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EZB erwartet keine Rezession

EZB gibt Rekordzinserhöhung bekannt - Leitzins steigt auf 1,25 %

NTG24 - EZB erwartet keine Rezession

 

Die Europäische Zentralbank hat die jüngsten Erwartungen der Börse umgesetzt. Einen Rekordzinsschritt um 0,75 % beschloss man Donnerstag. Die Zinsänderungen werden offiziell am 14. September umgesetzt. 

Die Zeiten des billigen Geldes sind damit endgültig vorbei. Denn selbst der Einlagensatz, der als Basis für Spareinlagen benutzt wird, steigt mit der Entscheidung von 0,00 % auf 0,75 %. Am oberen Ende, bei der Spitzenrefinanzierungsfazilität verlangt die EZB in Zukunft 1,50 % p. a. statt bisher 0,75 %. Der regelmässig benutzte Euro-Leitzins liegt nun bei 1,25 %. Und damit nicht genug:

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Werbebanner ClaudemusDie EZB kündigte weitere Zinserhöhungen an. Man wurde nicht konkret und wollte sich nicht festlegen, betonte aber, dass auf den kommenden Sitzungen mit weiteren Zinserhöhungen gerechnet werden muss. Frau Lagarde bezeichnete die umfangreiche Zinserhöhung vom Donnerstag als „frontloading“, womit gemeint ist, dass man vor die Kurve gekommen sei und sich Puffer für die Zukunft geschaffen hätte. Sie deutete damit implizit an, dass eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte in Zukunft eine Ausnahme bleiben sollte. 

Von „frontloading“ zu sprechen, ist natürlich weit hergeholt. Die EZB ist ca. 12 Monate zu spät mit den laufenden Zinserhöhungen. Hätte man nicht im vergangenen Jahr darauf beharrt, dass die steigende Inflation nur „temporär“ sei und keine Zinserhöhung nötig wäre, hätten wir den heutigen Exzess der Inflationsraten nicht. Es ist also kein „frontloading“, sondern ein Hinterherrennen. 

 

EZB erwartet keine Rezession

 

Überraschenderweise prognostiziert die EZB keine Rezession. Die Notenbank geht trotz stark steigender Zinsen, explodierenden Energiepreisen und einem drohenden Ausfall der Energieversorgung davon aus, dass das BIP-Wachstum im laufenden Jahr bei 3,1 % liegen wird. Man rechnet im kommenden Jahr mit einer Abkühlung, aber nicht so stark, dass der Euro-Raum in eine Rezession abrutschten würde. Konkret sieht man ein Wachstum von 0,9 %. Für 2024 wird dann wieder ein Wachstum von 1,9 % prognostiziert. 

 

Euro / US-Dollar

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie BIP-Prognosen sind genauso brauchbar wie die alten Inflationsprognosen. Die wurden inzwischen dramatisch angehoben, wenngleich sie immer noch der Realität hinterherhinken. Für das laufende Jahr wird eine Inflationsrate von 8,1 % in Aussicht gestellt. Das würde bedeuten, dass der Anstieg der Inflation in den kommenden Monaten deutlich sinken würde. Auch im kommenden Jahr erwartet man immer noch eine erhöhte Inflationsrate von 5,5 % trotz eines niedrigen Wachstums von 0,9 %. Im Jahr 2024 erwartet die Notenbank dann eine Rückkehr zu einer „normalen“ Inflationsrate von 2,3 %.

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09.09.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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