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Biontech korrigiert scharf, Thyssenkrupp süßsauer, Steinhoff spannend, Deutsche Telekom interessant

Der Handelstag - Bericht zum 11.08.2021

NTG24 - Biontech korrigiert scharf, Thyssenkrupp süßsauer, Steinhoff spannend, Deutsche Telekom interessant

 

Der DAX schafft heute nun nach MDAX und SDAX auch ein neues Allzeithoch. Bei den Einzelwerten korrigiert die Aktie von Biontech heute scharf, und die Aktionäre von Thyssenkrupp zeigen sich enttäuscht von der Cashflow-Prognose des Unternehmens. Die Aktie von Steinhoff International hingegen legt knapp 30 % zu, nachdem der Konzern ein Vergleichsangebot aufstockte. Bei der Deutschen Telekom dagegen lohnt ein Blick auf die langfristige charttechnische Ausgangslage.

Da ist es, das kleine Tierchen ,,qualitativer Break‘‘. Zwar naturgemäß erst auf Tagescandle-Basis erzielt, aber ,,Break ist Break‘‘! Wie im Chart zu sehen ist, lag das Tageshoch ziemlich genau auf der bereits mehrfach besprochenen oberen langfristigen Trendlinie.

 

 

Nächster Schritt zur Signifikanz ist nun ein Überwinden dieser Trendlinie, ein Wochenschluss darüber und im besten Falle ein Monatscandle, der 3 % über 15.810,68 Punkten, dem bisherigen Allzeithoch, liegt. Heute schafft der DAX erst einmal einen Tagesgewinn von 55 Zählern und einen Schlussstand von 15.826 Punkten. In New York ergibt sich dieselbe Situation wie gestern – DJIA und S&P 500 erklimmen neue Allzeithochs und der Nasdaq 100 korrigiert.

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Werbebanner ISIN-WatchlistBei den deutschen Einzelwerten erlebt die Aktie von Biontech (US09075V1026) eine deutliche Korrektur, verliert aktuell in New York 13,38 % auf 360,77 Dollar und schließt bei der Gelegenheit intraday das kleine Kurs-Gap vom 04.08.2021 oberhalb von 353,80 Dollar. Neben charttechnischen Argumenten könnte auch ein kritischer Kommentar der Bank of America zum Bewertungsniveau des Konkurrenten Moderna einen Einfluss auf das Sentiment des Sektors gehabt haben.

Enttäuscht waren die Marktteilnehmer heute zudem mit dem Ausblick bei Thyssenkrupp (DE0007500001), deren Aktie bis Handelsschluss unter hohen Umsätzen 5,43 % auf 8,426 Euro verloren. Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis stiegen nicht zuletzt durch die niedrige Ausgangsbasis des Vorjahres deutlich. Enttäuscht waren einige Marktteilnehmer aber davon, dass der Konzern die Prognose für den freien Cashflow nach unten ,,präzisierte‘‘. Während die Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBIT bestätigte, erwartet man den freien Cashflow nun in einer Bandbreite zwischen -1,2 Mrd. Euro und -1,5 Mrd. Euro, nachdem dieser im Vorjahr noch bei - 5,5 Mrd. Euro gelegen hatte. Chartoptimisten verweisen bei der Bewertung der heutigen Abwärtsbewegung auf eine nun höhere Symmetrie einer denkbaren umgekehrten S-K-S-Formation seit der Abwärtsbewegung ab dem 15.06.2021, denn das heutige Tagestief von 8,218 Euro lag über dem gespiegelten Tief vom 21.06.2021, welches 8,162 Euro betrug.

Interessant erscheint auch die Kursentwicklung der Deutsche Telekom (DE0005557508), vor allem auf langfristiger Basis. Zwar ist die kleinere Widerstandszone bei 18 Euro noch nicht wieder deutlich überwunden, zudem legte die Aktie heute nur leicht um 0,12 % auf 17.902 Euro zu. Dabei hat der Konzern aber auch keine Eile, denn langfristig hat die Aktie mit Überwinden des Zwischenhochs vom Mai 2017 bei 18,146 Euro bereits ein starkes Kaufsignal gegeben. In der seit dem 19.07.2021 laufenden Konsolidierung sind die Umsätze eher gering. Dies deutet an, dass der Markt die Aktie der Deutschen Telekom taktisch als Value-Titel mit mittelfristig deutlichem Aufwärtspotenzial handelt.

Einen Freudensprung bzw. eine Erleichterungs-Rally erlebte heute zudem die Aktie von Steinhoff International (NL0011375019). Bis zum Handelsschluss legte sie unter sehr hohen Umsätzen 27,18 % auf 0,1240 Euro zu. Grund dafür war die Meldung, dass das Unternehmen die laufenden Schadenersatzklagen von deutschen, südafrikanischen und niederländischen Investoren mit einem höheren Vergleichsangebot beseitigen will. Das neue Angebot liegt rund 185 Mio. Euro höher bei rund 1,43 Mrd. Euro. Daraufhin erklärte sich die bislang hartnäckige Hamilton-Klägergruppe bereit, ihre Beteiligung an einer Sammelklage zurückzuziehen, was den Kurssprung verursachte.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar gibt bislang 0,21 % auf 1,1745 Dollar je Euro ab, und der Schweizer Franken steht praktisch unverändert zum Vortag bei 1,0819 Franken je Euro. Der Ölpreis tendiert etwas fester, und die Edelmetalle uneinheitlich mit freundlicher Grundtendenz. Die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland liegen heute nur wenig verändert.

 

11.08.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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