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Der arabische Konzern Adnoc scheint das Interesse an Covestro nicht zu verlieren

Hinter den Kulissen geht es hoch her

NTG24 - Der arabische Konzern Adnoc scheint das Interesse an Covestro nicht zu verlieren

 

Offiziell gibt es bisher weder Gespräche noch irgendeine Übernahmeabsicht. Hinter den Kulissen brodelt es bei Covestro aber schon seit Juni. Da soll der arabische Ölkonzern Adnoc erstmals ein Übernahmeangebot für den deutschen Kunststoffspezialisten abgegeben haben. Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, wurde das Angebot nun wohl noch ein weiteres Mal angehoben.

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Den berichten zufolge bot Adnoc im Juni 55 Euro je Aktie, was den Verantwortlichen bei Covestro (DE0006062144) aber nicht ausreichte. Auch ein auf 57 Euro erhöhtes Angebot konnte dort den Gerüchten zufolge nicht überzeugen. Nun ist die Rede davon, dass Adnoc die Offerte auf 60 Euro je Anteilsschein hochschrauben könnte, das die Bewertung des Konzerns auf rund 11,5 Milliarden Euro treiben würden. Zum Vergleich: am Wochenende notierte die Covestro-Aktie bei 48,27 Euro und die Marktkapitalisierung belief sich auf 9,4 Milliarden Euro.

Obschon sich hier also ein recht kräftiger Aufschlag bemerken lässt, scheint Covestro eher einen Preis von 70 Euro oder mehr je Anteilsschein anzupeilen. Das Übernahmepoker, welches offiziell bisher gar nicht stattfindet, scheint damit in die nächste Runde zu gehen. Das Interesse von Adnoc soll sehr hoch ausfallen, doch die Investoren erwarten sich auch eine gewisse Rendite.

 

Covestro: Wird es jetzt offiziell?

 

Covestro selbst ist vor allem wichtig, seine Eigenständigkeit zu behalten, was Adnoc den aktuellen Gerüchten zufolge bereits zugesichert haben soll. Auch versperrt man sich nicht kategorisch einem noch höheren Kaufpreis. Für einen Kaufpreis jenseits der 60 Euro je Aktie wird aber Einblick in die Bücher verlangt. Ferner würde man es bei Adnoc gerne sehen, wenn die Übernahmegespräche endlich öffentlich gemacht würden.

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Genau das scheint man bei Covestro aber laut Informationen des „Handelsblatt“ derzeit nach besten Kräften verhindern zu wollen. Im Konzern soll die höchste Geheimhaltungsstufe herrschen, damit kein öffentlicher Druck entsteht. Lediglich ein sehr kleiner Führungskreis sei demnach überhaupt in das Thema eingebunden, wie unter Verweis auf Finanzkreise berichtet wird. Es fanden bisher auch keine direkten Treffen ab. Stattdessen verhandeln im Hintergrund Investmentbanken.

So all dies zutreffen mag, klingt das Ganze nicht unbedingt nach Begeisterung auf Seiten von Covestro. Es macht fast den Anschein, als wollten zumindest einige Kräfte im Konzern die angestrebte Übernahme durch den arabischen Konzern verhindern. Es lockt allerdings viel Geld, welches gerade in diesen angespannten Tagen für Entspannung sorgen könnte. Die Anleger tappen bei der Angelegenheit letztlich weitgehend im Dunkeln. Das gilt umso mehr, solange es keine öffentlichen Ankündigungen gibt und das Ganze nur im Hintergrund stattfindet und von Gerüchten sowie Spekulationen begleitet wird.

 

Covestro: Alles ist offen

 

In der Belegschaft ist das Thema Übernahme bisher einzig durch die Medien vorgedrungen und viele bei Covestro machen sich Sorgen um eine Zukunft, in der ein arabischer Ölkonzern das Unternehmen leiten könnte. Auch mit Blick auf vergleichbare Übernahmen aus der Vergangenheit herrscht eher Skepsis. Insider schließen zumindest eine feindliche Übernahme ohne die Zustimmung des Managements aus, da dies nicht zu Adnoc passen würde.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs bleibt für den Moment alles offen, was an den Märkten vor allem für Unsicherheit sorgen dürfte. Die Covestro-Aktie hält sich zwar seit dem Aufkommen der ersten Gerüchte auf hohem Niveau. Das Papier steht aber auf eher wackeligen Beinen und Verlass ist hier derzeit nur auf wenig. Es bleibt abzuwarten, ob Covestro und der potenzielle Großinvestor ihre Interessen unter einen Hut bringen können. Zudem könnte auch die Politik hier noch ein Wörtchen mitzureden haben. Laut Adnoc habe jene bisher keine negativen Signale ausgesendet. Das könnte sich aber noch ändern, sollte öffentlicher Druck entstehen. Anleger bleiben in der Angelegenheit vorsichtig.

28.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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