Dank neuerliche Übernahmegerüchte trotzt die Covestro-Aktie der schlechten Stimmung an den Märkten

Das lassen sich die Anleger nicht zweimal sagen

 

Nach einer überdeutlichen Gewinnwarnung von Lanxess könnte die Laune im Chemiesektor derzeit schlechter kaum sein. Dennoch legte die Covestro-Aktie am Dienstag einen satten Kurssprung hin. Allerdings gibt es dafür keine fundamentalen Gründe. Es wird stattdessen wieder einmal spekuliert.

 

Auslöser für Zugewinne von 12,9 Prozent bei Covestro (DE0006062144) war ein Bericht des Nachrichtendienstes „Bloomberg“. Jenem zufolge soll die Abu Dhabi National Oil Company wohl über ein Übernahmeangebot für den Leverkusener Konzern nachdenken. Das passt zu vorherigen Meldungen, laut denen der Konzern seine Abhängigkeit von der Ölförderung reduzieren möchte.

Details zu den möglichen Übernahmeplänen sind sehr spärlich gesät. So ist nicht bekannt, ob es bereits Gespräche gibt und in welchem finanziellen Rahmen sich das Ganze bewegen könnte. Das scheint die Aktionäre aber nicht zu stören und die Covestro-Aktie sprang im gestrigen Handel von rund 40 Euro bis auf 45,51 Euro per Handelsschluss. Abschläge in Folge der Gewinnwarnung von Lanxess waren da schnell verdaut.

Doch am Ende des Tages sprechen wir nur von Gerüchten und es bleibt abzuwarten, ob jene sich auch bewahrheiten werden. Sollte das nicht der Fall sein, wird eine Korrektur nicht lange auf sich warten lassen. Ein Einstieg drängt sich da momentan nicht auf, da die Risiken die Chancen kurzfristig klar überwiegen.

 

Der letzte Strohhalm für Covestro?

 

Fast schon wirkt der Kurssprung bei Covestro verzweifelt, denn die Erholung aus dem Vorjahr ist in den letzten Monaten doch schwer ins Stocken geraten. Es wollte der Covestro-Aktie nicht gelingen, sich im Aufwärtskanal festzubeißen. Zwar erging es dem Konzern in vielerlei Hinsicht noch besser als manchem Konkurrenten. Dass letztlich Gerüchte und Spekulationen an den Märkten die Kurse in die Höhe befördern, lässt aber tief blicken. Anleger behalten das Thema im Auge, sollten sich aber nicht felsenfest auf eine baldige Übernahme verlassen.

21.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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