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Die Credit Suisse bewegt weiterhin die Gemüter und die Aktie bleibt im Kurskeller gefangen

Noch immer gibt es keine Entwarnung für die Anleger

NTG24 - Die Credit Suisse bewegt weiterhin die Gemüter und die Aktie bleibt im Kurskeller gefangen

 

Die kriselnde Credit Suisse ist derzeit das Top-Thema an den Börsen, und das leider nicht aus erfreulichen Gründen. Nach vielen Skandalen und Pleiten bei US-Banken handelt es sich um das wohl größte Sorgenkind bei den europäischen Banken und es steht weiterhin die Angst im Raum, dass ein Scheitern des Instituts zur nächsten großen Bankenkrise führen könnte.

Die Ereignisse rund um Credit Suisse (CH0012138530) scheinen sich zu überschlagen. Die Schweizer Nationalbank musste bereits eingreifen und dem Institut mit Milliardenkrediten aushelfen. Damit sollte eigentlich für etwas mehr Ruhe an den Märkten gesorgt werden, was aber allenfalls zeitweise gelang. Zu groß ist noch immer die Furcht, dass das dicke Ende erst noch bevorsteht. Die Politik versucht zu beschwichtigen und auch Ökonomen sehen keine Parallelen zu früheren Finanzkrisen, doch das ungute Gefühl in der Magengegend können die wenigsten einfach abstellen.

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Das Geschehen in den USA stimmt auch nicht unbedingt hoffnungsvoller. Immer mehr Banken sichern sich dort Not-Liquidität bei der Fed, das Volumen soll sich laut „Handelsblatt“ mittlerweile auf über 150 Milliarden USD belaufen und damit Rekordniveau erreichen. Die letzte Höchstmarke wurde mit 112 Milliarden USD Volumen erreicht, und das im Herbst 2008, als die Finanzkrise gerade ihren Höhepunkt erreichte. Da fällt es schwer, keine Parallelen zu ziehen.

 

Die Credit Suisse fällt zurück

 

Für weiteres Misstrauen sorgten gestern die Ratingagenturen, welche auch bei Credit Suisse den Daumen noch etwas mehr senkten. DBRS Morningstar verpasste der Schweizer Bank nur noch ein „BBB“, was ungefähr dem Durchschnitt entspricht und für eine Bank dieser Größe schon ein großer Makel ist. Begründet wurde die Entscheidung vor allem mit Compliance-Verstößen und weiteren Fehltritten. Das Vertrauen ist zerstört, und zwar auch bei den Aktionären. Für eine Bank ist das reines Gift.

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Werbebanner EMH PM TradeEntsprechend düster sieht es beim Aktienkurs von Credit Suisse aus. Allein in dieser Woche ging es um über 20 Prozent in die Tiefe und am Donnerstag schlug der Titel bei Handelsschluss bei sehr übersichtlichen 2,04 Euro auf. Tags zuvor wurde bei 1,68 Euro ein neues Allzeit-Tief erreicht. Auf Jahressicht sind Verluste von 71,06 Prozent zu beklagen. Das können selbst Optimisten mit viel Wohlwollen kaum noch schönreden. Die Credit Suisse-Aktie ist regelrecht abgestürzt und hat kaum Aussichten auf eine schnelle Besserung.

Die Krisenbank ist mittlerweile wohl auch bei der Schweizer Regierung Thema, welche sich Medienberichten zufolge gestern mit der Finanzmarktaufsicht und der Schweizer Nationalbank über das Thema ausgetauscht hat. Über die Inhalte des Ganzen ist nichts Konkretes bekannt und vielleicht haben die Regierenden sich lediglich eine Übersicht zum Stand der Dinge verschafft. Es zeigt sich aber einmal mehr, wie ernst die Lage tatsächlich ist.

 

Notfallpläne für die UBS

 

An anderer Stelle wird derweil schon über den schlimmsten Fall spekuliert, und wie sich dieser möglicherweise noch abwenden ließe. Die Runde machte am Donnerstag unter anderem die Idee, die Credit Suisse mit der UBS fusionieren zu lassen, notfalls auch unter Zwang. Der UBS gefällt diese Idee allerdings nicht sonderlich und das Geldhaus ließ bereits mitteilen, einen solchen Vorschlag nicht zu unterstützen.

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Werbebanner ClaudemusDie Krise im Nachbarland zieht auch hierzulande ihre Kreise und der DAX hat einige schwarze Tage hinter sich. Die Politik versucht bisher erfolglos, die Anleger zu beruhigen. Nachdem bereits Bundesfinanzminister Christian Lindner die Stabilität europäischer Banken beschwor, stimmte nun auch Bundeskanzler Olaf Scholz ein und sprach davon, dass es keine Gefahr einer neuen Finanzkrise in Europa gebe. Leider scheint ihm das aber längst nicht jeder abzukaufen und besonders rund um die Credit Suisse scheint nach wie vor die nackte Panik vorzuherrschen.

 

17.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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