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EHang-Aktie: Extreme Kursausschläge nach Short-Seller-Attacke

Trubel um EHang

NTG24 - EHang-Aktie: Extreme Kursausschläge nach Short-Seller-Attacke

 

Der chinesische Drohnenhersteller EHang Holdings Limited (ISIN: US26853E1029; WKN: A2PWWB) konnte zuletzt beachtliche Kursgewinne erzielen. Demnach stieg die Aktie des seit 2019 an der Börse notierten Unternehmens, welches sich auf die Entwicklung von nachhaltigen Verkehrs- und Transportlösungen für urbane Ballungszentren konzentriert, ausgehend von 13,45 US-Dollar mit leichten Schwankungen bis Anfang Februar auf 124,09 US-Dollar je Aktie an und zählte damit zu den absoluten High Flyern. Als mögliche Gründe für den rasanten Anstieg der letzten Wochen lassen sich die Spekulationen über eine künftige Kooperation EHangs mit Volkswagen (ISIN: DE000766403; WKN: 766403) sowie den Rückhalt der Firma in der chinesischen Regierung anführen.

 

Wolfpack Research erhebt heftige Anschuldigungen

 

Die Stimmung kippte am Dienstag jedoch schlagartig, als der Short-Seller Wolfpack Research in seinem Bericht mit dem Titel ‚A Stock Promotion Destined To Crash And Burn‘ harte Anschuldigungen gegen das Startup erhob und dieses als eine ‚ausgeklügelte Aktienpromotion‘ bezeichnete. So will der Short-Seller im Rahmen eigener Recherchen auf ein außerordentliches Geflecht von Lügen gestoßen sein, welches die Glaubwürdigkeit des Unternehmens massiv infrage stellt. Nicht nur hält Wolfpack Research einen Teil der Umsätze von EHang Holdings für geschönt, auch zweifeln sie ebenso deren Kundenbeziehung zur Shanghai Kunxiang Intelligent Technology Co. an, die gleichzeitig Großaktionär des Unternehmens sein soll. Des Weiteren sei während eines Besuchs im Hauptquartier nur relativ wenig Betrieb gewesen, was ebenfalls zu Verwunderung geführt habe. Weitere Anschuldigungen betrafen Produkte und Fertigung sowie behördliche Genehmigungen für das Hauptgeschäft der Firma. Laut Wolfpack Research liege umfangreiches Bild-, Video- und Tonmaterial vor, die sämtliche Anschuldigungen belegen.

Auf die Veröffentlichung der Negativ-Schlagzeilen reagierte die Aktie des Startups mit starken Kursabschlägen und korrigierte innerhalb kürzester Zeit von rund 113 US-Dollar auf 46,30 US-Dollar.

 

EHang setzt zur Gegenwehr an

 

Bereits nach der Veröffentlichung des Berichts von Wolfpack Research bezog EHang in einem ersten Statement  zu den Vorwürfen Stellung. Der Bericht des Short-Sellers enthalte „zahlreiche Fehler, unbegründete Aussagen und Fehlinterpretationen von Informationen“, so das Unternehmen. Man werde „alle notwendigen und angemessenen Maßnahmen ergreifen, um die Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre zu schützen.“

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAm Mittwoch äußerte sich schließlich auch EHang-Gründer Huazhi Hu in einem Interview das auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht wurde, zu den Anschuldigungen. Kunxiang sei niemals Aktionär des Unternehmens gewesen und auch die Preise und sonstigen Konditionen, die das Unternehmen Kunxiang anbiete, würden sich kaum von Angeboten an andere Abnehmer unterscheiden. Ebenso wies Hu den Vorwurf zurück, dass die Hauptverwaltung und Produktionsstätten, die sich über ein Gebiet von insgesamt 8.750 Quadratmetern erstrecken, leer gewesen seien. Aufzeichnungen von Sicherheitskameras hätten gezeigt, dass ein als Lieferant verkleideter Mann zu dem Zeitpunkt, den der Leerverkäufer angab, in die EHang-Einrichtungen eingebrochen sei und die „Beweis“-Fotos dementsprechend nicht den Tatsachen entsprächen. Den Grund, weshalb der Markt so sensibel auf die Neuigkeiten reagierte, erklärte sich Hu wie folgt: „Viele Investoren glauben an die Mission und den technologischen Fortschritt von EHang, während andere Zweifel haben. Das ist normal, und wir müssen unsere Arbeit verbessern, um mehr Investoren zu helfen, unser Geschäft zu verstehen. Leerverkaufsberichte sind Werkzeuge, die von bestimmten Gewinnsüchtigen auf dem Kapitalmarkt eingesetzt werden – das verstehe ich. Dieser Leerverkäufer versuchte jedoch nicht, die Technologien und das Geschäftsmodell von EHang zu verstehen.“

Der Kurs reagierte auf die Stellungnahme des Unternehmens mit einem satten Anstieg um 67,88 %, einem Plus von 31,43 US-Dollar, und schloss am Mittwoch bei 77,73 US-Dollar.

 

Ausblick:

 

Sollte es EHang Holdings gelingen, sich neben seinen Konkurrenten auf dem zukunftsträchtigen Markt der autonomen Passagier- und Logistikdrohnen erfolgreich zu etablieren, so steckt in dem Titel ein enormes Kurspotenzial. Aufgrund seiner aber vergleichsweise hohen Bewertung bleibt der Titel aber ein extrem spekulatives Investment, bei dem auch zukünftig weiterhin mit starken Schwankungen zu rechnen ist. Auch heute fiel der Titel erneut um ganze 21,28 % auf 61,19 US-Dollar zurück.

 

18.02.2021 - Marlen Böttcher - mb@ntg24.de

 

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