wohl recht kurzfristig. Medienberichten zufolge beriet man darüber bei der Commerzbank erst in dieser Woche und damit wohl als Reaktion auf die jüngsten Gerüchte.

Schlecht sind die Aussichten für die Commerzbank beileibe nicht. Das Institut profitiert schwer von den höheren Zinsen, welche uns wohl noch eine ganze Weile begleiten dürften. Außerdem macht sich immer mehr der jahrelange Konzernumbau bemerkbar. Unter anderem mit einer drastischen Reduzierung von Filialen ist es gelungen, die Kosten zu senken. Zudem konzentriert die Commerzbank sich schwer auf das Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden, was sich in Zeiten höherer Zinsen auszahlt. Das riskante Investmentbanking ist hingegen etwas in den Hintergrund getreten.

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Grund zur Vorfreude?

 

Die Pläne der Commerzbank sind aus Anlegersicht sicherlich erfreulich und zumindest hübscher als die zuvor aufgetauchten Gerüchte. Blind verlassen können die Investoren sich auf traumhafte Renditen in den nächsten Jahren aber noch nicht. Deren exakte Höhe wird stets davon abhängen, wie die Commerzbank sich tatsächlich schlägt und dabei bleiben noch einige Fragezeichen bestehen. In der Tasche haben die Anleger erst einmal nur die redliche Absicht des Vorstands, die Aktionäre an Gewinnen angemessen zu beteiligen.

Das ist besser als nichts, aber eben auch noch kein Grund, um eine Anlagestrategie vollständig auf den Kopf zu stellen. Zu hoffen bleibt für den Moment, dass die Bullen den Schluckauf im Chart der letzten Tage schnell wieder verdauen können. Vielleicht reicht es dann auch wieder für einen Angriff auf die wichtige 10-Euro-Marke, mit deren Überschreiten die Käufer charttechnisch wichtige Impulse aussenden könnten. Grundsätzlich hat sich an den weiteren Aussichten aber erstmal nicht allzu viel geändert, auch wenn etwas Unsicherheit aus dem Kurs genommen wurde.

29.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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