Valneva legt zweistellig zu, Uniper stürzt zweistellig ab, Thyssenkrupp weiter im freien Fall, K+S rutscht eine Kurs-Etage tiefer

Der Handelstag - Bericht zum 05.07.2022

 

Ein nahender Stopp russischen Erdgases verstärkte heute bereits ohnehin schon große Konjunktursorgen weiter und ließ die Aktienmärkte deutlich tiefer schließen. Zudem wurde über die Auswirkungen weiter steigender Leitzinsen in einen Konjunkturabschwung hinein spekuliert. Bei den Einzelwerten konnte sich die Aktie von Valneva heute vom Markttrend lösen und legte zweistellig zu, Uniper gab dagegen trotz sich anbahnender Staatshilfe zweistellig nach, und auch der zyklische Stahltitel Thyssenkrupp verlor fast zweistellig. Mit einem fast ebenso starken Verlust rutschte zudem die Aktie von K+S heute eine Kursetage tiefer.

Der DAX hat am Dienstag, am Nachmittag zusätzlich beschleunigt durch eine schwächere Wall Street, deutlich tiefer geschlossen. Zum Handelsschluss auf Xetra stand der DAX 372 Zähler bzw. 2,91 % tiefer bei 12.401 Punkten. Zins-, Konjunktur- und Inflationssorgen hatten die Märkte weiter im Griff.

 

Valneva legt zweistellig zu

 

Bei den Einzelwerten konnte sich heute jedoch die Aktie von Valneva (FR000405685) vom Markttrend lösen und legte in Paris 10,15 % auf 11,12 Euro zu. Marktteilnehmer spekulierten dabei, dass die EU trotz allem Hickhacks um die Zulassung des Corona-Impfstoffes des Unternehmens diesen noch ordern könnte. Technisch hat die Aktie nun genau im richtigen Moment nach oben gedreht und die Unterstützung vom 16.05.2022 oberhalb von 9,16 Euro hat vorerst gehalten.

 

Uniper stürzt trotz sich anbahnender Staatshilfe zweistellig ab

 

Konträr dagegen die Lage bei Uniper (DE000UNSE018). Die Wahrscheinlichkeit einer Staatsbeteiligung an Uniper ist in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Das Unternehmen ist der größte deutsche Importeur russischen Gases und wäre von einem Importstopp massiv betroffen. Die Uniper-Aktie gab im Zuge dieser Unsicherheit heute 9,45 % auf 10,25 Euro nach und schrammt damit kurz über dem Eröffnungskurs beim Börsengang am 12.09.2016 von 10,02 Euro entlang.

 

Thyssenkrupp weiter im freien Fall

 

Nicht viel besser erging es der Aktie von Thyssenkrupp (DE0007500001). Der zyklische Titel war überproportional von den wachsenden Konjunktursorgen und Gasversorgungs-Ängsten betroffen und verlor bis Handelsschluss 8,07 % auf 4,876 Euro. Allerdings hängt die Aktie auf diesem Niveau charttechnisch in der Luft, auch wenn sie stark überverkauft ist. Stärkere Unterstützung läßt sich im Chart erst im Bereich um 4,20 Euro finden.

 

K+S rutscht eine Kursetage tiefer

 

Und auch einen Highflyer, der allerdings bereits seit Mitte April im Korrekturmodus steckt, erwischte es heute wieder. Die Aktie von K+S (DE000KSAG888) rutschte unter ihr 50 % - Fibonacci-Retracement als auch unter ihren seit dem 19.08.2021 laufenden Aufwärtstrend und kam 3 Cent über dem Tief vom 24.02.2022 zum Stehen. Sollte diese kleine Unterstützung den Rutsch nicht bremsen, liegt die nächste dynamische Unterstützung bei rund 18,40 Euro und die nächste statische bei 18,14 Euro.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der Euro brach heute gegen den US-Dollar regelrecht ein und verliert aktuell 1,73 % auf 1,02423 Dollar. Gegen die Fluchtwährung Schweizer Franken gab die Einheitswährung parallel 0,87 % 0,9933 Franken ab. Der starke US-Dollar drückt in der Folge die Edelmetalle und Bitcoin deutlich nach unten, und der Ölpreis verliert aktuell sogar mehr als 10 %. Im Rückwärtsgang sind auch die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland.

 

05.07.2022 - Arndt Kümpel

 

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