Unilever will im Übernahmepoker nochmal nachlegen – das kommt nicht bei jedem gut an
Es geht in die nächste Runde
Ein weiteres Mal hat GlaxoSmithKline Unilever einen Korb verpasst. Der britische Konzern scheiterte damit, die Konsumgütersparte von GlaxoSmithKline zu übernehmen. Dafür wurden jüngst umgerechnet 50 Milliarden Euro geboten, so viel wie schon seit Beginn der Pandemie nicht mehr für Zukäufe auf dem Tisch lagen. Dem potenziellen Verkäufer reicht das aber noch nicht aus.
Das Angebot wurde als zu niedrig zurückgewiesen und so wird Unilever (GB00B10RZP78) noch einmal nachlegen müssen. Genau das ist jetzt auch angedacht. Das Unternehmen gab bereits bekannt, an einem weiteren Angebot feilen zu wollen. Wie hoch das letztlich ausfallen könnte, ist bisher nicht ansatzweise bekannt.
Sonderlich erfreut scheinen die Anleger über die Hartnäckigkeit der Verantwortlichen allerdings nicht zu sein. Die Unilever-Aktie bewegte sich im gestrigen Handel schnellen Fußes in Richtung Süden und musste Abschläge von 6,8 Prozent verkraften. Offenbar kann sich nicht jeder für die Idee erwärmen, die Sparte von GlaxoSmithKline zu jedem Preis zu übernehmen.
Schließlich warten auf Unilever auch genügend Herausforderungen, ohne dass man sich in derartige Unkosten stürzen müsste. Die Analysten von Barclays etwa sehen in der Inflation mögliche Gefahren, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen war. Aufgrunddessen wurde auch gleich das Kursziel leicht nach unten korrigiert.
Davon hängt jetzt alles ab
Auf absehbare Zeit dürfte bei Unilever die angestrebte Übernahme voll und ganz im Fokus liegen. Was immer hier als nächstes passieren mag, jegliche andere Entwicklung tritt erst einmal in den Hintergrund. Den ohnehin schon verunsicherten Anlegern wird das Leben dadurch nicht eben einfacher gemacht.
Charttechnisch hat der Abwärtstrend sich jüngst nicht nur fortgesetzt, sondern augenscheinlich eine völlig neue Qualität erreicht. Es ist nur zu hoffen, dass die Unilever-Aktie sich im heutigen Handel etwas freundlicher zeigen wird. Ansonsten könnte schnell das 52-Wochen-Hoch aus dem vergangenen Februar erreicht oder unterschritten werden, was den Verkaufsdruck noch zusätzlich erhöhen dürfte.
18.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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