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Evotec verabschiedet sich vorzeitig von CEO Werner Lanthaler, was den Aktionären einen heftigen Schrecken versetzt

Auch eine bestätigte Prognose kann die Anleger nicht trösten

NTG24 - Evotec verabschiedet sich vorzeitig von CEO Werner Lanthaler, was den Aktionären einen heftigen Schrecken versetzt

 

Evotec hatte am Donnerstag einige Neuigkeiten für die Anleger auf Lager, und die fielen längst nicht alle negativ aus. Im Gegenteil, das Unternehmen kündigte neue strategische Partnerschaften an und bestätigte zudem den bisherigen Ausblick für das Jahr 2023. Darüber könnte man sich als Anleger durchaus freuen. An der Börse stand aber ein anderes Thema klar im Vordergrund, welches sich sehr überraschend ergeben hat.

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Werbebanner DegussaOhne große Vorankündigung gab Evotec (DE0005664809) bekannt, sich vom bisherigen CEO Werner Lanthaler schon vor Auslaufen seines noch bis März 2026 laufenden Vertrags zu trennen. Wie der Manager mitteilen ließ, geschieht dies auf eigenen Wunsch hin und letzten Endes aus persönlichen Gründen. Nach einem sehr herausfordernden und erschöpfenden Jahr könne er dem Unternehmen in den nächsten Jahren nicht mehr bestmöglich dienen, so Lanthaler. Aus eben diesem Grund fasste er nun den Entschluss, von dannen zu ziehen und den Chefsessel für einen Nachfolger freizumachen.

Wer in Zukunft die Zügel bei Evotec in die Hand nehmen könnte, das blieb bisher noch offen. Das Unternehmen ließ lediglich wissen, dass es sowohl intern als auch extern auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Immerhin wird in Aussicht gestellt, dass der nächste Chef seinen Posten „dauerhaft“ einnehmen soll, was auch immer das bedeuten mag.

 

Evotec stürzt in die Tiefe

 

Wenig begeistert von der plötzlichen Ankündigung zeigten sich die Aktionäre, welche mit einem wahren Ausverkauf reagierten. Um satte 18,3 Prozent stürzte die Evotec-Aktie am Donnerstag in Richtung Süden und landete dadurch bei nur noch müden 17,50 Euro. Die ansehnliche Erholung aus dem Dezember hat sich binnen weniger Stunden in Luft aufgelöst. Das spricht für ein hohes Vertrauen der Anteilseigner gegenüber dem bisherigen CEO, und das nicht ohne Grund. Trotz viel Gegenwind im vergangenen Jahr traf das Management von Evotec 2023 einige richtige Entscheidungen, was gegen Jahresende beim Aktienkurs auch für viel Rückenwind sorgen konnte.

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Nun ist nicht gesagt, dass mit einem neuen Chef bei Evotec gleich alles wieder in den Abgrund stürzen würde. Natürlich hat der CEO stets einen großen Einfluss. Das Unternehmen besteht aber letztlich noch aus sehr viel mehr Akteuren. Ohne die Bedeutung von Lanthaler oder dessen Leistungen für das Unternehmen herunterspielen zu wollen, scheint die gestrige Reaktion auf seinen Weggang im ersten Moment etwas übertrieben auszufallen.

Vollkommen ignoriert wurden auch gute Neuigkeiten, welche Evotec den Anteilseignern mitteilen konnte. Dazu gehört, dass die Prognose für 2023 erneut bestätigt wurde und somit Umsätze zwischen 750 und 790 Millionen Euro bei einem EBITDA von 60 bis 80 Millionen Euro zu erwarte sind. Interessant ist außerdem eine angekündigte Partnerschaft mit Owking für die Entwicklung von KI-Lösungen im Bereich von Onkologie und Immunologie. Evotec sichert sich damit für die Zukunft einige interessante Chancen.

 

Evotec: Schreck lass nach!

 

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Bullen sich von dem gestrigen Schock schnell wieder erholen können. Genügend Gründe dafür lassen sich allemal finden. Nach einer recht steilen Erholung im Dezember ist zunächst viel Luft aus dem Kurs von Evotec entwichen. Daraus können sich aber auch Chancen für mutige Anleger entwickeln. Schlagen jene vor dem Wochenende noch einmal zu, so ließe sich auch die generelle Aufwärtstendenz noch retten, welche sich bereit seit den Herbstmonaten beobachten lässt.

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Die Evotec-Aktie ist und bleibt eine grundsätzlich spekulative Angelegenheit, da sich im Biotech-Sektor nie irgendetwas mit letzter Sicherheit vorhersagen lässt. Das Unternehmen hat sich aber nichts zu Schulden kommen lassen und manövriert sich derzeit recht erfolgreich durch mehr als anspruchsvolle Zeiten. Den vorzeitigen Weggang des CEO müssen die Anleger wohl erst einmal verdauen. Es spricht aber weder charttechnisch noch fundamental etwas gegen eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtstendenz.

05.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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