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Killt die EZB die DAX-Rallye?

Keine Unterstützung vonseiten der EZB - Zinsen bleiben hoch

NTG24 - Killt die EZB die DAX-Rallye?

 

Killt die EZB die DAX-Rallye? Die Bullen hatten im Vorfeld der EZB Entscheidung alles in die Waagschale geworfen und sich für einen sehr freundlichen Ausgang positioniert. Doch die EZB lieferte nicht.

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Die Vorgaben der Federal Reserve vom Vorabend hatten den Optimismus der Bullen nur noch unterstrichen. Denn die Amerikaner, die den Löwenanteil der Zinsprodukte weltweit bewegen, lehnen sich in ihrem neuen Ausblick für 2024 weit aus dem Fenster und rechnen mit drei Zinssenkungen der Fed Funds Target Rate. Davon war Frau Lagarde am Donnerstag weit entfernt, was umgehend zu Gewinnmitnahmen beim DAX (und am Anleihemarkt) führte. Bildlich gesprochen:

 

DAX

 

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Werbebanner ClaudemusDie Bullen bekamen einen Schauer kaltes Wasser von Frau Lagarde. Die EZB-Präsidentin betonte in der Pressekonferenz, dass nicht einmal über das Thema Zinssenkungen geredet wurde, geschweige denn eine Zinssenkung in Erwägung gezogen wird. Ganz im Gegenteil: Man will das Zinsniveau über einen längeren Zeitraum auf einem erhöhten Niveau halten, um die Finanzierungsbedingungen restriktiv zu halten. Damit einher geht die Erwartung, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone weiter abschwächen wird. Nicht gerade das, worauf der Aktienmarkt positiv reagiert. Aber auch der Anleihemarkt sah deutliche Gewinnmitnahmen. Die Renditen bei den 2- und 10-jährigen Bundesanleihen drehten deutlich im Tagesverlauf. 

 

Killt die EZB die DAX-Rallye?

 

Die wichtigste Erwartung im Vorfeld der Sitzung der EZB war, dass ein vorzeitiges Ende des PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) beschlossen wird. In der Vergangenheit hatte die Notenbank gebetsmühlenartig wiederholt, dass man das Notfallprogramm aus der Pandemie „frühestens“ Ende 2024 beenden wird. Doch die Pandemie ist lange vorbei und PEPP ist ein QE-, kein QT-Programm. Es wirkt also stimulierend, um die Inflation zu erhöhen. In den letzten Wochen gab es nun erste Signale aus dem EZB-Rat, dass immer mehr Mitglieder ein vorzeitiges Ende bzw. den Beginn eines Abbaus der Anleihenbestände fordern. 

 

Rendite 2-jähriger Bundesanleihen

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAm Ende präsentierte man heute einen (einstimmigen) Kompromiss. PEPP wird nicht ab dem Jahresbeginn, sondern erst ab dem 01. Juli 2024 abgebaut. Das ist dann lediglich eine Veränderung um sechs Monate, denn bisher hiess es, dass das QE-Programm PEPP bis „mindestens“ Ende 2024 erhalten bleibt. Was den Kompromiss zusätzlich verwässerte, ist, dass der Umfang des Abbaus sehr gering ist. Die EZB kündigte einen monatlichen Abbau der PEPP-Bestände um 7,5 Mrd. Euro an. Das ist viel Geld, aber im Vergleich zu den Billionen, die die Notenbank auf der Bilanz hat, ist das eine homöopathische Dosis. Ab dem 01. Januar 2025 soll dann ein passiver Roll-down erfolgen. Die Erlöse aller fälligen Anleihen werden dann nicht mehr angelegt. Aktiv wäre es, wenn die EZB Anleihen auch vor Fälligkeit direkt in den Sekundärmarkt verkauft.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

15.12.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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