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Die Zahlen stimmen bei der Commerzbank, nun will das Geldhaus auch die weiteren Baustellen im Konzern angehen

Alles soll besser werden

NTG24 - Die Zahlen stimmen bei der Commerzbank, nun will das Geldhaus auch die weiteren Baustellen im Konzern angehen

 

Dass der harte Sparkurs der letzten Jahre sich auszahlt, das konnte die Commerzbank jüngst recht eindrucksvoll mit Zahlen untermauern. Die Gewinne sprudeln wieder, was aber zweifelsfrei auch den deutlich höheren Zinsen zu verdanken ist. Auf der Schattenseite macht sich aber auch Unmut breit, der vor allem auf Seiten von Mitarbeitern und Kunden zu spüren ist.

Letztere sind allem Anschein nach noch weniger in der digitalen Welt versunken, als es der Commerzbank (DE000CBK1001) lieb wäre. Es häuften sich zuletzt Berichte, laut denen sich vor den 400 noch verbliebenen Filialen immer wieder lange Schlangen bildeten. Eben das führt auch zu Kritik daran, dass in den letzten Jahren so viele Standorte dem Rotstift zum Opfer fielen.

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Werbebanner AuragentumDas wirkt sich selbstverständlich auch auf die Arbeitsbelastung der verbliebenen Mitarbeiter aus. Eine interne Umfrage ergab jüngst, dass die Stimmung in der Belegschaft nicht weniger als katastrophal ausfällt. Trotz guter Ergebnisse gibt es für die Commerzbank also reichlich zu tun. Im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ stellte CEO Manfred Knof bereits Besserung in Aussicht, will dabei vom bisherigen Kurs aber nicht allzu sehr abweichen.

 

Keine neuen Commerzbank-Filialen in Sicht

 

Mehr oder minder eine Absage erteilte Knof Ideen, wieder neue Filialen zu eröffnen, um damit dem Kundensturm Herr zu werden. Es bleibt also bei den rund 400 Standorten, welche derzeit noch betrieben werden. Um dort für Entspannung zu sorgen, soll die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden. Prozesse sollen automatisiert werden, was die Belegschaft dann entlastet. Dass dies nicht schon während des Umbau gelang, führt der Commerzbank-Chef auf das Tempo beim Umbau zurück.

Unabhängig von diesen konkreten Maßnahmen soll die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern bei der Commerzbank künftig wieder mehr in den Fokus gerückt werden. Das umfasst auch, den Kunden näherzubringen, dass sie sich für viele Anliegen einen Gang in die Filiale schenken können. Zwar stellt man sich darauf ein, dass dieser Umstieg Jahre in Anspruch nehmen wird. Dranbleiben möchte man dennoch. Dass vielleicht eine nicht geringe Anzahl an Kunden den menschlichen Kontakt bei Bankgeschäften ganz bewusst bevorzugt, scheint als Argument nicht zu gelten.

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Aus geschäftlicher Sicht ist der Kurs der Commerzbank nachvollziehbar. Zwar spricht vieles für eine langanhaltende Phase hoher Zinsen und damit guter Gewinne bei dem Geldhaus. Darauf ausruhen könnten die Verantwortlichen dennoch nicht und sie würden sich schwer damit tun, den Aktionären gegenüber unnötige Ausgaben zu rechtfertigen. Gleichwohl ist auch die Zufriedenheit nicht unwichtig. Letztlich steht der Commerzbank eine Gratwanderung bevor. Ob diese zur Zufriedenheit aller absolviert werden kann, lässt sich wohl nur abwarten.

 

Auf und ab bei der Commerzbank

 

Bei den Aktionären ließen sich im gestrigen Handel einige Stimmungsschwankungen feststellen. Allgemein wurden die jüngsten Zahlen positiv aufgenommen und im frühen Handel freute die Commerzbank-Aktie sich über deutliche Kursgewinne. Zeitweise konnte der Titel schon die 11-Euro-Marke überflügeln. Die Gewinne wurden aber rasch abverkauft und letztlich brauchte es wieder eine kleine Erholung am Nachmittag, um den Kurs noch bis auf 10,47 Euro zu hieven. Für den Tag blieb damit ein Plus von 0,7 Prozent, was eher überschaubar ist.

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Werbebanner Brauerei StauderDarin spiegelt sich noch immer eine gewisse Grundskepsis der Anleger gegenüber dem Bankensektor. Jener zeigte sich bisher zwar ausgesprochen krisenfest. Doch die zunehmende Frequenz, mit der geopolitische Krisen auftauchen, schicken die Bullen recht zuverlässig in die Defensive. Nüchtern betrachtet ist die Commerzbank-Aktie noch immer günstig bewertet und für einen Einstieg nicht uninteressant. Es lässt sich aber leider auch nicht ausschließen, dass der eine oder andere Schock die Aussichten noch einmal komplett durcheinanderwirbeln wird. Allerdings werden Anleger von solchen Risiken immer begleitet, auch wenn sie sich dieser Tage greifbarer als in der Vergangenheit anfühlen mögen.

09.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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