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CureVac-Aktie dürfte nur kurzfristig von Euphorie durch neue Studie profitieren

Ist die CureVac-Aktie aktuell überbewertet?

NTG24 - CureVac-Aktie dürfte nur kurzfristig von Euphorie durch neue Studie profitieren

 

Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac (ISIN: NL0015436031; WKN: A2P71U) wird bereits morgen eine zusätzliche Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten CVnCoV starten, mit der speziell die Wirksamkeit des Mittels an Krankenhausmitarbeitern erforscht wird. Im Rahmen der Untersuchung soll an 2.500 Mitarbeitern des Universitätsklinikums getestet werden, wie viele Antikörper sich bei den jeweiligen Probanden bilden und welchen Einfluss der Wirkstoff auf die Häufigkeit von Corona-Erkrankungen hat.

Sollte der Kandidat CVnCoV in der Europäischen Union und weiteren Ländern zugelassen werden und die neue Studie ebenfalls erfolgreich sein, so könnte das CureVac-Präparat bevorzugt bei Berufsgruppen zum Einsatz kommen, die im häufigen Kontakt mit Risikogruppen, wie z.B. Patienten oder Insassen von Seniorenheimen stehen. Laut aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO befinden sich aktuell 56 Impfstoffe in klinischen Studien, weshalb CureVac sich bei der Belieferung der entsprechenden Zielgruppe positiv gegenüber der stark steigenden Zahl an anderen Mitteln differenzieren könnte.

 

CureVac-Aktie ist momentan extrem riskant

 

Aktuell erwarten viele Experten, dass der Wirkstoff CVnCoV gegen Ende des ersten Quartals 2021 zugelassen wird. Damit hinken die Tübinger Wettbewerbern wie BioNTech und Moderna zeitlich deutlich hinterher. Zudem dürften in den kommenden drei Monaten weltweit noch andere Kandidaten zugelassen werden. Zwar hat CureVac einen Vertrag mit der EU-Kommission über die Lieferung von bis zu 405 Millionen Impfdosen geschlossen, wobei ein jüngst veröffentlichter Tweet der belgischen Politikerin Eva de Bleeker einen Preis von 10 Euro je Dosis nahelegt. Allerdings würde CureVac im Rahmen dieser Vereinbarung bei den geleakten Konditionen maximal 4,05 Milliarden Euro umsetzen.

An der Wall Street gehen die Analysten derzeit lediglich von Erlösen von 1,52 Milliarden Euro im laufenden Jahr aus. Somit geht die überwiegende Anzahl der Experten davon aus, dass nicht die maximale Anzahl an Impfdosen seitens der EU abgerufen wird, sondern auch andere Wettbewerber verstärkt zum Zug kommen. Abzüglich aller Kosten prognostizieren die Analysten einen Nettogewinn von 528 Millionen Euro. Zwar könnte der Reingewinn in 2022 nochmals deutlich steigen. Dennoch sind viele Experten skeptisch, ob dies die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 15 Milliarden Euro rechtfertigt.

 

 

Aktie bildet Abwärtstrend heraus

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAn der Hauptbörse Nasdaq markierte die Aktie ihr bisheriges Allzeithoch am 9. Dezember 2020 bei 151,80 US-Dollar. Auch wenn der Titel heute im vorbörslichen Handel spürbar zulegt, so hat sich mittlerweile doch ein relativ steiler kurzfristiger Abwärtstrend bei der Aktie herausgebildet. Da die Euphorie für die Corona-Impfstoffentwickler auch dank der extrem intensiven medialen Berichterstattung enorm ist und viele kurzfristig orientierte Anleger auf einen schnellen Gewinn hoffen, sollte hier die Enttäuschung mit hoher Wahrscheinlichkeit vorprogrammiert sein.

An der Hauptbörse Nasdaq markierte die Aktie ihr bisheriges Allzeithoch am 9. Dezember 2020 bei 151,80 US-Dollar. Auch wenn der Titel heute im vorbörslichen Handel spürbar zulegt, so hat sich mittlerweile doch ein relativ steiler kurzfristiger Abwärtstrend bei der Aktie herausgebildet. Da die Euphorie für die Corona-Impfstoffentwickler auch dank der extrem intensiven medialen Berichterstattung enorm ist und viele kurzfristig orientierte Anleger auf einen schnellen Gewinn hoffen, sollte hier die Enttäuschung mit hoher Wahrscheinlichkeit vorprogrammiert sein.

 

21.12.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • P.B. - 21.12.2020 19:52:53 Uhr

    schade, dass der Autor nicht erwähnt, dass der Wirkstoff weniger temperaturempfindlich ist und daher, wenn er zugelassen ist, auch in normalen Arztpraxen verabreicht werden kann und dadurch potenzial hat…


 

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