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Edelmetalle: Beschleunigung des Absturzes droht ab dieser Woche

Alarmierende Diskrepanz zwischen US-Binnen- und Außeninflation

NTG24 - Edelmetalle: Beschleunigung des Absturzes droht ab dieser Woche

 

Die am Freitag, dem 17.02., sehr niedrig und damit vermeintlich als günstig publizierten Im- und Export-, d.h. Außenhandels-Inflationsraten der USA für den Januar legen in der mittlerweile krassen Diskrepanz zu ihrer weit höheren Binneninflation nun auch immer schonungsloser die zunehmenden Preisinflations-Wettbewerbsnachteile der USA im aktuellen globalen Außenhandelsgefüge offen.

Völlig entgegen den am Freitag jeweils sehr moderat veröffentlichten Importpreisveränderungen (im Januar gerade einmal nur + 0,8 % ggü. Vorjahr, erwartet + 2,9 %, im Dezember noch + 3,5 %) wie auch Exportpreiszuwächsen (im Januar + 2,3 % ggü. Vorjahr, erwartet + 2,6 %, im Dezember noch + 5,0 %), halten wir hierauf die ab Freitag nach kurzem Zögern bis zum Handelsschluss eingetretene Erholungsrallye speziell von Gold und Silber jedoch lediglich für ein „letztes Aufbäumen“ und nichts weiter als eine nochmals sehr perfide und geschickt angelegte „Bullenfalle“ speziell durch die dominierende Gruppe der „Large Speculators“ (= rein kurzfristige Finanzinvestoren bzw. Hedgefonds).

Hierauf dürfte unseres Erachtens ab der kommenden Woche jedoch nun der letzte und dabei sehr empfindliche Absturz aller Edelmetalle bis auf ihre spätestens seit Ende Oktober / Anfang November eingeleiteten Aufwärtstrendböden dieser zurückliegenden Rallyes erfolgen.

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Alarmierendes Auseinanderdriften von Binnen- und Außeninflation in den USA

 

Denn nicht etwa sind die o.g. sehr moderaten Außenhandels-Preissteigerungen der USA im Januar fundamentalanalytisch primär als ein scheinbar Inflationsrisiken senkender unverhoffter „Segen“ einzustufen, wie die (analytisch üblicherweise ebenfalls sehr erfahrenen) Spekulationsadressen gerade größerer Dimensionen der Unzahl (unerfahrenerer) kleinerer Handelsparteien nun offenbar „vorgaukeln“ und diese sicher mit großen Erfolg am letzten Freitag ebenfalls nochmals zu massiven Edelmetallkäufen veranlassen wollten.

Sondern vielmehr stellt die mit o.g. äußerst moderaten Außenhandels-Inflationsraten nunmehr immer eklatanter zu Tage getretene Diskrepanz zu den im Januar um ein X-faches höher ausgefallenen Binnen-Preissteigerungsraten der USA (Konsumentenpreise / Gesamtinflationsrate: + 6,4 %; Produzentenpreise: + 6,0 %) ein absolutes Alarmsignal eines international offenbar nun auch zunehmend auftretenden Außenhandels-Preiswettbewerbsfähigkeits-Verlust der USA dar.

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Werbebanner EMH PM TradeUnd dies fraglos vor allem gerade gegenüber ihren wichtigsten Im- und Export-Handelspartnern China, Kanada und Mexiko (per Ende 2022 jeweils insgesamt rd. 40 % des Importanteils in die USA und des Exportanteils aus den USA), die mit ihren insgesamt deutlich geringeren, gesamtwirtschaftlichen Preissteigerungen im Januar, speziell hinsichtlich ihrer weit günstigeren Produzentenpreis-Strukturen, natürlich vor allem die Haupt-„Schuldigen“ für diesen nur sehr moderaten Außenhandels-Preisauftrieb in den USA im Januar gewesen sein dürften.

Nicht von ungefähr kamen daher auch, um dies am exemplarischsten am Beispiel von TESLA (US88160R1014) festzumachen, deren bereits Anfang Januar getätigte Ankündigungen, selbst die Preise für ihre in China beliebtesten Modelle Tesla 3 und Tesla Y je nach Ausstattung nun um zwischen – 6,0 % bis – 13,5 % reduzieren zu wollen bzw. vielmehr zu müssen, um ihre dort sehr ambitionierten Absatzpläne in der momentan bereits weit höheren Absatzkosteneffizienz nationaler chinesischer Elektrofahrzeug-Konkurrenten (allen voran BYD und NIO) wenigstens noch halbwegs aufrechterhalten zu können.

 

Nach Außenhandels-Preiswettbewerbs-Einbuße nun erst recht weitere FED-Zinserhöhungen

 

Dieses momentan also globalwirtschaftlich zunehmende Preis- und Wettbewerbsgefälle zwischen der noch relativ florierenden und „wohlstandsillusorischen“ Binnenwirtschaft der USA, das sich aber mittlerweile offenbar nun dafür immer stärker in wirtschaftspolitisch sehr unerwünschten relativen Außenhandelsnachteilen und Preisrabatt-Erfordernissen speziell gegenüber China bemerkbar macht, dürfte daher nicht nur der US-Regierung, sondern auch der FED ein zunehmender Dorn im Auge sein.

Denn schließlich sei an dieser Stelle bemerkt und auch von der FED jederzeit eingeräumt, ist es natürlich über eine ständige zinsgetriebene Inflationssteuerung nicht nur ihre generelle Aufgabe, die einheimische US-Wirtschaft jederzeit bestens zu stützen, sondern nicht weniger müssen ihre Zins- und Inflationssteuerungsmaßnahmen natürlich gleichfalls jeweils auch den außenwirtschaftlichen (!) Interessen der USA jederzeit bestmöglich gerecht werden.

Zusammenfassend sehen wir also nun grundsätzlich gerade nach den am Freitag sehr moderat vermeldeten US-Außenhandelspreisen im Januar und des hiermit nochmals nun wesentlich verstärkten Gefälles gegenüber den Binnenpreisstrukturen in den USA einen weiteren massiven Anlass für die FED, nach ihren bereits getätigten sehr kritischen Aussagen über die unerwünscht hohe US-Inflation im Januar, diese Preissteigerungsraten künftig unter einer weiteren Forcierung ihrer Zinspolitik nun auf „Gedeih und Verderb“ nochmals stärker bis zum längerfristig gewünschten Zielwert von nur noch 2 % „herunterzuprügeln“.

 

Maximales US-Leitzniveau von 5,25 – 5,50 % sogar noch recht günstiges Szenario

 

Die zuletzt verfestigte Konsenserwartung der befragten Wirtschaftsexperten gemäß dem sog FED Watch Tool, dass bereits ab Mitte Juni bis zumindest zum Anfang November fortbestehend eine maximaler US-Leitzinskorridor von 5,25 – 5,50 % (aktuell: 4.50 – 4,75 %) erreicht werden sollte, halten wir daher gerade auch nach den aus US-Sicht unseres Erachtens eher ungünstig zu interpretierenden Außenhandelspreis-Zahlen vom Freitag nun schon fast für ein noch relativ günstiges „Best Guess“-Szenario.

Wir sehen daher hinreichenden Anlass, dass sich nun ab dem Beginn der kommenden Woche, d.h. und gerade ab Dienstag, dem 21.02. (denn am heutigen 20.02. sind zum erschwerenden „Überfluss“ auch noch alle US-Börsen wegen des „President’s Day“-Feiertags geschlossen) die Zinsskepsis speziell unter den US-amerikanischen Anlegern nun noch weiter verstärken und damit auch den Korrekturdruck auf alle Edelmetalle Gold (TVC:GOLD), Silber (TVC:SILVER), Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) nochmals erheblich intensivieren dürfte.

Um dies auch charttechnisch exemplarisch selbst am defensivsten Edelmetall Gold festzumachen (was aber in diesem Fall verstärkt für die übrigen 3 volatileren wie auch konjunkturzyklischeren und daher perspektivisch noch stärker gegen Zinserhöhungen anfälligen Edelmetalle gelten dürfte), finden sie dessen aus unserer Sicht nun zunehmend prekäres Chartbild trotz seiner sprunghaften Erholung ab ca. 15:30 Uhr vom letzten Freitag unten dargestellt.

 

Defensivstes Gold illustriert zunehmend kritische Edelmetall-Charttechnik am besten

 

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Werbebanner ClaudemusDenn auch wenn Gold am Freitag mit 1842 USD auch knapp über der von uns recht zutreffend als „voraussichtlichem maximalen Intraday-Widerstand von 1840 USD“ (siehe diese zurückliegende Tageseinschätzung vom 17.02.) schloss, und heute in der Geschlossenheit aller US-Börsen im besten Falle sogar in der Fortsetzung dieser „Bullenfalle“ weiter bis an den nächsten Horizontal-Widerstand von max. rd. 1870 USD vorstoßen könnte, stellt diese Region doch nun, wie unten verdeutlicht, charttechnisch exakt die klassische Nackenlinie der seit Mitte Januar nun zunehmenden Ausprägung einer bedenklichen Schulter-Kopf-Schulter-Formation dar.

Auch dass in dieser Formation Gold am Freitag exakt von seiner tieferen markanten Horizontal-Unterstützung von rd. 1820 USD so stark bis in seine nächste Widerstandszone nach oben drehte, sehen wir nur als einen weiteren Beleg des bisher absolut mustergültig laufenden Abschlusses der genannten Schulter-Kopf-Schulter-Formation an.

Und auch genau aus diesem weiteren charttechnischen Grund stufen wir den Kurssprung in Gold von seinem Intraday-Tief am Freitag von 1820 USD auf 1842 USD auch weiterhin als eine lehrbuchmäßige „Bullenfalle“ ein.

 

RSI-Momentum historisch aussagefähiger Indikator über drohenden möglichen Gold-Crash

 

Wie zunehmend kritisch es jedoch in Wirklichkeit, entgegen der „Nebelkerzen“ durch Speculator-Adressen vom Freitag zunehmend um die Goldpreis-Perspektiven bestellt ist, verdeutlicht in historischer Analogie derzeit kaum ein Indikator so gut, wie das nun bereits wöchentlich ausgeprägte eindeutige Verkaufs-Signal des sog. RSI-Momentums (siehe alle 3 historisch kritischsten Vergleichs-Konstellationen seit 2020 + die jeweils erst darauf folgenden Haupt-Crashtrends (!) in Gold unten eingekreist dargestellt).

Wir erneuern daher unsere bereits zuletzt getroffene Einschätzung nochmals, dass unter dem oben dargestellten, wohl künftig weiter eingetrübten FED-Zinserhöhungsszenario nach unserer Erwartung alle Edelmetalle ihre spätestens seit Anfang Februar völlig intakten Korrekturtrends kurzfristig auch weiterhin fortsetzen dürften.

Exemplarisch für Gold halten wir selbst auch dessen künftige Behauptung des Freitags-Tiefs von 1820 USD in den kommenden Tagen und Wochen für sehr unwahrscheinlich und erwarten vielmehr in direkter Abhängigkeit vom Ausmaß und der Zeitdauer der weiteren FED-Zinserhöhungspolitik ein erneutes, ggfs. etappenweises Abrutschen in die derzeitigen 3 alternativen, tieferen Horizontal-Unterstützungszonen bei rd. 1770 / 1720 / 1670 USD.

Von Neuengagements raten wir daher in allen 4 Edelmetallen vorerst auch weiterhin ab.

 

Gold-Chart ab 2020

 

Gold auf TradingView

 

20.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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