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Driftet der VIX höher?

Relative Sorglosigkeit - Was sagt der VIX?

NTG24 - Driftet der VIX höher?

 

 In unserem Beitrag vom 02.12.20219 stellten wir die Frage, ob sich der VIX dem Ende seiner ,,Schlafphase‘‘ nähert. Damals stand der Volatilitätsindex für Optionen auf den S&P 500 Index bei 14,10 Punkten, nachdem er am 26.11.2019 mit 11,42 Punkten so tief lag wie seit April 2019 nicht mehr. Davor war der Index nur im August 2018 auf diesem Niveau (siehe Chart).

Ein solch extrem ,,sorgloses‘‘ Erwartungsnutzen-Niveau von Absicherungen gegen einen Rückgang des S&P 500 ist historisch bislang nicht von Dauer gewesen. Insbesondere dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass der Konjunkturzyklus durch die Liquiditätsschöpfung der Notenbanken nicht aufgehoben wurde.

Tatsache aber ist auch, dass der VIX-Index seit August 2019 tiefere Hochkurse zeigt, nach unten aber sein Zwischentief vom April 2019 nicht mehr unterschritten hat. Diese geringere Elastizität nach unten ist wohl auch dem im historischen Vergleich absolut sehr niedrigen Niveau geschuldet, denn der Durchschnitt des VIX liegt im Bereich von 20 und damit rund 40 % höher als der aktuelle Kurs von rund 13,94.

Hinzu kommt, dass seit Anfang Dezember einige Entwicklungen Eigendynamik zeigen, die das Potenzial haben, die Wirkung der Allzweckwaffe ,,Notenbankintervention‘‘ zu senken.

 

VIX

 

Bereits mehrfach hatten wir auf die außergewöhnliche Stille am Absicherungsmarkt für den US-Aktienindex S&P 500 hingewiesen, der sich im Volatilitätsindex auf den S&P 500 widerspiegelt.

Die aktuelle Situation bedeutet aber auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich der VIX im Jahr 2020 erneut in Richtung seines historischen Durchschnittes bewegt, deutlich höher ist als die Wahrscheinlichkeit, dass er unter das Tief vom August 2018 von 10,17 fällt.

 

Fazit

 

Der VIX zeigt zum einen, dass die Marktteilnehmer ein historisch hohes Maß an Selbstzufriedenheit besitzen. Ein wichtiger Faktor ist dabei wohl, dass man den FED- und EZB-Put weiterhin als wirksam ansieht. Nach dem Politikwechsel der US-Notenbank Ende 2018, und vor allem mit ihren Interventionen am Repo-Markt  hat sie direkt und indirekt dazu wesentlich beigetragen.

Dies spiegelt sich (noch) in den tieferen Kursspitzen des VIX wieder, sagt aber nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, dass diese Geldpolitik auch weiterhin die gewünschten Ergebnisse zeitigt. Aus dieser Perspektive sind das derzeit niedrige absolute Niveau als auch die abnehmende Schwankungsintensität auf diesem Niveau ein guter Grund, darüber zu entscheiden, welches Absicherungsniveau die eigenen Vermögensanlagen haben sollen.

 

 07.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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