CSI 300 sucht seinen Musterboden - Xtrackers CSI300 Swap ETF 1C im Blick

Steht eine baldige Stabilisierung des chinesischen Aktienmarktes bevor?

 

Der chinesische Aktienmarkt befindet sich seit Februar 2021 in einer Korrekturphase. Damals markierte der CSI 300 – Index ein neues Allzeithoch. Danach litt er unter immer stärkeren Interventionen der chinesischen Behörden. Der letzte Abwärtsimpuls wurde maßgeblich durch die andauernde Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung ausgelöst und hat neue ökonomische Schocks auf die chinesische Wirtschaft ausgelöst. Damit einher gehen zudem neue Störungen globaler Lieferketten. Eine Musteranalyse des CSI 300 ergibt, dass der Marke von 2.821,22 Punkten, dem Zwischentief vom Februar 2016, eine hohe mustertechnische Bedeutung zukommt. Eine Möglichkeit, bei einer erfolgreichen Bodenbildung an einer neuen Aufwärtsbewegung des Index zu partizipieren, ist dabei der Xtrackers CSI300 Swap ETF 1C ETF.

Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas wird seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie seit über 2 Jahren von massiven Eingriffen der Behörden in den Wirtschaftsbereich begleitet. Die dabei umgesetzte Null-Covid-Strategie hat mit dem seit mehr als 4 Wochen andauernden Lockdown von mehr als 25 Mio. Menschen in Schanghai einen neuen Höhepunkt erreicht, der nicht nur in den weiterhin gestörten Lieferketten, sondern auch an den Kapitalmärkten deutliche Bremsspuren hinterlassen hat.

Ein Spiegel dieser Entwicklung ist der CSI 300 – Index. Der CSI 300 bzw. China Securities Index 300 ist ein kapitalgewichteter Aktienindex. Er umfasst die 300 größten Aktien Festlandchinas, die an den Börsen in Shanghai oder Shenzhen notiert sind. Der Index wird seit dem 04.08.2008 von der China Securities Index Company Ltd., berechnet und bezieht sich dabei auf den Basiswert von 1000 Indexpunkten am 31.12.2004.

Aktien, die ausschließlich in Hongkong gehandelt werden, sind jedoch nicht im CSI 300 enthalten. Allerdings können festlandchinesische Unternehmen, die H-Aktien ausgegeben haben, mit ihren A-Aktien im CSI 300 enthalten sein.

Der chinesische Aktienmarkt ist seit seinem im Februar 2021 bei 5.930,91 Punkten markierten Allzeithoch bis auf 3.710 Punkte in der vergangenen Woche gefallen und hat damit seither 37,4 % an Wert eingebüßt.

 

Wie könnte nun aber die weitere Kursentwicklung aussehen?

 

Wie oft hängt auch bei einem langfristigen Blick auf den CSI 300 das Ergebnis der Betrachtung wesentlich vom Standpunkt des Betrachters ab.

Die unten stehende Grafik nimmt vor allem die seit der Finanzkrise 2008/2009 entstandenen Chartmuster in den Blick. Hinzu kommt ein genauerer Blick auf das im Februar 2021 markierte Allzeithoch.

Eine Möglichkeit, anhand des Chartmusters der letzten 15 Jahre eine Prognose abzuleiten, ist die Interpretation des Index als skaleninvariantes (fraktales) Muster. Dieses Muster ist dabei qualitativ ein Doppelboden, der sich auf immer höherem Kursniveau, aber in verkleinerter Skale selbstähnlich wiederholt. Aus dieser Perspektive ist nach dem Rückgang des CSI 300 in diesem Jahr eine neue Doppelboden-Bildung zu erwarten, bei der die Tiefstkurse des Bodens jene des vorangegangenen größeren Doppelbodens (Februar 2016 und Januar 2019) nicht mehr unterschreiten. Diese lagen für den ersten Teilboden im Februar 2016 bei 2.821,22 Punkten und für den zweiten Teilboden im Januar 2019 bei 2.935,83 Punkten.

 

Daneben ist aber auch eine Interpretation möglich, nach der das neue Allzeithoch im Februar 2021 das zweite Top eines Doppeltops ist, dessen erstes Top im Oktober 2007 gebildet wurde. Bei dieser Interpretation wäre das zweite Top ein Fehlausbruch nach oben bzw. eine Bullenfalle. Der weitere Verlauf ließe bei dieser Interpretation einen Bruch der oben genannten Unterstützungen erwarten, welche sich aus den Zyklustiefs vom Februar 2016 und vom Januar 2019 ergeben.

Damit sind diese Marken nicht nur statische Unterstützungen, sondern auch ein Interpretationskriterium für das seit knapp 15 Jahren gebildete Kursmuster des CSI 300.

 

CSI 300 Index auf TradingView

 

Eine kostengünstige Möglichkeit an der Entwicklung des CSI 300 – Index zu partizipieren, ist der Xtrackers CSI300 Swap ETF 1C (LU0779800910).

Der rund 2,1 Mrd. US-Dollar große thesaurierende Fonds erhebt eine jährliche Pauschalgebühr von 0,5 % und strebt eine passive Nachbildung des CSI 300 an. Der Index wird auf Basis der Netto-Gesamtrendite (Total Return Net) kalkuliert, wodurch alle Dividenden und Ausschüttungen der Unternehmen nach Steuern wieder in Aktien reinvestiert werden.

 

Und was ist das Fazit?

 

Ein genauerer Blick auf das langfristige Kursmuster des CSI 300 – Index zeigt, dass es sowohl Argumente für einen neuen starken Abwärtsschub nach Unterschreiten der Unterstützungszone oberhalb von 2.821,22 Punkten gibt. Ausgangspunkt dieser Einschätzung ist die Interpretation des Allzeithochs vom Februar 2021 als Fehlausbruch nach oben und damit als zweites Top eines langfristigen Doppeltops.

Gleichzeitig deutet aber das fraktale Kursmuster des CSI 300 darauf hin, dass es nicht zu einem Unterschreiten der genannten Unterstützungszone kommt, sondern zu einer erneuten (Doppel-) Bodenbildung oberhalb dieser Unterstützungszone. Signifikanzmerkmal dieser Bodenbildung wäre die Ausbildung eines Doppelbodens, bei der der zweite Teilboden höher liegt als der erste.

Man darf also auf die weitere Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes gespannt sein. Denn sollte sich die zweite Interpretation bestätigen, war die Schwächephase seit Februar 2021 nur ein weiterer charttechnischer Mosaikstein auf dem Weg zu neuen Allzeithochs. Und aus der möglichen Bullenfalle eines Fehlausbruchs nach oben im Februar 2021 wäre eine Bärenfalle in der seither andauernden Bodenbildung geworden!

 

04.05.2022 - Arndt Kümpel

 

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