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Die Commerzbank holt sich Unterstützung für die eigene IT und hofft, damit die endlosen Probleme endlich in den Griff zu bekommen

Auf dem Weg in bessere Zeiten?

NTG24 - Die Commerzbank holt sich Unterstützung für die eigene IT und hofft, damit die endlosen Probleme endlich in den Griff zu bekommen

 

Die Liste der IT-Probleme bei der Commerzbank in den vergangenen Jahren ist lang. Unter anderem konnten im Jahr 2019 zeitweise keine Geldeingänge auf Kundenkonten verbucht werden und nur zwei Jahre später sorgte eine Pleite bei der Auslagerung der Wertpapierabwicklung zu hohen Kosten und einem Weggang des damaligen IT-Vorstands. Bis heute gibt es immer mal wieder den einen oder anderen Schluckauf.

Um hier in Zukunft besser aufgestellt zu sein, holt sich die Commerzbank (DE000CBK1001) nun Unterstützung durch die Boston Consulting Group mit ins Boot. Darüber berichtete am Mittwoch die „WirtschaftsWoche“ mit Verweis auf informierte Kreise. Angedacht sei demnach, dass Vorschläge und Konzepte erarbeitet werden sollen, mit denen sowohl Aufwand als auch Kosten der IT-Systeme gesenkt werden könnten.

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Aktuell leistet sich die Commerzbank ein marodes und teils veraltetes IT-System, welches Jahr für Jahr Hunderte Millionen Euro verschluckt. Dass noch dazu immer wieder Fehler auftauchen, macht die Sache natürlich nicht besser. Nun bleibt abzuwarten, welche Lösungen mit den Beratern zusammen auf die Beine gestellt werden können. Offizielle Angaben dazu gibt es bisher nicht. Weder die Commerzbank selbst noch Boston Consulting äußerten sich bisher zu den Medienberichten.

 

Die Commerzbank im Umbruch

 

Es ist nicht das erste Mal im laufenden Jahr, dass die Commerzbank auf die Dienste von Beratern setzt. Auf der Suche nach neuen Ertragsquellen holte sich das Geldhaus bereits bei Bain Hilfe, was zuerst bei „Bloomberg“ nachzulesen war. Gemeinhin wird allerdings nicht damit gerechnet, dass aus alledem allzu große Änderungen am eigenen Ansatz mit Fokus auf Mittelstand und Privatkunden entstehen wird. Für das laufende Jahr wird allerdings die Vorstellung einer neuen Strategie erwartet, da die aktuelle im kommenden Jahr ausläuft.

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Werbebanner EMH PM TradeSollte die Commerzbank dabei mehr für die eigene IT tun und diese vielleicht etwas modernisieren, wäre das auch für die Anleger eine erfreuliche Entwicklung. Moderne Systeme sind nicht nur weniger fehleranfällig. Sie arbeiten auch schneller und sorgen damit für reale Kosteneinsparungen, die sich leicht im Millionenbereich bewegen können. Wie hoch das Potenzial für Einsparungen genau ist, hängt aber letztlich auch etwas vom Knowhow der IT-Experten bei der Commerzbank ab. Da jenes an dieser Stelle nicht in Zweifel gezogen werden soll, wäre einem Aufräumen in dieser Sache nur optimistisch entgegenzublicken.

An der Börse hinterlässt die Meldung allerdings keinen bleibenden Eindruck. Die Commerzbank konnte sich am Donnerstag zwar erneut leicht erholen. Mit einem Plus von 0,88 Prozent reichte es aber einmal mehr nicht für irgendwelche neuen Impulse. Die Kurse blieben mit einem Schlusskurs von 9,81 Euro unter der magischen Linie bei 10 Euro hängen.

 

Ist das noch nachvollziehbar?

 

Damit gelingt es der Commerzbank noch immer nicht, die Kursverluste aus dem März wieder auszugleichen. Manch einer vermutet da einiges an Aufwärtspotenzial, da die im vergangenen Monat drohende Bankenkrise mit dem Frankfurter Geldhaus eigentlich so gar nichts zu tun hatte. Anders ausgedrückt steht die Vermutung im Raum, dass die Commerzbank-Aktie unbegründet abgestraft wurde und eine entsprechende Erholung dementsprechend nur eine Frage der Zeit sei.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Autor dieser Zeilen ist geneigt, dieser Argumentation zu folgen und grundsätzlich gibt es bei der Commerzbank durchaus gute Chancen. Schließlich dürfte das Institut mehr noch als viele Konkurrenten von steigenden Zinsen profitieren. Allerdings hat gerade der Bankensektor viel mit Vertrauen zu tun, und jenes wurde nach diversen Pleiten im Sektor nachhaltig beschädigt. Daher gibt es auch keine Garantie für einen schnellen Richtungswechsel bei der Commerzbank-Aktie und kurzfristig dürften die Bullen sich mit einer größeren Erholung wahrscheinlich eher schwertun.

 

14.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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