Daimler Truck verliest blumige Zahlen und hat das eine oder andere Geschenk für die Aktionäre im Gepäck

Das lässt die Anleger jubeln

 

Die Daimler Truck-Aktie blieb lange Zeit hinter den Erwartungen zurück. Das kann dem Unternehmen selbst kaum angelastet werden und ist eher auf die diversen Krisen der vergangenen Jahre zurückzuführen. An der Enttäuschung mancher Anleger ändert das aber freilich wenig. Jetzt gibt es aber gute Aussichten darauf, dass es an der Börse wieder besser laufen wird.

 

Die Voraussetzungen dafür scheint Daimler Truck (DE000DTR0CK8) auf fundamentaler Seite bereits geschaffen zu haben. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, konnten im zweiten Quartal rund 132.000 Fahrzeuge verkauft werden und damit fast zehn Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor, als 121.000 Nutzfahrzeuge des Herstellers den Besitzer wechselten. Diese erfreulichen Ergebnisse nahm Daimler Truck zum Anlass, um die Prognose für das laufende Jahr in die Höhe zu schrauben. Die bereinigte Umsatzrendite soll nun bei 8,5 bis 10 Prozent statt zuvor 7,5 bis 9 Prozent liegen.

Begründet werden die besseren Aussichten unter anderem mit der Stärke der Kernmarke, einer robusten Preisdurchsetzung sowie stabilisierten Lieferketten. Letztere sind für Kritiker allerdings auch Anlass zur Sorge. Zumindest einige befürchten, dass die gestiegenen Auslieferungszahlen zu nicht unwesentlichen Teilen auf einen Rückstau zurückzuführen sind, während es auf der Nachfrageseite in den kommenden Monaten hapern könnte.

 

Daimler zeigt sich optimistisch

 

Wie viel an solchen eher düsteren Aussichten dran ist, werden wir aber wohl erst bei den nächsten Quartalszahlen in Erfahrung bringen können. Daimler Truck selbst gibt sich momentan betont optimistisch und bestätigte die gute Prognose bis zum Jahr 2025. Bis dahin soll die bereinigte Umsatzrendite auf über zehn Prozent steigen; im Industriegeschäft werden gar zwölf Prozent unter günstigen Bedingungen angepeilt. Nun lässt sich darüber streiten, ob der Konzern wirklich mit solch guten Bedingungen rechnen kann. Doch es ist auch nicht in Stein gemeißelt, dass es dazu nicht kommen würden, all den derzeitigen Krisen zum Trotz.

Die guten Aussichten garnierte Daimler Truck am Montag noch mit der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms. Innerhalb von 24 Monaten sollen dafür zwei Milliarden Euro in die Hand genommen werden. Das kommt bei den Anlegern gut an, die sich gestern mit Kursgewinnen in Höhe von 2,54 Prozent bedankten und die Daimler Truck-Aktie verbesserte sich bis auf 32,69 Euro. Auf Schlusskursbasis ist das nicht weit entfernt von einem neuen Jahreshoch.

An der Börse geht es also in die richtige Richtung und die Analysten bleiben bei bester Laune. Schon seit Börsengang werden Daimler Truck enorme Chancen zugesprochen und die Kursziele bewegen sich bei den größten Optimisten bis heute jenseits der 50-Euro-Linie. Es scheint mittlerweile nicht mehr unmöglich, dass solche Prognosen sich mit etwas Verzögerung doch noch als zutreffend erweisen werden.

 

Daimler Truck: Sehr interessant!

 

Die Märkte bleiben derzeit unberechenbar und versprechen würde ich persönlich noch niemandem, dass es bei Daimler Truck von hier aus immer weiter in die Höhe gehen wird. Gerade aufgrund der noch immer hohen Nervosität ist mit Gewinnmitnahmen quasi zu jedem Zeitpunkt zu rechnen. Doch aus rein fundamentaler Sicht bleibt die Aktie eine hochinteressante Angelegenheit. Auf geschäftlicher Seite läuft es rund und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es so erst einmal weitergehen wird.

Natürlich wird die zurückgehende Nachfrage im Sektor an Daimler Truck nicht vollkommen spurlos vorbeigehen und auch ein eventuell steigender Preisdruck ist eine Komponente, die es gedanklich durchzuspielen gilt. Allerdings ist das Unternehmen davon weit weniger bedroht als Hersteller, die zuvorderst den Privatkunden ins Visier nehmen. Nutzfahrzeuge werden mit ziemlicher Sicherheit weiterhin gefragt sein und etwaige Risiken erscheinen bei den derzeitigen Prognosen ausreichend beachtet worden zu sein. Es gibt also gute Gründe für Zuversicht.

12.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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