Für die Commerzbank sieht es besser aus, als manch einer annehmen mag

Steigende Zinsen sind nicht für alle eine schlechte Neuigkeit

 

Es gibt derzeit kaum eine Aktie, bei der die steigenden Zinsen nicht in irgendeiner Form ein Thema werden. Auch bei der Commerzbank nimmt dieses Thema einen hohen Stellenwert ein, ist allerdings deutlich positiver besetzt als bei den meisten anderen Börsenunternehmen. Schließlich profitiert das Frankfurter Geldhaus beim Alltagsgeschäft schwer von steigenden Zinsen.

Die führten bereits dazu, dass die Gewinne bei der Commerzbank (DE000CBK1001) nur so sprudeln und mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit über zehn Jahren liegen. Das machte sich auch bei der Aktie bemerkbar, bisher aber nur in einem eher überschaubaren Ausmaß. In den letzten sechs Monaten konnten lediglich Zugewinne von 12,3 Prozent erzielt werden. An und für sich wäre hier noch deutlich mehr Luft nach oben.

 

Auf das Gemüt der Anleger schlagen immer wieder Sorgen um eine mögliche Rezession, welche Kreditausfälle in einem enormen Ausmaß mit sich bringen könnte. Bisher sprechen wir hier aber ausdrücklich im Konjunktiv. Es ist auch möglich, dass am Ende gerade bei der Commerzbank der ganz große Crash ausbleiben wird.

Der Konzern selbst gerät ob seiner hohen Gewinne derweil immer mehr in Erklärungsnot, seinen anhaltenden Schrumpfkurs zu begründen. Einem Bericht von „Bloomberg“ zufolge sollen in naher Zukunft wohl weitere Filialschließungen geprüft werden, nachdem das Filialnetz bereits früher als erwartet auf 450 Standorte reduziert wurde. Noch mehr Einsparungen sind aus Anlegersicht sicher nicht verkehrt, gerade auch mit Blick auf die eher ungewisse Zukunft.

Die unerwartet hohen Einnahmen wird die Commerzbank sehr wahrscheinlich verwenden, um im digitalen Bereich weiter zuzulegen. Manch einer mag dieser Entwicklung hinterhertrauern, doch entspricht sie voll und ganz dem Zeitgeist. Immer weniger Menschen suchen heute noch eine Bankfiliale auf und immer mehr nutzen ihr Smartphone für so ziemlich alle Bankangelegenheiten. Von Überweisungen über Kreditanträge bis hin zum Bezahlen am Supermarkt. Nüchtern betrachtet setzt die Commerzbank daher mit Digitalisierung klar auf das richtige Pferd.

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15.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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