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Covestro zeigt sich offen für Übernahmegespräche, BASF ohne neuen Antrieb, Mercedes-Benz setzt auf Qualcomm und entfernt sich damit von Nvidia

Langweilig wird es an der Börse kaum

NTG24 - Covestro zeigt sich offen für Übernahmegespräche, BASF ohne neuen Antrieb, Mercedes-Benz setzt auf Qualcomm und entfernt sich damit von Nvidia

 

Die Märkte wurden in dieser Woche beherrscht von enttäuschenden Konjunkturdaten und neu aufflammenden Zinssorgen, was zuverlässig für sinkende Kurse sorgte. Da konnten auch etwas besser als erwartete Exportzahlen aus China die Stimmung kaum heben. Doch im Einheitsbrei aus Hiobsbotschaften und Untergangsprophezeiungen gab es auch die eine oder andere Abwechslung zu sehen.

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Leider nicht dazu gehörten die Anteilsscheine von BASF (DE000BASF111), welche die Zurückhaltung der Börsianer in dieser Woche mit voller Wucht zu spüren bekamen. Auf Wochensicht ging es mit den Kursen um rund vier Prozent in die Tiefe und kurz vor dem Wochenende erlitten die Anteilseignet mit Abschlägen von 2,1 Prozent den nächsten Schlag unter die Gürtellinie. Die lahmende Wirtschaft nicht nur in hiesigen Gefilden nährt Zweifel am zukünftigen Wachstum.

Noch dazu gesellen sich Öl- und Gaspreise, die wieder mehr in Richtung Norden tendieren, was vielleicht bei dem einen oder anderen Anleger alte Wunden wieder aufreißt. Es ergibt sich da eine denkbar schlechte Stimmungslage für die Chemiebranche und die BASF-Aktie scheint für den Moment chancenlos zu sein. Mit den jüngsten Abschlägen steht aus charttechnischer Sicht wieder ein großes Fragezeichen über der generellen Erholungsbewegung, die im Juni durch die Bullen eingeleitet wurde.

 

Covestro: Bereitmachen?

 

Ganz anders sieht es bei der Aktie von Covestro (DE0006062144) aus, welche sich seit Jahresbeginn um 34,6 Prozent verbessern konnte und allein am Freitag um mehr als sieben Prozent in die Höhe schoss. Schon seit einer Weile machen Gerüchte um eine mögliche Übernahme des Ölkonzerns Adnoc die Runde. Nun bestätigte Covestro am Freitag, dass tatsächlich Gespräche stattfinden und man sich eine Übernahme bei den richtigen Konditionen durchaus vorstellen könne.

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Konkret wird davon gesprochen, dass man ergebnisoffene Gespräche rund um eine mögliche Übernahme aufnehmen wolle. Von Insidern war zuletzt zu vernehmen, dass Adnoc einen Kaufpreis von 60 Euro je Aktie anstrebt, während man sich bei Covestro eher 70 Euro je Anteilsschein wünschen würde. Über Zahlen wurde offiziell aber noch immer nicht gesprochen. Ebenso wird nur darüber spekuliert, ob Covestro mit der offiziellen Ankündigung Wünschen von Adnoc nachkommt, die Übernahme auch öffentlich ins Gespräch zu bringen.

 

Mercedes-Benz setzt auf Qualcomm

 

Hochoffiziell ist derweil, dass Mercedes-Benz (DE0007100000) bei der nächsten Generation der E-Klasse auf Chips von Qualcomm für sein Infotainment setzt. Das wurde im Rahmen der Automesse IAA bekannt. Gemunkelt wird nun darüber, dass Mercedes auch bei weiteren Fahrzeugen in Zukunft auf neue Chips setzen könnte. An der Börse wurde das Ganze mit Zugewinnen von 0,8 Prozent am Freitag quittiert, was die Kurse bis auf 65,83 Euro anhob.

Die Entscheidung für Qualcomm wird in der Branche als Schritt in die richtige Richtung angeht, da Mercedes-Benz sich auf diesem Wege unabhängiger von bisherigen Zulieferern machen könnte. Es bleibt noch abzuwarten, welche Dimension die neue Partnerschaft mittelfristig erreichen wird. Doch allein die Ankündigung hinterlässt sichtbare Spuren an den Börsen, und das natürlich auch an manch anderer Stelle.

 

Nvidia hat das Nachsehen

 

Bisher kamen in den Fahrzeugen von Mercedes-Benz bevorzugt Chips von Nvidia (US67066G1040) zum Einsatz. Jene Partnerschaft muss jetzt auch nicht zwingend ihr Ende finden. Es zeigt sich aber klar, dass der Autobauer auch andere Zulieferer ins Auge fasst, was Nvidia schon ein wenig unter Druck setzt. Anders als bei KI-Chips ist man im Automotive-Bereich längst nicht konkurrenzlos und wird bei den Margen in Zukunft wohl enger kalkulieren müssen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Anleger ließ das nur dezent ins Grübeln geraten. Die Nvidia-Aktie schaffte es am Freitag aber in einem freundlichen Handel nicht, grüne Vorzeichen auf die Beine zu stellen. Stattdessen ging es um knapp 1,5 Prozent in Richtung Süden und nachbörslich zeichneten sich weitere Verluste ab. Automotive spielt bei Nvidia im Vergleich zum gigantischen KI-Geschäft eher eine untergeordnete Rolle. Auf die leichte Schulter nehmen die Aktionäre Rückschläge in dieser Hinsicht aber offensichtlich nicht.

 

Blick nach vorn

 

Den Anlegern offenbaren sich derzeit fraglos viele Risiken, aber auch so manche Chance, welche sich in Zukunft noch zu einem große Gewinnbringer entwickeln könnte. Wie immer ist es wenig gesund, sich nur auf die negativen Faktoren zu konzentrieren, auch wenn solche aktuell schwer zu übersehen sind. Doch gerade schwache Handelstage bieten günstige Einstiegskurse. Unvorsichtig sollten Anleger deshalb noch nicht agieren. Ein genauer Blick kann aber dabei helfen, nicht in Panik zu verfallen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich Gelegenheit, um eigene Investitionen mit einer ansehnlichen Rendite zu versehen. Dass dies selbst in Krisenzeiten grundsätzlich möglich ist, wurde schon oft genug unter Beweis gestellt.

10.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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