Der Edelmetall-Außenhandel der Schweiz im Juli 2020
Woher kommt und wohin geht das Schweizer Gold?
Wird aus der Trendunterbrechung eine Trendumkehr? Ein Blick auf die neuesten Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung der Schweiz (EZV) verdichtet diese Vermutung für die Goldnachfrage der USA.
Die EZV gab nun die neuesten Zahlen für den Außenhandel mit Gold, Silber und Münzen im Juli 2020 bekannt. Danach machten die Gesamtausfuhren der Edelmetalle 248,38 Tonnen im Wert von 5,65 Mrd. Schweizer Franken und die Einfuhren 232,85 Tonnen im Wert von 7,16 Mrd. Schweizer Franken aus.
Im Berichtszeitraum Juli stellte sich das physische Volumen der Goldimporte in die Schweiz auf 170,5 Tonnen im Wert von 7,08 Mrd. Schweizer Franken. Die Goldexporte aus der Schweiz heraus machten 102,62 Tonnen im Wert von 5,54 Mrd. Schweizer Franken aus.
Wichtigste Gold-Bezugsländer für die Schweiz waren im Berichtsmonat Hongkong mit 16,7 Tonnen, Thailand mit 15,4 Tonnen und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 15,3 Tonnen.
Interessant ist aber insbesondere, wohin wie viel Gold exportiert wurde. Danach schickte die Alpenrepublik im Juli das meiste Gold erneut in die USA. Die Vereinigten Staaten bezogen netto 60,4 Tonnen. Indien importierte netto 14,9 Tonnen Gold, und nach Großbritannien wurden netto 3,2 Tonnen geliefert.
Auch für Silber stellte die Schweizer Zollverwaltung Daten bereit. Danach importierte die Schweiz im Juli 2020 53,434 Tonnen Silber im Wert von 39,90 Mio. Schweizer Franken. Größter Lieferant des Silbers war Peru mit 9,404 Tonnen.
Exportiert wurden gleichzeitig 139,371 Tonnen im Wert von 81,58 Mio. Schweizer Franken. Größtes Empfängerland des Schweizer Silbers waren ebenfalls die USA, welche 60,39 Tonnen aus der Schweiz importierten.
Fazit
Die USA haben erneut den Löwenanteil der Goldexporte aus der Schweiz erhalten. Dies fügt sich ins Gesamtbild der Goldbewegungen in den USA selbst ein, bei denen die US-Terminbörse COMEX im Juli rekordhohe physische Auslieferungen abgewickelt hat. Das sich die Beschaffung größerer physischer Silbermengen ebenfalls aus der Schweiz verstärkt, könnte andeuten, dass sich eine erhöhte Präferenz für das physische Edelmetall auch auf andere Edelmetalle ausweitet.
Der Abfluss von physischem Gold aus Hongkong fügt sich zudem auch in die geopolitischen Entwicklungen im Umfeld von China ein, bei dem das neue Sicherheitsgesetz und das chinesische Vorgehen gegen die freie Presse Hongkongs wohl auch zu einem verstärkten Abfluss von Edelmetallen aus der ehemaligen Kronkolonie geführt haben dürfte.
20.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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Arndt Kümpel
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21.08.2020 11:22:05 Uhr
Sehr geehrter Herr Rötzer, vielen Dank für Ihre Anmerkung. Die Trendhinweise beziehen sich in diesem Artikel, der die Goldeinfuhren und Ausfuhren der Schweiz zum Gegenstand hat, nicht auf den Goldpreis, sondern auf den Trend bzw. Trendwechsel des Schweizer Goldaußenhandels.
Konkret ist damit die Frage angesprochen, inwieweit der frühere Trend, dass Gold aus England, Thailand oder Südamerika in der Schweiz umgeschmolzen wird und dann nach China und Hongkong geht, nur unterbrochen oder beendet wird. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir diese Zahlen kommentieren. Denn sie liefern hinweise auf eine mögliche Importkonkurrenz für physisches Gold zwischen China und den USA.
Beste Grüße
Arndt Kümpel
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Rötzer Christian
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20.08.2020 14:58:48 Uhr
Danke Herr Kümpel, was ich jetzt nicht herauslesen konnte aus Ihrem Kommentar, inwieweit das eine Warnsignal für den Goldkurs sein soll (Trendumkehr habe ich auf einen fallenden Goldkurs interpretiert, der Trend ging in den letzten 6 Monaten zu einem steigenden Goldkurs, aber was die Bewegungen nun andeuten können erschliesst sich mir als nichtfachmann dazu leider nicht
danke und Gruss aus Wien
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