als .pdf Datei herunterladen

Douglas Group kehrt an die Börse zurück

Douglas hat sich zum Börsengang hübsch gemacht - doch überzeugt das Make-up die Anleger?

NTG24 - Douglas Group kehrt an die Börse zurück

 

Die Douglas Group kehrt nach exakt sieben Jahren nach Frankfurt zurück. Das Unternehmen nutzt geschickt die gute Stimmung am Kapitalmarkt und zieht den Börsengang schnell durch. Die Frage ist allerdings, ob die Anleger die ausgelegten Köder schlucken und CVC Capital Partners den Exit ebnen.

Eine Marktkapitalisierung von 2,8 bis 3,1 Mrd. Euro verlangt man. Man verweist auf einen Jahresumsatz (30. September) von zuletzt 4,094 Mrd. Euro und präsentiert ein 1. Fiskalquartal mit solidem Umsatzwachstum und einem starken Gewinn. Um 8 % stiegen die Erlöse auf 1,56 Mrd. Euro und nach Steuern weist man 125,2 Mio. Euro (Vorjahr 113,2 Mio. Euro) netto aus.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Zeichnungsfrist beginnt an diesem Dienstag. Der erste Handelstag soll der 21. März werden. Man bietet 32,7 Mio. junge Aktien und 1,9 Mio. Aktien aus dem Bestand zum Kauf an. Die Preisspanne für die Zeichnung hat man bei 26,00 bis 30,00 Euro festgelegt. Als Erlös verspricht sich der Hauptaktionär CVC Capital Partners und die Familie Kreke einen Erlös von bis zu 907 Mio. Euro. Damit liegt man bereits 10 % unter den Flüsterschätzungen. Die Erlöse sollen in den Schuldenabbau fliessen. Douglas würde damit dem klassischen Ablauf eines Leveraged Buyouts folgen. 

 

Douglas Group kehrt an die Börse zurück

 

Die Bilanz zum 30. September zeigt klar und deutlich, dass sich das Management alle erdenkliche Mühe gegeben hat, um Douglas aufzuhübschen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Es ist übliche Praxis, dass die Zahlen im Vorfeld eines IPOs auf Hochglanz poliert werden und links und rechts noch reichlich Glimmer dazu gefügt wird. Im Fall von Douglas besteht jedoch das Problem, dass die kommenden Quartale sehr enttäuschend ausfallen können. Zum einen hat es die Gruppe zum 30. September nur mit Hängen und Würgen bei der Gewinn- und Verlustrechnung ins Plus geschafft. Unter dem Strich blieben 16,7 Mio. Euro (Vorjahr -313,7 Mio. Euro) bei einem Jahresumsatz von 4,094 Mrd. Euro stehen. Das ist eine Netto-Marge von lediglich 0,41 %, die keinen Puffer bietet.

Die Zahlen zum 1. Fiskalquartal sind positiv, aber Douglas muss das ganze Jahr davon zehren. Der Jahresumsatz bei der Parfümeriekette ist stark auf das Weihnachtsquartal fokussiert, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die potenziellen neuen Aktionäre in diesem Jahr schon das Beste gesehen haben. Und der Ausblick für das Kalenderjahr 2024 kann bestenfalls verhalten sein. Denn in Zeiten hoher Inflation und geringeren frei verfügbarer Einkommen geht die Kundschaft gerne in den Douglas Filialen und im Online-Shop schauen, kauft aber im Zweifel beim Discounter um die Ecke. Und die Preisunterschiede sind enorm. Gleiche und vergleichbare Produkte lassen sich im Zweifel mit wenig Aufwand für die Hälfte dessen erstehen, was Douglas verlangt. Was Alleinstellungsmerkmale angeht, um die Kunden zu binden, ist man ebenfalls schwach aufgestellt.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

Anzeige:

Banner Anlegertag München

 

12.03.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)