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Edelmetalle: Positivere Konjunkturdaten gewinnen wieder die Oberhand

Wirtschaftsrisiken weiterer künftiger Leitzinsanhebungen aktuell fast völlig ausgeblendet

NTG24 - Edelmetalle: Positivere Konjunkturdaten gewinnen wieder die Oberhand

 

Nach gestern erneut sowohl für Europa wie auch die USA überraschend stark publizierten S&P-Einkaufsmanager-Zahlen, denen auch der monatliche ZEW-Konjunkturbericht für Deutschland in nichts nachstand, beginnen angeführt durch Platin die Edelmetall-Investoren nun offenbar wieder verstärkt, diese positiver werdenden Konjunkturperspektiven als (vermeintliche) Argumente für neue Kaufentscheidungen in den Vordergrund zu stellen.

Nichtsdestotrotz halten wir derartige Neuengagements in Edelmetallen in ihren seit Mitte Januar – Anfang Februar auch weiterhin gänzlich intakten Korrekturtrends momentan weiterhin für erhöht risikoträchtig und bestenfalls nun wieder im überdurchschnittlich konjunktursensitiven Platin (TVC:PLATINUM) für gerechtfertigt, wie gestern nach den überraschend positiven Wirtschaftszahlen und der daraufhin sofort wieder ausgebrochenen Zinsskepsis an den übrigen Finanzmärkten auch der Einbruch des S&P 500-Indexes um gleich 1,7 % sowie der Anstieg der Rendite 10jähriger US-Treasuries um gleich 13 Stellen auf 3,96 % nahelegen.

Die Edelmetall-Marktakteure ignorierten in dem nun offenbar wieder verstärkten, aber wohl rein psychologisch geprägten Kaufdrang nach den wochenlangen Korrekturtrends der Edelmetalle die an den übrigen Märkten weiter klar dominierenden Zinsrisiken gestern jedoch völlig.

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Platin stützt die Kurse von Gold und Silber

 

Verantwortlich hierfür dürfte jedoch allein das gestern natürlich grundsätzlich zu Recht am stärksten performende, konjunkturanfällige Platin (+ 2,0 % auf 948 USD) gewesen sein, während das eher zinssensitive Silber (TVC:SILVER) gestern praktisch unverändert bei 21,84 USD schloss und selbst auch das bei weitem zinsreagibelste Edelmetall Gold (TVC:GOLD) gestern aus unserer Sicht mit einem noch deutlich zu moderaten Abschlag um lediglich - 0,3 % bei knapp 1835 USD aus dem Handel ging.

Schon in unserer gestrigen Tageseinschätzung zu Platin (siehe hier) hatten wir nach den überraschend starken

Konjunkturdaten betont, dass es zwar verständlich und angebracht war, dass gerade dieses Edelmetall nach seinem zurückliegenden Einbruch um über 15 % auf die augenscheinlich in Europa und den USA langsam wieder zunehmend aufgehellte Konjunktur nun erneut wieder immer positiver zu reagieren beginnt.

 

Platin wieder zunehmend interessant, Gold und Silber weiterhin nicht kaufenswert

 

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Werbebanner EMH PM TradeDennoch ist selbst für erneute Platin-Kaufinvestments keinesfalls zu ignorieren, dass auch diesem Edelmetall künftig forcierte Leitzinsanhebungen der Notenbanken und hierdurch vermutlich bewirkte Abschwächungen der derzeit erst in Anfängen sichtbaren Konjunkturerholungen durchaus zwischenzeitlich immer wieder abträglich sein könnten, so dass sich dessen aktuell vermutlich grundsätzlich eingeleiteter Erholungstrend zunächst auch weiterhin eher in moderaten Bahnen vollziehen dürfte.

Erst Recht sind entsprechend kritischere Maßstäbe aber nun weiterhin für etwaige Kaufengagements in den erheblich zinssensibleren Edelmetallen Silber und Gold anzulegen, so dass gerade im letztgenannten defensivsten Edelmetall zinsbedingt in den nächsten Wochen sogar nicht einmal eine weitere deutliche Korrekturbeschleunigung ausgeschlossen werden kann (siehe hierzu auch diesen letzten Tagesbericht zu Gold).

Allenfalls in Platin erachten wir (risikofreudige) Neuengagements gerade unter mittel- bis längerfristigen Aspekten somit nun möglicherweise wieder für aussichtsreich. Von Käufen in Silber und erst recht Gold raten wir jedoch strategisch derzeit weiterhin ab.

 

FED-Protokoll zur letzten Zinssitzung heute am relevantesten

 

Von konjunktureller Seite stehen heute keine wesentlich ausschlaggebenden Publikationen auf der Agenda. Auch der ab 10 Uhr publizierte IFO-Geschäftsklima-Monatsbericht für Deutschland dürfte zumindest für die Edelmetallmärkte kaum von Relevanz sein.

Für eine wesentlich gesteigerte Handelsaktivität und Volatilität könnte jedoch am Abend die ab 20 Uhr erfolgende Vorlage des FED-Protokolls zu ihrer letzten Zinssitzung vom 31.01./01.02. sorgen.

Dieses Protokoll dürfte sicher diverse kritische – von den Märkten möglicherweise negativ aufgenommene – Passagen enthalten, gemäß denen auch die FED-Entscheidung, die letzte Zinserhöhung bei nur + 0,25 % zu belassen, nach bisherigen Verlautbarungen einzelner regionaler FED-Vorstände auch längst nicht die uneingeschränkte Zustimmung innerhalb des 12köpfigen Zinsausschusses fand.

 

22.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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